Richtfest Campus Schlüterstraße

Nagelprobe beim Richtfest im ehemaligen Fernmeldeamt im InnenhofDie traditionelle Nagelprobe zum Richtfest Foto: Sven Raben

Der markante Gebäudekomplex des Alten Fernmeldeamtes mit der neogotischen Backsteinfassade in der Schlüterstraße in Hamburg Rotherbaum wird den Campus der Exzellenz-Universität Hamburg erweitern. Wo früher die Selbstwählautomaten ratterten, wird Lehre und Forschung einen Standort haben. Letzte Woche, am Donnerstag, den 13. Oktober 2023, wurde das Richtfest für den Umbau der Räumlichkeiten gefeiert.

„Mit dem Campus Schlüterstrasse schlagen wir ein neues Kapitel am Wissenschaftsstandort Hamburg auf. Mitten im Grindelviertel kommen im historischen Fernmeldeamt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen, aus universitärer und außeruniversitärer Forschung unter einem Dach zusammen. Dadurch entstehen ganz neue Möglichkeiten des wissenschaftlichen Austauschs und der Vernetzung – beste Voraussetzungen für Innovation und neue Ideen. Zugleich steht der Campus Schlüterstrasse der gesamten Stadtgesellschaft offen, ein Ort des Wissens für alle Hamburgerinnen und Hamburger. Ich gratuliere allen Beteiligten zu diesem einmaligen Erfolgsprojekt!“

Katharina Fegebank (Grüne und Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg)

Mit dabei waren auch Dr. Andreas Dressel (SPD, Finanzsenator der Freien und Hansestadt Hamburg) Vertreter der Verwaltung sowie  die projektbeteiligten Unternehmen wie u.a. : Prof. Klaus Tochtermann (Direktor Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien), Simon Lutz (Managing Partner bei VALUES Real Estate), Prof. Dr. Hauke Heekeren (Präsident Universität Hamburg), Boris Schran (Managing Partner bei Peakside Capital Advisors), Dr. Carsten Fischer (Managing Partner bei VALUES Real Estate), Bernhard Steinkopf (Geschäftsführer Campus Schlüterstrasse Realisierungsgesellschaft mbH), Jürgen Drumm (Geschäftsführer Marienburg Real Estate), Dr. Peter Peetz, kfm. Direktor (German Institute for Global and Area studies (GIGA).

Über das Alte Fernmeldeamt

Das alte Fernmeldeamt in der Schlüterstraße bei der Hamburger Universität wurde 1902 bis 1907 von der Reichspost als Zentralfernsprechamt für Hamburg und die preußischen Gemeinden Altona, Schiffbek, Wandsbek. Obwohl es wenige Telefone (zumeist Firmenanschlüsse) gab, brauchte man damals viel Platz für die Vermittlung. Die meisten Gespräche wurden manuell überwiegend von Frauen erledigt. Die Selbstwähltechnik, die nach dem I. Weltkrieg eingeführt wurde, benötige auch noch relativ viel Fläche.

Vor fast 100 Jahren startete hier am 2. Mai 1924 der Nordische Rundfunk (NORAG) als erster norddeutscher Radiosender den Sendebetrieb. Den Krieg hatte das Haus durch eine Bombentreffer teilweise zerstört überstanden. In den Jahren 1947 – 1951 wurden die Bombenschäden beseitigt. Der rasante technische Fortschritt bedeutete, dass die Vermittlungstechnik immer weniger Platz benötigt. So verkaufte die Deutsche Telekom im Jahr 2023 das denkmalgeschützte Gebäude, das nicht mehr benötigt wurde, an eine Fondsgesellschaft. Nach Ende der Umbaumaßnahmen wird das Gebäude von der Hamburger Universität genutzt. Auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen werden hier Platz finden.