Mehr Platz für Hamburgs Wildbienen und Insekten: Wall und Deutsche Wildtier Stiftung erweitern ihr begrüntes Fahrgastunterstände um fünf neue Standorte.
Selbst kleine angepasste Biotope helfen Natur und Artenvielfalt zurück in die Stadt zu bringen. Viele Flächen und Orte bieten sich dazu an. Relativ einfach und kostengünstig können die Blechdächer von Fahrgastunterständen begrünt und in kleine Magerwildwiesen um gewandelt werden. So entsteht nicht nur ein nahezu ungestörter Lebensraum für Pflanzen und Insekten. Auch das Mikroklima wird positiv beeinflusst.
Jetzt werden fünf weitere Fahrgastunterständen in Hamburg neu bepflanzt. Damit schließen Wall ( und die Deutsche Wildtier Stiftung die Erweiterung ihres im Juni 2022 gestarteten Pilotprojektes erfolgreich ab. Hamburg verfügt nun insgesamt über sieben begrünte Fahrgastunterstände (Trittstein-Biotope). Dabei sind die Umgebungen sehr unterschiedlich. – in sehr unterschiedlichen Umgebungen. Auch die neuen Standorte werden wie die bisherigen auf ihre ökologischen Effekte hin untersucht.
Für Hamburgs Wildbienen- und Wespenarten wird es ab sofort weitere Trittstein-Biotope geben: Nach dem Erfolg der bereits 2022 errichteten Standorte an der Stadthausbrücke in Mitte und der Eimsbütteler Osterstraße, erhalten nun Altona, die HafenCity, das Karolinenviertel und Sasel neue Fahrgastunterstände mit einem Gründach. Sie sind an folgenden Adressen zu finden:
- Hamburg-Altstadt: Schmiedestraße ggü. Nr. 2 nach Domstraße
- HafenCity: Überseeallee ggü. Nr. 16 Richtung Am Hannoverschen Bahnhof
- Altona: Große Elbstraße 134 nach Carsten-Rehder-Straße
- Karolinenviertel: Karolinenstraße Nähe Nr. 48 vor der Lagerstrasse
- Sasel: Saseler Markt in grüner Vorstadt-Umgebung
Die Standorte zeichnen sich durch sehr unterschiedliche Umweltbedingungen aus. So liegen etwa die Fahrgastunterstände in der HafenCity und in Altona nah am Wasser und in der Nähe zu Parkanlagen. Die zentral in der Altstadt gelegene Schmiedestraße weißt kaum umliegendes Grün auf.
Diese unterschiedlichen Voraussetzungen bieten die Grundlage für die in diesem Jahr beginnende Untersuchung der Insektenvielfalt auf den Gründächern durch Experten der Deutschen Wildtier Stiftung. Die ersten zwei begrünten Fahrgastunterstände haben bereits die Vorteile für Hamburgs Insekten bewiesen. Spannend ist die Frage, wie gut werden sich die fünf neuen Standorte schlagen?
Das Monitoring der begrünten Fahrgastunterstände an der Stadthausbrücke und in der Osterstraße hatte ergeben, dass sie Lebensraum für 49 verschiedene Wildbienen- und Wespenarten bieten. Zu den Funden zählten seltene und bedrohte Arten sowie eine erstmals für Hamburg nachgewiesene Goldwespenart.
„Der Abschluss der Erweiterung unseres Pilotprojektes freut mich sehr. Wir konnten bereits mit nur zwei begrünten Standorten zeigen, wie viel ökologischer Nutzen auf so kleinen Dachflächen erreichbar ist. Ich bin zuversichtlich, dass die erneute wissenschaftliche Untersuchung wieder gute und überraschende Ergebnisse zeigen wird. Klar ist, dass ökologisch wertvolle Dachbegrünung auf Fahrgastunterständen machbar ist. Dies haben wir als erstes Unternehmen in Deutschland gezeigt.“
Patrick Möller, Geschäftsführer Stadtmarketing & Service von Wall
Die speziell für den Zweck des Insektenschutzes ausgewählten Pflanzen auf den fünf neuen Gründächern müssen nun anwachsen und Blüten ausbilden. Die Experten der Stiftung überwachen die Vegetation. In Trockenperioden sorgt Wall falls nötig für die Bewässerung, um das Wachstum sicherzustellen. Im Juni sollte der Bewuchs vollständig ausgebildet sein.
Nach der Untersuchung werden Wall und die Deutsche Wildtier Stiftung wieder ein wissenschaftliches Gutachten veröffentlichen. Die Kosten für die Erweiterung des Pilotprojektes sowie die Evaluierung trägt wie bisher vollständig das Unternehmen Wall.
„Wir sind sehr zuversichtlich, dass auch die fünf neuen begrünten Fahrgastunterstände einen wertvollen Beitrag für die Hamburger Insektenfauna leisten. In einem erneuten umfangreichen Monitoring werden wir den Effekt prüfen und die Wildbienen- und Wespenfauna auf den begrünten Dächern genau unter die Lupe nehmen.“
Julia-Marie Battermann, Projektleiterin Deutsche Wildtier Stiftung
Weitere Informationen zum Pilotprojekt sowie zu den Evaluationsergebnissen unter: www.wall.de/projekt-gruendaecher-hamburg