Wer springt denn da? Der Helgoländer Lummensprung

Helgoland Lummen am FelsenLummen am Felsen1 © Archiv KV /Helgoland Tourismus

Einzigartiges und faszinierendes Naturschauspiel auf Deutschlands einziger Hochseeinsel

von Angelika Fischer
Der Lummenfelsen auf Helgoland ist eines der kleinsten  Naturschutzgebiete Deutschlands und auch in diesem Jahr erneut Schauplatz eines  spektakulären Naturschauspiels. Die jungen Trottellummen mit ihren kleinen  Stummelflügeln stürzen sich beim so genannten „Lummensprung“ waghalsig vom  Felsen und landen sicher im Wasser, wo sie von ihren Eltern erwartet werden.

Helgoländer Lummentage

In der Zeit vom  10. bis zum 25. Juni veranstaltet die Hochseeinsel dazu die „Lummentage“ mit Führungen, Fachvorträgen und ornithologischen Rundfahrten. Die  Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation vom Verein Jordsand, der Vogelwarte  Helgoland und dem Helgoland Tourismus-Service. „Die Naturwelt unseres Eilands  lädt dazu ein, auf einem Streifzug die verschiedenen Pflanzen und Tierarten zu  bestaunen. Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit  Naturliebhabern ein ausgewähltes Programm anbieten und die für Deutschland  einmalige Brutvogelwelt in Form der in Klippen brütenden Seevögel präsentieren  dürfen“, verkündet Tourismusdirektor Lars Johannson.

Die Insel ist als einziger Brutplatz der Hochseevögel in Deutschland bekannt und bietet Lebensraum für über  400 nachgewiesene Vogelarten. Vögel wie der Eissturmvogel, der Basstölpel,  der Tordalk, die Dreizehenmöwe und die Trottellumme sind in Deutschland nur auf  Helgoland zu Hause.

Plastikmüll ist ein Problem in der Nordsee

Mitten in der Brutzeit am Lummenfelsen bauen die Seevögel ihre Nester und bleiben  häufig nicht von der Umweltverschmutzung verschont, denn die Basstölpel verbauen neben natürlichen Materialien auch Plastik.

Lummen und Basstöpel auf Helgoland
Ein Basstölpel Paar (weiß) hat ein Plastikmüll für den Nestbau benutzt (c) Angelika Fischer

Plastikmüll in der Deutschen Bucht ist  eine große Bedrohung für die Tierwelt. Er findet sich in den Seevogelnestern der  heimischen Basstölpel wieder und hat nicht nur Auswirkungen auf diese, sondern  auch auf benachbarte Trottellummen. Gemeinsam mit dem Alfred-Wegener-Institut,  der Christian-Albrecht-Universität in Kiel, dem Verein Jordsand, der Vogelwarte  Helgoland und der Gemeinde Helgoland wurde das Projekt „Basstölpel und  Meeresmüll“ auf den Weg gebracht. Ziel ist es, die Verursacher des Plastikeintrages  in der Nordsee zu identifizieren und den Eintrag von Plastikmüll in die Weltmeere zu  reduzieren.

Helgoland treibt seit vielen Jahren auch das Thema Nachhaltigkeit im  Tourismus voran. Das aktuelle Projekt „de green steer“ (helgoländisch für: „der grüne Stern“) leistet dabei einen wichtigen Beitrag. Bereits im Oktober 2019  wurden in einem Pilotprojekt 40 Betriebsstätten aus Beherbergung,  Gastronomie, Einzelhandel und Bildung auf der Insel mit dem „green steer“  ausgezeichnet. „De green steer“ begreift sich als gemeinschaftliches Projekt der  Insel, das im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der UN Schritt für Schritt am verantwortungsvollen Umgang mit der Natur arbeitet und gleichzeitig bestehende Herausforderungen für die lnsulaner herausstellt.

Katamaranboot
Der Halunder Jet verbindet Hamburg mit Helgoland Foto: Werft

Über Helgoland

Helgoland liegt inmitten der Nordsee, etwa 60 Kilometer von der deutschen Küste entfernt. Rund 1.500 lnsulaner haben auf Deutschlands einziger Hochseeinsel ihr Zuhause.  Gleichzeitig strömen jährlich etwa 350.000 Gäste nach Helgoland, die zum wirtschaftlichen Überleben der Insulaner einen wichtigen Beitrag leisten. Das zum Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein gehörige Eiland ist eine Oase der Ruhe und eine außergewöhnlich vielseitige Urlaubs- und  Natur-Erlebnisinsel. Begünstigt durch das milde Hochseeklima, lohnt sich ein Besuch zu allen vier Jahreszeiten.  

Mehr Infos unter:
helgoland.de, basstoelpel-und-meeresmuell.de, greensteer.de