Neues von der roten Insel: Helgoland-Konzept Resort im Ort startet

Frisch gestrichen: Die Helgoländer Hummerbuden am neu gestalteten Hafen © Norbert Schmidt

Die Hotelkooperation „Storytels“ mit zentraler Rezeption und gemeinsamer Lobby macht die rote Insel fit für die Zukunft.

„Wir Insulaner habe uns seit jeher dem bewegten Inselleben angepasst und uns immer wieder neu auf außergewöhnliche Umstände eingelassen.“ Damit umriss Hotelier Detlev Rickmers, der als  geschäftsführender Gesellschafter der Rickmers Hotelbetriebs KG auf Helgoland aktuell 23 Vermietungsobjekte mit zusammen 260 Zimmern betreibt, sämtliche Maßnahmen und Neuerungen, mit denen er während der Corona-Pause sein Unternehmen gestrafft und fit für die Zukunft gemacht hat.

„Im Jahr 2010 hatten wir mit damals zwei Betrieben einen Umsatz in Höhe von 1,5 Millionen Euro“, so Rickmers. „In 2022, mit nunmehr 23 Vermietungsbetrieben, rechnen wir mit einem Umsatz von rund zehn Millionen Euro.“

Vor dem neuen Restaurant Düne Süd – Detlev Rickmers mit Legitta Reininger

Die Corona-Zeit war für Rickmers kein Grund abzuwarten und erstmal ‚Tee zu trinken“. Mit Investitionen in Höhe von rund 12 Millionen Euro in den letzten zwei Jahren hat sich die Hotelkoopertion „Storytels“ für die Zukunft gewappnet und ihr Angebot mit zentralen Servicestrukturen weiter optimiert. „Storytels“ ist eine Verbindung von Hotels, von denen jedes eine besondere Geschichte zu erzählen hat. Die Themen reichen von Architektur über Literatur und Segelsport bis hin zur Zeitgeschichte. Denn Themen gibt es auf Helgoland mehr als genug. Obwohl die Insel klein ist und weit vor der Küste liegt, wie unter einer Lupe werden hier immer wieder Zeitgeschehen, Geschichte und selbst Kunst deutlich.

Helgoland, ein ganz besonderer Ort

Ein Beispiel gefällig? Das Lied der Deutschen, die Strophen unserer Nationalhymne, sind im Sommer 1841 von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben auf Helgoland verfasst worden. Er selbst hat die Insel um eine unglückliche Liebe auszukurieren besucht. Die Insel war damals britisch. Von Fallersleben und der Verleger Julius Campe (Hoffmann & Campe Verlag) trafen sich auf der Insel. Als der Verleger von dem Lied hörte, dachte der, daraus wird ein damals populäres (gut verkäufliches) Rheinlied, und kaufte er es ihm sofort ab.

Fun Fact: Es gab noch keine einheitliche deutsche Währung. So zahlte er mit alten französischen Münzen vier Louisd’or. Das war damals nicht wenig Geld. Dabei darf nicht vergessen werden, eigentlich waren Verleger damals als eher knauserig bekannt. Weil ein Deutscher Liebeskummer hatte, war er auf einer britischen Insel und hat eines der deutschesten aller Lieder verfasst. Gekauft wurde es von einem Verleger, der auf dem Index stand, denn auch Hoffmann & Campe hat auch Heinrich Heine verlegt. Zur Nationalhymne wurde es am 11. August 1922. Dass von Fallersleben ziemlich eigenwillige Geographie-Vorstellungen hatte, ist wohl diesen Umständen und dem Einfluss des mittelalterlichen Minnesängers Walther von der Vogelweide geschuldet.

Rezeption auf Helgoland
Die storytels – die zentrale Rezeption und Anlaufstelle © Norbert Schmidt

Neu Hochsee-Apartments

Die Hotelkooperation wurde jüngst um die Marke „Hochsee-Apartments“ ergänzt mit 1-Zimmer-Apartements und Ferienwohnungen, die in verschiedenen Häusern auf der Insel gelegen sind – von der ersten Reihe im Unterland bis hin zur Dachwohnung im Oberland, von schlicht und einfach bis elegant und luxuriös.

Für sie alle gibt es jetzt im Unterland am Siemensplatz eine zentrale Storytels-Rezeption, eine gemeinsame Lobby und ein Frühstücksrestaurant. Das dafür neu eröffnete Restaurant „Düne Süd“ bietet 80 Innenplätze plus 100 Plätze Außengastronomie auf der großzügigen Grünfläche des Siemensplatzes. Weiterhin gibt es eine gemütliche Gästelobby mit freien Getränken und Handgepäckablage bis zur Abreise sowie einen Concierge-Service.

„Damit haben wir für unsere Gäste die Vorteile kleinteiliger, individueller Unterkünfte mit den Serviceangeboten eines großen Hotels kombiniert“, erläuterte Rickmers. „Und für uns bietet sich die Möglichkeit, wie beispielsweise aktuell im ‚Hotel Helgoländer Klassik‘, die ebenerdige Fläche der ehemaligen Rezeption in drei neue, behindertengeeignete Apartements umzuwandeln.“

Mit einer Auswahl von 260 Hotelzimmern, Ferienwohnungen und Apartements in 23 verschiedenen individuellen Objekten bietet die Kooperation „Storytels“ ihren Gästen seit Saisonbeginn ein innovatives Baukasten-System, um gewünschte Leistungen wie Frühstück in der „Düne Süd“ oder „Frühstückspäckchen(at)home“ bereits im Voraus dazu zu buchen.

„Die kurzen Wege auf der Insel machen Beides möglich“, so Rickmers. „Jeder Gast, egal, wo er wohnt, erreicht unsere Rezeption und das Frühstücksrestaurant ‚Düne Süd‘ in ein paar Minuten Fußweg.“ Lediglich das Hotel „Rickmers Insulaner“, das zum Saisonstart 2022 um eine Dependance, Ferienwohnungen und ein Apartementhaus auf gesamt 90 Zimmer erweitert wurde, behält als Flaggschiff und einziges Voll-Hotel der Insel auch zukünftig seine Eigenständigkeit und offeriert im „Rickmers Galerie Restaurant“ Frühstück, Lunch und Fine Dining, umgeben von einer einzigartigen Sammlung von Helgoland-Gemälden berühmter Künstler aus mehreren Epochen.
Mehr Infos unter www.rickmers-insulaner.de sowie unter www.storytels.com