Bundespolizei vollstreckt Strafen am Hamburg Airport

Ein Beamter der Bundespolizei prüft die Personalien und fragt die Fahndungsdatei abSymbolbild: Bei der Aus- und Einreise fragt die Bundespolizei die Fahndungsdatei ab Foto: Bundespolizei

Zwei Festnahmen brachten am Mittwoch insgesamt über 1.000 Euro für die Staatskasse.

In der INPOL Datei der Polizei als Fahndungsfall zu stehen, ist kein Vergnügen. Wobei allein ist man da nicht: So gibt es rund 175.000 Haftbefehle, gut 430.000 Ausschreibungen zur Aufenthaltsermittlung und etwas mehr als 9.600 Fahndungen nach Vermissten (Stand Juni 2023). So ist es kein Wunder, dass viele Straftäter, wenn ihre Personalien kontrolliert werden, sich im Stahlnetz der Polizei verfangen. Zwar sind anlasslose Personenkontrollen nicht gestattet, aber im Grenzgebiet, beim Grenzübergang, auf Bahnhöfen, Flughäfen oder bei dem Verdacht auf Straftaten, darf die Polizei die Personalien kontrollieren.

An diesem Montagmorgen wurde gegen 07:30 Uhr ein 33-jähriger deutscher Staatsangehöriger aus Adana kommend von der Bundespolizei am Hamburger Flughafen geschnappt. Bingo: Er war von der Staatsanwaltschaft Hannover per Haftbefehl wegen einer Ordnungswidrigkeit zur Festnahme ausgeschrieben. Sein Vergehen, soll zu Unrecht Arbeitslosengeld bezogen haben. So waren nun 480 Euro zu zahlen oder alternativ standen 8 Tage Erzwingungshaft auf dem Haftbefehl. Hinzu kamen
Verfahrenskosten in Höhe von 35,50 Euro. Da der Mann aktuell nicht so flüssig war, half sein Vater ihm mit 515,50 Euro. Danach konnte er sich wieder frei wie ein Vogel in dem Land, in dem gut und gern Leben, bewegen.

Wenig später hätten dann um 09:15 Uhr die Handschellen geklickt, als ein 41-jähriger Bulgare die
grenzpolizeilichen Ausreisekontrolle passieren wollte. Bingo: Die Staatsanwaltschaft Bielefeld sucht nach ihm wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort. Als Strafe waren noch 25 Tagessätze zu jeweils 40 Euro
zu zahlen. Ersatzweise gab es eine Ersatzfreiheitsstrafe von 13 Tagen. Der Mann hatte lediglich einen Teil beglichen. So waren noch 550 Euro offen. Da der Reisende die geforderte Summe zahlen konnte, wurde er anschließend entlassen. Dumm gelaufen, seinen Flug hat der Mann verpasst. Fun Fact: Entgegen vieler Meldungen im Internet: Die Stadt Bielefeld gibt es wirklich und sie ist kein Fake.

Quelle: Bundespolizeiinspektion Flughafen Hamburg OTS – presseportal.de/blaulicht/pm/70277/5577485