Zwei gute Nachrichten aus Helgoland. Die Kegelrobbenkolonie wächst weiter und alle Strände der Düne sind wieder offen.
Mit 669 Kegelrobbengeburten auf der Helgoländer Düne im Winter 2021/22 wurde der Rekord des letzten Winters 2020/21 mit 653 Geburten wieder gebrochen. Seit der ersten erfassten Kegelrobbengeburt im Winter 1996/97 auf der Helgoländer Düne stieg die Geburtenzahl jährlich – bis einschließlich heute.
Die Paarungszeit der bis zu 300 Kilogramm schweren und bis zu drei Meter langen Meeressäuger beginnt kurz nach der Geburt des Nachwuchses zwischen November und Januar/Februar. Durch das weiße Lanugofell sind die neugeborenen Kegelrobben für die ersten zwei bis vier Wochen noch nicht schwimmfähig. Seit einigen Tagen nimmt der Kegelrobbenbestand nun kontinuierlich ab, denn die meisten Jungtiere haben ihren Fellwechsel vom Lanugofell zum typischen Kegelrobbenfell hinter sich und verlassen jetzt die Düne. Auch das Verhalten der geschlechtsreifen Bullen wird nicht mehr nur hormongesteuert und ist deutlich ruhiger geworden, so dass ab jetzt wieder alle Strände betretbar sind.
Für gute Aussichten: Pfad für Sehleute und Naturfotografen auf der Helgoländer Düne
Um einem eventuellen Kampf zweier Bullen um ein Weibchen nicht in die Quere zu kommen, wurde kürzlich ein Holzbohlenweg als „Wintererlebnispfad“ errichtet. Am Nordstrand der Düne wird der Pfad mit einer Länge von über 400 Metern und mehreren Aussichtsplattformen von Naturinteressierten und Fotografen dankend angenommen. Gleichzeitig können sich die Besucher durch Führungen und Hinweistafeln über die Lebensweise der Kegelrobben informieren. In den letzten Jahren wurde das Konzept „Robbenmanagement in den Wintermonaten“ zusammen mit einem extra dafür ins Leben gerufenen Experten-Gremium immer weiter verbessert.
Es wurde eine Balance zwischen Mensch und Tier gefunden, so dass die diesjährige Kegelrobbensaison mit 669 Geburten friedlich verlief und sowohl Mensch, als auch Tier die Ruhe der Helgoländer Düne genießen konnten. Die unter Naturschutz stehenden Kegelrobben werden auf Helgoland im Rahmen eines Kooperationsvertrages durch den Verein Jordsand e.V. sowie der Gemeinde Helgoland betreut. Die Naturschutzbeauftragten beantworten jederzeit und gerne die Fragen von interessierten Gästen. Die aktuelle Geburtenzahlen können in der Hummerbude 35 des Vereins Jordsand auf Helgoland eingesehen werden. Außerdem gibt es weiterführende Informationen unter www.helgoland.de/freizeit-gestalten/naturerlebnisse/robben