Nix Bangkok – erstmal zahlen dann weiter fliegen!
Bekanntlich ist die Deutsche Justiz ziemlich humorlos, wenn es um Steuerhinterziehung geht und milde wenn es um Raub, Körperverletzung oder Vergewaltigung geht. Klar, die vielen Beamten und prächtigen Verwaltungsgebäude, die Dienstwagen und VIP-Hubschrauber wollen finanziert werden. Das wusste schon der Adel und auch in diesem unserem Land bestehen Politiker, Beamte und andere Staatsbedienstete auf beste Entlohnung sowie komfortable Arbeitsbedingungen.
Diese Lektion musste am Montag ein 58-jähriger US-Staatsbürger lernen. Er wollte wohl vielleicht dem miesen Februarwetter entfliehen und via Paris nach Bangkok fliegen. Allerdings, dabei musste er die deutsche Ausreisekontrolle passieren. Dabei blieb der ‘alte Ami’ im Stahlnetz der Polizei hängen.
Bingo: Eine Fahndungsabfrage ergab, dass der Mann seit Oktober 2023 (!) von der Staatsanwaltschaft Hamburg per Haftbefehl gesucht wurde. Er war wegen Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe von 160 Tagessätzen zu jeweils 90 Euro verurteilt wurden. Alternativ standen 160 Tage Ersatzfreiheitsstrafe im Haftbefehl. Die Verfahrenskosten in Höhe von 93 Euro haben dagegen Peanuts-Charakter. Normalerweise hat man nicht 14 Tsd. Euro in der Tasche. Auch am Geldautomaten bekommt nicht schnell eine so hohe Summe. Zumal wer hohe Bargeldbeträge dabei hat setzt sich bei einer Kontrolle schnell dem Geldwäscheverdacht aus. So einigte sich der Ami mit der Bundespolizei in Begleitung eines Beamten eine Bankfiliale aufzusuchen. Hier konnte er sich die Gesamtsumme in Höhe von 14.493 Euro auszahlen lassen. Anschließend übergab er das Bargeld an die Bundespolizei. Der Mann wurde anschließend aus der polizeilichen Maßnahme entlassen. Seinen Flug hat er jedoch verpasst.
Quelle: Bundespolizeiinspektion Flughafen Hamburg OTS – http://presseportal.de/blaulicht/pm/70277/5712770
