Wandern, Biken und vieles mehr im sicherlich sportlichsten Tal der Welt. Wir haben Fügen und Hochfügen im Zillertal besucht
Das Zillertal? Da fällt den meisten Nordlichtern erstens die Musik ein, denn kaum ein Tal hat so viele und vor allem bekannte Gruppen, bis heute oft auch im Familienverbund, hervorgebracht. Im Schloss Fügen ist bis 2019 diesem Thema eine sehr sehenswerte interessante und liebevolle Ausstellung gewidmet.
Musik im Zillertal
Zu sehr großer Bekanntheit kam z. B. die Familie Rainer um 1819, die sogar bei einem Treffen von Zar Alexander I mit dem Kaiser Franz I. für die musikalische Begleitung sorgten. Sie waren durchaus frühe Pop Stars, deren Tourneen bis nach Nordamerika gingen. Große Musiker wie Beethoven, Rossini, Liszt und Strauss haben die Tyrolienne gefördert und bei den europäischen Höfen ihrer Zeit bekannt gemacht. In der heutigen Zeit haben die Zillertaler Schürzenjäger immerhin die größten österreichischen Open Air Konzerte im Zillertal gestemmt.
Outdoor Sport im Zillertal
Denn zum zweiten ist das Zillertal für uns Hamburger ein bevorzugtes Skigebiet mit einer sehr guten Pisteninfrastruktur und Ski-Zirkus. Doch jetzt kommt ein dritter und zunehmend wichtiger Punkt hinzu.
Das Zillertal ist sicherlich eines der sportlich aktivsten Täler der Welt. Sei es Wandern, Tourengehen, Mountainbiken oder E-Biken, die Zillertaler Bergwelt bietet ein abwechslungsreiches Programm. Für alle Schwierigkeits- und Fitnessgrade, für Familien, sportliche Aktive und für Couch-Potatoes, die gerade erst ihren Bewegungsdrang wieder entdeckt haben ist etwas dabei. Im ganzen Zillertal wollen 1.400 km Wanderwege ersteinmal erwandert sein!
Bergsport ist Trend im Norden
Ob bei Globetrotter in Barmbek, Karstadt Sport in der Mönckebergstraße oder beim Sportdiscounter Deacthlon in Wandsbek, meine Gespräche mit Verkäufern und Kunden zeigten schnell, Bergsport ist gerade auch bei den jungen Hamburgern Trend, wenn es um Aktiv-Urlaub einmal ohne Wasser geht.
Kein Wunder, vielfältige und eine teure Ausrüstung braucht man zumindest vorerst nicht und der Einstieg richtet sich nach dem Fitnessgrad. Übrigens der Hamburger Alpenverein hat die mitgliederstärkste Sektion in Deutschland.
Nun, der Berg bzw. das Zillertal hat gerufen
Auch uns zog es in die Tiroler Alpen. Deshalb haben wir uns einmal in Fügen und Hochfügen umgeschaut. Fügen ist ein alter gewachsener Ort und liegt am Eingang des Zillertals. Hier am Ortsrand von Fügen haben wir Quartier im Hotel Waldfriede**** der Familie Erlebach, die das Hotel aus einem einfachen Gasthaus über Generationen hinweg zu einem vier Sterne Hotel entwickelt hat, bezogen.
Das Hotel Waldfriede bietet sich als Basisstation für Aktivurlaub geradezu an. Bis zur Talstation der familienfreundlichen Spieljochbahn ist es ein kurzer Fußweg, dann geht es rund 1.200 Höhenmeter hoch auf die 1.860 Meter hohe Bergstation. Im Winter ideal Ski-in und Ski-out und im Sommer bequem um Touren zu starten.
Von der Terrasse, die von einer alten Linde überkront wird hat es nicht nur einen schönen Panoramablick. Wenn der Hausherr Ernst Erlebrach zum Akkordeon greift, dann wird es richtig musikalisch. Immerhin hat er viele Jahre eine eigene Kapelle gehabt und wie es sich im Zillertal gehört überall auf Tourneen aufgespielt. Wunderschön und eich echtes Schmuckstück ist auch die voll funktionsfähige Rock Ola Musikbox mit vielen Original Singles aus den 1950er Jahren, die noch mit Schillingen gefüttert wird.
Oben auf dem Berg geht es dann auf den Wanderwegen mit verschiedenen Touren weiter. Oder wieder downhill mit Monster Rollern und Mountain Cars, die Action und Fahrspaß garantieren.
Kletterfans finden eine Kletterwand mit vier neuen Lines, eine Hochseilgarten oder gehen den Klettersteig zum Gipfel. Dazu gibt es noch einen Barfußweg, einen Slackline Park, Relaxliegen, einen Wasserpark und Kinder-Balanceelemente.
Wir sind von der Bergstation auf den Weg der Alpenüberquerung bis Hochfügen über die Geolsalm gewandert (Zeitbedarf vier sehr gute Stunden). Dieser Höhenweg ist auch für ungeübte gut zu gehen, allerdings trittsicher sollte man in den Bergen immer sein und mindestens stabile Trekkingschuhe sollte man tragen. Für Kinderwagen ist der Weg nicht geeignet.
Aber, vor allem ist der Weg nicht überlaufen. Die meiste Zeit gingen wir über der Waldgrenze, Alm- und Bergwiesen wechselten sich ab. Es galt auch ein abschüssiges Steinfeld zu überwinden, zum Glück war es sehr gut ausgezeichnet.
Dabei genossen wir immer wieder sehr schöne Aussichten auf das gesamte vordere Zillertal und die umliegende Bergwelt. Links und rechts des Weges gibt es Spuren des mittelalterlichen Bergbaues zu entdecken.
m eingenommen. Bergluft und Bergwandern macht Appetit und die Geolsalm ist eine Jausen Station wie sie sein soll. Hier sollte der Wanderer durchaus einkehren. Und ein Tiroler Brettlfrühstück geht eigentlich immer.
Berggenuss in Hochfügen
So gut gestärkt und ausgeruht gingen wird den Rest des Weges bis nach Hochfügen. Hier auf 1.500 m Höhe inmitten der Naturlandschaft nahmen wir Quartier im Berghotel Hochfügen, das auch von der Familie Erlebrach geführt wird. Ursprünglich ist das Haus auf Wintersportgäste, die von hier Ski-In und -Out auf die Piste gehen, ausgerichtet.
Doch aus einer reinen Wintersport-Destination ist mehr geworden. Im Sommer ist es für Wanderer, Mountainbiker und Kletterer ein idealer Ausgangspunkt oder eine schöne entspannende Zwischenstation. Nicht zuletzt ist es auch ein Etappenziel der inzwischen sehr beliebten Alpenüberquerung vom Tegernsee nach Sterzing (Südtirol). Hier kamen wir am Abend als Bergneulinge mit erfahrenen Bergrouten-Gängern ins Gespräch, die uns gerne von Ihren Tourerlebnissen berichteten.
Allergiker können sich freuen, auf 1.500 Metern Höhe gibt es sehr wenige Pollen in der Luft. Im Hallenbad mit Panoramablick, in der Whirl-Ecke, Aroma-Dampfbad und im neuen Saunabereich ist Pause und Entspannung für die Seele und Muskel angesagt. Wer konzentrierte Spannung und Training des Körpergefühls sucht, der sollte eine Runde im direkt neben dem Hotel liegenden Bogenpark absolvieren.
Unser Fazit
Strandurlaub ist gut und schön, gegen Wellen, Sonne und Wind hat kaum ein Hamburger etwa. Doch wer mehr will, der sollte einen Aktivurlaub mit viel Wandern und Biken in den Bergen planen. Das Zillertal hat eine perfekte Infrastruktur für aktive Urlauber und das kulinarische ist meist auf Gipfelhöhe. Was will mehr? Genug Zeit um sich ins Auto zu setzen und runter zufahren.
Die Angebote
Zillertaler Aktivtage im Hotel Waldfrieden (buchbar bis Oktober 2018)
Die Leistungen: fünf Übernachtungen inkl. Waldfriede-Verwöhnpension, First Class Paragleitflug inkl. Foto und Transport, Gipfeljause für den persönlichen Gipfelsieg, Verleih von Nordic Walking Stöcken, Panorama-Wellnessoase – Preis pro Person: ab 513 Euro
Regionales Kennenlernen im Hotel Waldfrieden (buchbar bis Oktober 2018, Mo.–Fr. oder So.–Do.)
Die Leistungen: vier Übernachtungen inkl. Waldfriede-Verwöhnpension, Besuch des Platzkonzerts der Bundesmusikkapelle Fügen (Juni bis September), 1 Fahrt mit dem nostalgischen Dampfzug der Zillertalbahn, Besuch der Speckstube in Fügen, Kreuzwegwanderung direkt ab dem Hotel, Panorama-Wellnessoase – Preis pro Person: ab 299 Euro
Hotel Waldfriede, Waldfriedenweg 4, A-6264 Fügenberg/Österreich
Telefon +43/(0)5288/62253 – hotel@waldfriede.at – www.waldfriede.at
Angebot „Single mit Kind“ für 1 Erw. + 1 Kind einschl. Jahrgang 2003 im Berghotel Hochfügen
Die Leistungen: vier Nächte inkl. 3-Tages-Zillertal Aktivcard, reichhaltiges Frühstücksbuffet, abends 3-Gänge-Wahlmenü mit buntem Salatbuffet, relaxen nach Lust und Laune in Schwimmbad, Dampfgrotte und neuem Saunabereich, tägl. 1x Berg- und Talfahrt mit einer von bis zu 10 Bergbahnen, freier Eintritt in alle 6 Freischwimmbäder, freie Benutzung der meisten öffentlichen Verkehrsmittel der Region, 10 % Ermäßigung bei zahlreichen Vorteilspartnern – Preis f. 1 Erw. + 1 Kind: 484 Euro
Berghotel Hochfügen, Hochfügen 27, A- 6264 Fügenberg/ Österreich
Telefon +43/(0)5280/5312 – info@berghotel-hochfuegen.at – www.berghotel-hochfuegen.at
Immer nach Süden mit dem Auto, Bahn, Bus, Flugzeug und Nightjet in die Alpen. Die Verkehrsverbindungen von Hamburg und dem Norden nach Österreich.