Hauptbahnhof: Perso verloren? Macht 1000 Euro!

Die gemeinsame Sicherheitswache der Bundespolizei und Hamburger Polizei am Hamburger HauptbahnhofGemeinsame Sicherheitswache Hamburger Hauptbahnhof © Norbert Schmidt

So einen netten Onkel wünschen sich viele. Denn mit 1.000 Euro kaufte er seinen Neffen frei und ersparte ihm Knast!

Über eine hammerharte Justiz liest man in Deutschland wenig in den Medien, denn meistens sind die verhängten Strafen eher milde und fallen langmütig aus. Es sei denn, es geht um Verkehrs- oder Steuerstrafsachen. Da der trifft der Spruch: ‘Mit der ganzen Härte des Gesetzes’ häufiger zu. Selbst noble Banker, Manager oder Wirtschaftsanwälte fahren dann in den Knast ein.

Ansonsten gibt es schmerzliche Ausnahmen. Das musste am gestrigen Samstag ein junger Mann um High Noon auf der gemeinsamen Sicherheitswache am Hamburger Hauptbahnhof feststellen.

So gegen 12 Uhr betrat er wohl nichts ahnend die gemeinsame Sicherheitswasche. Der Grund war nicht, dass er einmal einen persönlichen Plausch mit den Polizisten suchte. Der junge Deutsche wollte den Verlust seines Personalausweises anzeigen. Bingo:

Denn, was der junge Mann noch nicht wusste, in diesem Fall werden routinemäßig die Personalien gecheckt. Der Perso-Verlierer wird seit Ende Mai 2023 von der Staatsanwaltschaft gesucht, da er eine Geldstrafe in der Höhe von 1.130 Euro in Höhe noch nicht beglichen hatte. Die Aufforderung eine Ersatzfreiheitsstrafe von 56 Tage Knast anzutreten hatte er ignoriert, Für den jungen Mann hieß es ganz simpel: Strafe bezahlen oder ab in den Knast.

Nur noch die sofortige Einzahlung (Motto: Bares ist Wahres) der geforderten Geldstrafe konnte den
Mann vorm Knastaufenthalt schützen. Man kann sich vorstellen, da glühte das Telefon. Letztendlich war ein Onkel in Düsseldorf bereit die gesamte Geldstrafe zu bezahlen. Der Mann suchte ein Bundespolizeirevier in Düsseldorf auf und zahlte dort 1.130 Euro in bar ein. Allerdings, ob es in kleinen oder großen Scheinen nicht durchgehend nummerierten Schein war, ist der Redaktion nicht bekannt.

Nach drei Stunden war der Vorgang abgeschlossen und erleichtert konnte der junge Mann in Begleitung seiner Frau Freundin das freundliche Bundespolizeirevier am Hamburger Hauptbahnhof verlassen und unbeschwert den Duft von Freiheit & Abenteuer genießen.

Zum Schluss ein kleiner Tipp unseres Spezialisten Rüdiger Stein-Bendes:

‘Wer nicht so liquide ist, kann auch eine Geldstrafe in Raten zahlen. Das ist alle Mal besser als abzutauchen. Dazu muss man gemäß § 42 StGB nachweisen, dass die sofortige Zahlung aufgrund persönlicher und / oder wirtschaftlicher Verhältnisse nicht zumut bar ist. Der Antrag ist bei der zuständigen Staatsanwaltschaft einzureichen.’

Quelle: Bundespolizeiinspektion Hamburg OTS – presseportal.de/blaulicht/pm/70254/5530662
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