Fahrgäste, die den S-Bahnhof Wilhelmsburg kennen, wissen: Hier geht es immer ein wenig direkter und rustikaler zu. Feinsinnige woke streng vegan lebende Zeitgenoss*Innen sind hier eher selten. Wer in Wilhelmsburg ein- und aussteigt muss in der Regel hart arbeiten. Zum Ausgleich dafür sind die Jobs aber nicht überzahlt.
Doch, was am Samstagabend, kurz vor Mittnacht gegen 23:40 Uhr geschah, war selbst für Wilhelmsburger Verhältnisse krass. Ein junger 20-jähriger stark alkoholisierter Deutscher machte den Messermann und bedrohte mit einem Cuttermesser, das verdammt scharf sein kann, völlig grundlos Passanten. Danach enterte er einen abfahrbereiten S-Bahnzug in Richtung Neugraben. Vielleicht weil der Süden rief?
Auch im Zug machte der Messermann weiter, hier bedrohte und beleidigte er weiter ohne erkennbaren Grund Fahrgäste. Doch auch ’sportlich‘ ging es zu, denn nach einem Fahrgast warf er mit einer Glasflasche. Das war natürlich die beste Propaganda für die geplante rot-grüne Verkehrswende und Sicherheit im öffentlichen Raum. Denn, man fährt ganz bestimmt gern so durch die Nacht. Frei nach dem Motto: Endlich mal was los!
Als Spielverderber entpuppen sich die Sicherheitsmitarbeiter von DB. Ein paar Stationen später in Neugraben (!) konnten sie den Messermann, der sie mit einem Schwall von Beschimpfungen übelst beleidigte, stellen. Die erscheinende Bundespolizei wurde gleich einmal angegriffen. So machte der Messermann Bekanntschaft mit Bodenbelag und wurde gefesselt.
Aber, zur Beruhigung der Lage trug das nicht bei. Sein Aggressionspotential lebte der junge Deutsche durch Kopfstöße und Spukereien Richtung Bundespolizei aus. Selbst der Weg zum Streifenwagen beruhigte nicht die Situation und unter Zwang erhielt der Messermann noch eine Spuckschutzhaube.
So ging es auf dem Polizeirevier weiter
Auch in der Gewahrsamszelle der Bundespolizei im Harburger Bahnhof war das Stimmungsbarometer weiter auf Hoch. Das in Hose versteckte Cuttermesser wurde bei der Durchsuchung eingezogen. Ein Atemalkoholtest ergab 1,92 Promille. Danach ging es in die Ausnüchterungszelle.
Gegen den polizeilich bekannten Mann wurden entsprechende Strafverfahren (Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Widerstand, Beleidigung, Bedrohung, Körperverletzung) eingeleitet. Ein Bundespolizist erlitt in Folge der Widerstandshandlungen Verletzungen an einem Knie und einem Handgelenk. Die weiteren Ermittlungen werden vom Ermittlungsdienst der Bundespolizeiinspektion Hamburg geführt. Als er wieder halbwegs nüchtern war, wurde dieser freundliche Zeitgenosse wieder in die Freiheit überlassen. Vielleicht wird der Fall irgendwann einmal vor Gericht landen. Sicherlich wird er dort einen verständnisvollen Richter und Staatswalt sowie einen engagierten Verteidiger finden.
Quelle: OTS Bundespolizeiinspektion Hamburg, presseportal.de/blaulicht/pm/70254/5048422