Der ganz-hamburg.de Ausflugstipp: Von Hamburg aus ab in den Norden und dann immer geradeaus.
Mit knapp 2 Millionen Einwohnern ist Hamburg die nördlichste Großstadt Deutschlands. An der Mündung der Elbe liegt der wichtigste deutsche Hafen. Nirgendwo in Deutschland regnet es mehr als hier. Handel, Medien und Fischerei geben Arbeit. Die Stadt ist weitläufig, grün und voller Kanäle. Dennoch herrscht auch in Hamburg immer hektisches Treiben. Wer eine Auszeit davon braucht, muss nicht weit fahren.
Nördlich von Hamburg gibt es vieles zu entdecken. Bis hinauf nach Kopenhagen findet man keinen Flughafen mehr. Eine Fläche, die sich am schönsten auf der Straße durchreisen lässt. Was man alles sehen kann, wenn man sich in Hamburg für nur einen Tag ein Auto mietet, überrascht.
Auf ein Krabbenbrötchen nach Husum
Eine gute Stunde fährt man von Hamburg nach Husum. Die Hauptstadt Nordfrieslands liegt direkt an der Nordseeküste. Hier ist das Land flach und die Sicht weit. Wattenmeer und Schafe auf dem Damm bieten einen optimalen Szenenwechsel zum Großstadtasphalt.
Mit dem Auto folgt man der A7 und verlässt bei Schleswig die Autobahn. Durch flache Ebenen erreicht man Husum. Theodor Fontane bezeichnete den Ort als „kleine graue Stadt am Meer“. Er wurde hier geboren und sein Elternhaus ist eine der wenigen Touristenattraktionen. Daneben lädt die Region zum Wandern ein. In Husum selber kann man das Auto stehen lassen und zu Fuß dem Deich entlang folgen. Die Luft ist salzig und auf den Wiesen am Rand grasen die Schafe. Ebbe und Flut wechseln sich in beruhigender Regelmäßigkeit.
Allerdings, wer ins Watt geht, sollte sich vorher über Ebbe- und Flutzeiten sicherheitshalber informieren. Das Watt ist nicht ungefährlich. Wem die frische Luft gefällt, sollte die Gegend auf jeden Fall einmal erkunden. Auf der anderen Seite des Landes grenzt die Ostsee.
Auf jeden Fall gehört ein Krabbenbrötchen zu jedem Husumbesuch. Rund um den Husumer Hafen ist die Auswahl groß.
Auf ein Flens nach Flensburg
Folgt man der A7 weiter nach Norden erreicht man Flensburg. Dort gibt es kaum noch Verkehr. Dafür wird hier aber das seit den Werner-Comics berühmte “Flens” in der Bügelverschlussflasche gebraut. Außer einzelnen Touristen und den Einheimischen sind die Straßen leer. Hier endet Deutschland. Die letzte A7 Ausfahrt (2 – Flensburg/Harrislee) an der Autobahn ist Flensburg.
In 10 Minuten ist man in der Innenstadt und am Wasser. Dort mündet die Flensburger Förde. Im Hafen liegen alte Segelschiffe und Dampfer. Über der Promenade zieht sich die Altstadt steil den Hang hinauf. Die Eiszeit hat den äußersten Norden von Deutschland hügelig hinterlassen.
Die Gebäude stammen größtenteils aus dem 18. und 19. Jahrhundert, als Flensburg eine berühmte Handelsstadt war. Das Auto kann man bequem am Hafen abstellen, um zu Fuß in die Altstadt zu gehen. Dort gibt es viele schmale Gassen und Hinterhöfe. Im Winter wird Punsch ausgeschenkt und im Sommer bieten Cafés schattige Plätze.
Im Portikus, einer Bar, die es dort seit 1740 gibt, sammelt sich der ganze Charme der Stadt. Niedrige Decken, norddeutscher Dialekt und gute Musik bieten Zuflucht für alle Altersgruppen.
Von Flensburg kann man mit dem Auto die Hauptstraßen verlassen und der Förde bis zur Ostsee folgen. Die Straßen sind hier eng und kurvig, man muss also langsam fahren. Auf der Halbinsel Holnis muss man das Auto dann stehen lassen. Zu Fuß kann man zum nördlichsten Festlandpunkt Deutschlands spazieren. Auf der anderen Seite liegt Dänemark. Hier trennen die beiden Länder nur rund 500 Meter Luftlinie. Nach dem Spaziergang kann man sich in sein Auto setzen und ist in einer halben Stunde auf der anderen Seite.
Dänemark
In Dänemark werden die Straßen kleiner und auch die Abstände geringer. Auf der Autobahn fährt jeder maximal 130 km/h. Im Frühling blühen gelbe Rapsfelder am Straßenrand. Dazwischen grasen Kühe auf grünen Feldern.
Zwei Stunden hinter der Grenze liegt Aarhus. Laut dem berühmten Lonely Planet Reiseführer gehört die dänische Kleinstadt zu den Top-10 Reisezielen in Europa. Man kann hier mit dem Auto in die Stadt fahren oder in das Waldgebiet daneben.
Dänemark ist kulinarisch gesehen schon lange mehr als Hot Dogs und Smørrebrød (Dänisch: Butterbrot). Aarhus hat hat interessante und angesagte Restaurant und eine vielfältige Kulturszene.
Im Wald liegt die Sommerresidenz des dänischen Königshauses. Der Garten zu dem Anwesen ist für jedermann offen. Wenn die Familie zu Hause ist, hängen die Fahnen auf halbmast und Wachen patrouillieren vor dem Tor.
Die Innenstadt ist ein Paradebeispiel für skandinavisches Design. Hier verbinden sich Tradition und Moderne. Bunte, reetgedeckte Häuser und silberne Forschungsinstitute stimmen ineinander. Im Latin-Viertel gibt es Bars und Restaurants aus aller Welt. Die Stadt lädt zu mehr ein, als nur einem Tagestrip.
Wer will, kann sein Auto jetzt hier abstellen. Wenn man ein Auto gemietet hat, kann man seine Reise nämlich nach Belieben in Europa unterbrechen. Fast alle Autovermieter haben daher Büros und Stationen in den bedeutendsten Großstädten wie Hamburg. Ob am Flughafen, Hauptbahnhof oder verteilt über das ganze Stadtgebiet.
Der Abholort muss dabei nicht der Abgabeort sein. Aber wenn man schon mal hier ist, warum dann nicht noch ein bisschen weiter? Weitere zwei Stunden im Norden und insgesamt knappe fünf Stunden von Hamburg entfernt, treffen sich die Ozeane. In Skagen stoßen Nordsee und Ostsee aufeinander. Hier enden die Straßen. Weiter nördlich geht es nicht mehr, ohne in ein Boot zu steigen. Skagen hat weiße Strände, Dünen und die meisten Sonnenstunden Dänemarks. Sie haben ihr Ziel erreicht.
Mit dem Auto ist man frei. Von Hamburgs Straßen ausgehend lässt sich so manches entdecken. Bereits an einem Tag kann man sowohl Nord- als auch Ostsee erkunden und sogar die Landesgrenze nach Dänemark überqueren. Die beschriebenen Ziele und Aktivitäten sind einige Möglichkeiten von vielen. Im Osten liegen die deutschen Ostseebäder und im Westen kann man nach nur wenigen Stunden in Holland Käse essen. Mit dem Auto ist man frei. Grenzen setzen nur der Straßenrand und die eigne Vorstellungskraft.