Zero Waste und Plastic free, das ist noch ein weiter Weg, aber der Anfang ist gemacht.
Hamburger liegen vorn, wenn es um Zero-Waste, also so wenig Müll wie möglich, geht. Das ist das Fazit einer Auswertung von savoo.de, einem Gutschein- und Rabattportal. Aber auch in der Hansestadt fällt in der Summe noch zu viel Abfall an. Besonders die jungen Fashionistas produzieren häufig noch viel zu Müll durch ihren Fast Fashion Konsum.
Hamburger wollen Müll vermeiden, auf jeden Fall haben Sie Informationsbedarf, denn die Hansestadt hat die meisten Google-Suchanfragen für die Begriffe „Zero Waste“ und „Plastic free“ pro Monat (1.410) unter den Top 10 Städten im Ranking. Dazu kommen 74 Secondhand Läden und sieben Zero Waste Geschäfte.
Deutschlands Hauptstadt Berlin ist die schlechteste Zero Waste-Stadt
An zweiter und dritte Stelle folgen München und Karlsruhe. Es überrascht kaum dass die Hauptstadt zur schlechtesten Zero Waste Stadt in Deutschland gekürt wurde. Das ist nicht wirklich erstaunlich, denn das angeblich so hippe und fortschrittliche Berlin gehört zu vermülltesten Metropolen Europas. Obwohl Berlin fast doppelt so groß wie Hamburg ist, hat es absolut weniger Zero Waste und Second Geschäfte (5 bzw. 25). Das jährliche Müllaufkommen ist in Berlin mit 1,7 Mrd. kg Hausmüll und 278 Mio. kg Plastikmüll riesig.
Die Top 10 der deutschen Zero Waste und unverpackt Städte 2022
Rang | Stadt | Anzahl Zero Waste Geschäfte | Anzahl Second Hand Geschäfte | Haushaltsmüll kg/Jahr | Plastikmüll kg/Jahr | Google-Suchanfrage: Zero-Waste & Plastic free |
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1 | Hamburg | 7 | 74 | 881.779.528 | 70.394.164 | 1.410 |
2 | München | 9 | 48 | 708.384.152 | 56.551.676 | 1.050 |
3 | Karlsruhe | / | 17 | 146.815.536 | 11.720.568 | 350 |
4 | Köln | 5 | 33 | 515.745.048 | 41.172.924 | 800 |
5 | Bremen | 4 | 24 | 269.688.748 | 21.529.774 | 280 |
6 | Gelsen-kirchen | / | 7 | 123.333.980 | 9.845.990 | 80 |
7 | Bielefeld | / | 8 | 158.750.284 | 12.673.342 | 130 |
8 | Chemnitz | / | 3 | 116.334.874 | 9.287.238 | 120 |
9 | Hannover | 4 | 17 | 254.207.324 | 20.293.862 | 290 |
10 | Frankfurt am Main | 2 | 26 | 363.713.504 | 29.035.952 | 740 |
Zero Waste leider noch ein teurer Spaß, Unverpackt Läden sind nicht billiger
Savoo hat die durchschnittlichen Kosten für Lebensmittel im Supermarkt und in Zero-Waste-Läden analysiert. Der Preisaufschlag ist leider üppig. Durchschnittlich ist das Preisniveau um 53% höher. Im internationalen Vergleich sind Lebensmittelpreise in Deutschland sehr niedrig, denn die harte Konkurrenz im Einzelhandel und die Discounter sorgen für niedrige Preise.
Die Hersteller achten seit Jahren darauf, dass sie niedrige Verpackungskosten haben. Mehr als ein paar Center kostet es nicht Waschmittel, Reis oder Nudeln zu verpacken. Dazu kommt die großen Handelsketten haben den Vorteil wesentlich niedriger Einkaufskosten. Packungskosten im Unverpackt Laden einsparen bedeutet nicht billiger verkaufen können.
Ein Einzelhandelsexperte kommentiert es so gegenüber ganz-hamburg.de:
„Du kannst einen Keks ohne zu krümeln nicht essen. Weniger verpackte Lebensmittel steigern den Personalaufwand des Handels. Das ist nicht nur teurer. Schon heute gibt es Personalmangel. Dazu kommt, der deutsche Verbraucher ist äußerst preissensibel und ist gewohnt mit dem Cent zu rechnen.“
Zu wünschen wäre, dass die großen Supermärkte auch unverpackte Waren vermehrt anbieten würden. Aber auch hier liegt die Tücke im Detail. Fleisch, Wurst oder Käse verpackt im Kühlregal wird mit weniger Personalaufwand als an der Bedientheke verkauft. Die höheren Personalkosten werden einkalkuliert und so ist auch hier unverpackt teurer. Bei unverpackten Lebensmitteln sind auch die Warenverluste höher.