Drogendealer hatten einen Maulwurf bei der Staatsanwaltschaft der Ermittlungsergebnisse verriet.
Es ist der Traum aller Gangster, eine Maulwurf bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft, der Ermittlungsergebnisse verrät, zu platzieren. Eine Hamburger Dealerbande hat es wohl geschafft. Wie das Hamburger Abendblatt, die WELT und der NDR aktuell berichteten, wurde eine 29-jährige Beschäftigte mit Wurzeln in Kaukasusregion Abchasien von der Hamburger Staatsanwaltschaft vorläufig festgenommen. Pikant, die Dame soll zahlreiche Dienstgeheimnisse und Interna ihrem Freund, einem polizeibekannten Drogendealer, verraten haben. Ihre Wohnung wurde zudem auch als Drogendepot benutzt.
Die Hamburger Polizei scheint anzunehmen, dass eine Liebesbeziehung die Frau dazu veranlasst hat. Immerhin wechselte sie vor gut einem Jahr in die Abteilung für Drogendelikte.
Aufgeflogen ist der weibliche Maulwurf im Rahmen der EncroChat-Ermittlungen, Dieses kriminelle Kommunikationsnetzwerk ist letztes Jahr von niederländischen und französischen Ermittlern geknackt worden. Seitdem werten Polizei und Staatsanwaltschaften europaweit die Chatnachrichten, die eine wahre Landkarte des Illegalen, Verbrechens und Drogenhandels sind, aus.
Schon seit längerem wird laut Abendblatt gegen den 24-jährigen Freund der Frau, der mit Marihuana und Kokain handeln soll, ermittelt. Konkret soll der weibliche Maulwurf Informationen über laufende Ermittlungen gegen die Drogenszene verraten haben. In ihrer Wohnung wurden bei der Hausdurchsuchung 30 Kokain und 90 Marihuana gefunden. Ob die Frau selbst kokst und kifft ist nicht bekannt.
Da keine Flucht- oder Verdunklungsgefahr besteht, wurde kein Haftbefehl gegen den Maulwurf beantragt. Allerdings ihre Kollegen*Innen wird die Dame in den Diensträumen zukünftig nicht besuchen können. Der weibliche Maulwurf hat jetzt Hausverbot bei der Hamburger Staatsanwaltschaft. Alle Zugangsberechtigungen sind gesperrt und der Dienstausweis wurde eingezogen. Immerhin kann ein Maulwurf bis zu fünf Jahren Knast (§ 353b Verletzung des Dienstgeheimnisses und einer besonderen Geheimhaltungspflicht) kassieren. Wobei, tatsächlich urteilt die Justiz häufig eher milde.
Hamburger Staatsanwaltschaft wirklich sicher?
Offen ist, welche Sicherheitsmaßnahmen es bei der Hamburger Staatsanwaltschaft gibt. Schließlich sind die Akten und Vorgänge im hohen Maß vertraulich. Wie ist der Zugang zu Akten und die Geheimhaltung geregelt? Welche Sicherheitsvorkehrungen werden hier getroffen? Gibt es wirksame Kontrollen und Überprüfungen? Politisch untersteht die Staatsanwaltschaft Hamburg der Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne). Gegen ihren ehemaligen Lebensgefährten und Vater ihres Kindes wird seit Frühjahr 2020 wegen Veruntreuung von Fraktionsgeldern der Grünen Bezirksfraktion Mitte ermittelt.
Es ist interessant zu sehen, wie der Geheimnisverrat bei der Staatsanwalt von den überwiegend links-grün eingestellten Hamburger Medien eingeordnet wird und welche Fragen in dieser Causa gestellt werden.