Hamburger Hauptbahnhof: Für zwei Männer hieß es Endstation Knast!

Eingang zu einem Polizeirevier der Bundespolizei, massive TürEingang zum Bundespolizeirevier im Hamburger Hauptbahnhof © Norbert Schmidt

Lag es an den noch lauen Novembernächten oder etwas anderem? Zwei Männer wanderten in dieser Nacht und am Morgen in den Knast und verloren ihre Freiheit. Der Grund, gegen die beiden bestanden Haftbefehle! Am Dienstag, den 02. November 2022 stellte eine Streife gegen 03:30 Uhr am Hauptbahnhof im Bereich des Ausgangs “Kirchenallee” einen Wildpinkler, der sich gerade an der Außenfassade des Bahnhofsgebäudes erleichtern wollte.

Nun, die Bundespolizisten unterbanden seine Wildpinkelei und unterzogen dem 29-jährigen Polen einer Kontrolle. Dabei stellte sich heraus, dass die Staatsanwaltschaft Hannover nach den Polen aufgrund einer
Verurteilung wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis fahndet. So wurde der flugs verhaftet und dem Bundespolizeirevier am Hauptbahnhof zugeführt. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,71 Promille.

Hätte der Pole den haftbefreienden Betrag in Höhe von 750 Euro aufbringen können, dann wäre er nicht in den U-Haftknast gekommen. Aber so wird er die nächsten Tage gesiebte Luft atmen und auch auf einen alkoholischen Schlummertrunk wird er verzichten müssen.

Doch das Verbrechen schläft nicht auf Deutschlands verkehrsreichsten Bahnhof. Nur drei Stunden später, die Sonne war noch nicht einmal aufgegangen, um 06:30 Uhr reiste ein 23-jähriger Mann aus Guinea
im Metronom von Bremen zum Hamburger Hauptbahnhof. Leider, leider – bei der Fahrkartenkontrolle konnte der junge Mann aus dem globalen Süden dem Zugbegleitpersonal keinen gültigen Fahrschein vorlegen. Daraufhin wurde die Hamburger Bundespolizei über den Vorfall unterrichtet.

Auf dem Bahnsteig zum Gleis 11 warteten die Bundespolizisten auf den Metronom und nahmen den Reisenden in Empfang. Eine Überprüfung der Personalien des 23-Jährigen ergab, dass er mit einem Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Osnabrück nach Verurteilung wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte gesucht wurde.

Da der Mann einen haftbefreienden Betrag (490 Euro) nicht aufbringen konnte, lautete für ihn das nächste Fahrziel U-Haftknast. Die nächsten 98 Tage wird er dann hinter schwedischen Gardinen wohnen.