Kegelrobben-Geburtenrekord auf der Helgoländer Düne

Robbenbullen am Nordseestrand vom Kampf mit anderen Bullen gezeichnetHelgoland Düne - ein vom Kampf gezeichneter Robbenbulle (c) www.foto-helgoland.de, Lilo Tadday

Die Kegelrobbensaison auf der Helgoländer Düne geht mit einem Geburtenrekord zu Ende.

Die Gemeinde Helgoland und der Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e.V., die beide für die naturschutzfachliche Betreuung der Düne zuständig sind, ziehen eine positive Bilanz der diesjährigen Kegelrobbenwurfzeit. In fünf Wochen, vom 13. November 2019 bis 15. Januar 2020, gab es 530 (Lebend-) Geburten. Too, das ist ein Plus von 24%.

Für die Wintergäste und Naturfotografen sind die Geburt der Kegelrobbenbabys ein einzigartiges Naturschauspiel. Dem man relativ nahe sein kann.

Ein Robbenstrand ist kein Streichzoo

Wobei, der Naturschutz muss dabei strikt beachtet werden. Denn, wenn die Kegelrobbenweibchen in dieser Zeit gestört werden, können sie ihre Jungtiere abstoßen. Außerdem Hand in Hand mit der Geburtenzeit geht auch die Paarungszeit der Kegelrobben einher. Zu den hormongesteuerten aggressiven Bullen sollte man tunlichst Abstand halten.

Deshalb haben bereits vor einigen Jahren zum Schutz der Kegelrobben wie auch der Besucher der Verein Jordsand und die Gemeinde begonnen, die Bereiche Besucherlenkung und Informationspolitik deutlich zu intensivieren.

So wurde z.B. am Nordstrand ein Panoramaweg aus Holzbohlen errichtet (dieser wurde für den letzten Winter nochmals verlängert), der sehr gute Beobachtungs- und Fotografiermöglichkeiten bietet, zumal an Tagen, an denen der Strand – vor allem bei Hochwasser – aufgrund der Vielzahl der Tiere (an manchen Tagen bis zu 1.200 Stück) nicht begangen werden kann, ohne sich in Gefahr zu begeben. Robben sind keine Kuscheltiere, haben ein kräftiges Gebiss und sind schneller an Land, als man denkt.

Der Panoramaweg auf der Helgoländer Düne
Helgoland Düne Panoramaweg (c) www.foto-helgoland.de, Lilo Tadday

Neben den Hauptamtlichen von Verein Jordsand und Gemeinde Helgoland (Ranger, Seehundjäger), sind im Winter zusätzlich einige ehrenamtliche Helfer des Verein Jordsand bemüht, die Besucher über die Besonderheiten dieses Naturraums zu informieren. Thematische Führungen, die sowohl von der Gemeinde als auch vom Verein durchgeführt wurden, runden das Angebot ab und geben einen Überblick über die Einzigartigkeit der Kegelrobbenwurfzeit für Deutschland.

In den letzten Jahren nahmen die Kegelrobbengeburten kontinuierlich zu. Achtung, zur Hochzeit der Geburten ist für Gäste schwierig, sich sicher an den Stränden zu bewegen – Muttertiere beschützen die Jungtiere, Kegelrobbenbullen sind in der Paarungszeit und entsprechend aggressiv. Aus diesem Grund werden der Strand oder Strandabschnitte temporär je nach Situation geschlossen. Mit Hinweistafeln wird darauf hingewiesen. Diese Maßnahmen sind für einen sinnvollen Tier- und Naturschutz unvermeidlich.

Wer lange Strand-Spaziergänge machen möchte, der sollte im Winter einfach eine andere Zeit wählen.