Hat die Bundespolizei einen eventuell gefährlichen Messermann aus dem Verkehr gezogen?

ICE fährt aus dem Bahnhof Hamburg Harburg ab - Ansicht Nordende des BahnhofesICE im Bahnhof Hamburg Harburg © Norbert Schmidt

Ohne Fahrkarte im ICE: Deutscher versetzt einem Bundespolizisten einen Kopfstoß in Harburg. Danach fanden sich Messer.

Bis auf ein paar Ultralinke, die Schwarzfahren straffrei stellen wollen, ist es ziemlich allgemeiner Konsens in Deutschland, dass wer Bahn und Bus nutzt, einen Fahrschein braucht. Ansonsten ist er Schwarzfahrer (Erschleichung von Leistungen § 265a StGB und bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe). Am frühen Sonntagmorgen, den 05. Februar 2023, gegen 07:00 Uhr kontrollierten Bundespolizisten auf Anforderung eines ICE-Zugbegleiters die Personalien eines renitenten Fahrgastes überprüfen. Der Grund, der 34-jährige Deutsche war von Köln nach Hamburg im Zug unterwegs und hatte kein Ticket dabei. Wobei für gut 30 Euro hätte er einen Fahrschein erwerben können.

Doch als der Mann kontrolliert wurde, muss bei ihm vielleicht eine Sicherung durchgebrannt sein. Was bekannt ist, die Situation eskalierte, der Deutsche war unkooperativ und ein erster Höhepunkt war erreicht, als er einem Bundespolizisten einen heftigen Kopfstoß auf die Nase gab. So etwas hat auch für den Täter nicht so schöne Folgen. Denn der deutsche Staatsangehörige wurde noch Im ICE-Zug kontrolliert zu Boden gebracht. Dann wurde er gefesselt und dann ging es ins gemütliche Revier der Bundespolizei im Harburger Bahnhof.

Bingo: Bei der routinemäßigen Durchsuchung der Jackentaschen des Beschuldigten wurde die Bundespolizei fündig. Denn der 34-jährige hatte ein kleines Arsenal von möglichen Waffen dabei: Ein Skalpell, ein Cuttermesser, ein Multitool und Rasierklingen sind nicht gerade ein übliches Reisegepäck. Die offene Frage ist, wer so etwas mit sich herumträgt, wird es vielleicht auch einsetzen? Es vielleicht gar etwas Schlimmeres verhindert worden?

Die Bundespolizei hat gegen den Beschuldigten entsprechende Strafverfahren (u.a. Verdacht auf
tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Widerstand, Körperverletzung) eingeleitet. Nach dem Mann ärztlich kontrolliert wurde, wurde er der erkennungsdienstlicher Behandlung unterworfen. Danach öffneten sich die Türen des Bundespolizeireviers für den Deutschen. Er kann wieder die Luft von Freiheit und Abenteuer einatmen. Die Bundespolizei ermittelt weiter und der geschlagene Bundespolizist klagt über starke Schmerzen und behält sich eine ärztliche Versorgung vor.

Quelle: Bundespolizeiinspektion Hamburg OTS –  presseportal.de/blaulicht/pm/70254/5433549