Bahnhof Harburg: Rucksackmann fuhr in den Knast ein

Polizeiwagen Typ Mercedes VitoEinsatzfahrzeug der Bundespolizei © Norbert Schmidt

Ein Frühherbstmorgen am Bahnhof Harburg. Viele Menschen sind schon unterwegs, um mit der Bahn zu ihrer Arbeitsstelle zu fahren, um ehrlich ihr Geld zu verdienen, um am Monatsende die Gas- und Stromrechnung bezahlen zu können. Vielleicht haben einige die klugen Ratschläge eines Grünen Ministerpräsidenten im rüstigen Rentneralter eines süddeutschen Bundeslandes beherzigt und haben sich nur mit einem Waschlappen gewaschen. Andere Fahrgäste treten vielleicht eine Fernreise in den Urlaub an oder trauern noch dem Neun-Euro-Ticket hinterher. Allerdings, das wissen wir alles nicht genau. Was wir jedoch wissen, für einen 37-jährigen Pakistaner, der als Gast in diesem unserem Land, in dem wir gut und gern Leben, weilt, ist kein Zug abgefahren. Der Grund, er geriet durch seinen Handlungen am Dienstagmorgen gegen 06:45 Uhr ins Visier einer wachsamen Präsenzstreife der Bundespolizei.

Bekanntlich ist Rauchen ungesund und im Bahnhofsbereich nur in der Raucherzone gestattet. Der Pakistaner bereitete allerdings vor den Augen der Polizisten eine Crackpfeife zum Konsum vor. Das war vielleicht keine gute Idee. Denn die Polizei schritt ein.

Nicht wenig Beute beim Rucksackmann gefunden

Bingo: Es wurde von den Polizisten nicht nur die verbotene Droge Crack sichergestellt. Denn anschließend ging es gemeinsam zum Bundespolizeirevier im Bahnhof für weitere polizeiliche Maßnahmen. Die Rucksäcke des Mannes entpuppten sich dabei je nach Betrachtungsweise als wahre Wundertüte oder als Räuberhöhle. Insgesamt fanden die Polizisten 98 Gegenstände, die nach erstem Ermittlungsstand zum großen Teil aus Diebstählen aus den Monaten August und September 2022 stammen. So wurden ein Laptop, diverses Computerzubehör, ein hochwertige Kopfhörer, diverse EC-, Kredit- und Kundenkarten, mehrere Geldbörsen, zahlreiche Personal- sowie Ausweisdokumente gefunden. Bereits nach ersten Ermittlungen konnten Bundespolizisten neun Geschädigte ermitteln.

Bei der weiteren Untersuchung des Rucksackmannes wurden versteckt unter den Einlegesohlen verschiedene EC-und Kreditkarten bei dem Tatverdächtigen entdeckt. So stellte sich bei den weiteren Ermittlungen heraus, dass der Asylbewerber dringend tatverdächtig ist, einen schlafenden 36-jährigen ahnungslosen Reisenden Anfang September in einem IC auf der Fahrt von Düsseldorf über Bremen nach Hamburg bestohlen zu haben. Allein bei dieser Tour wurden ein Smartphone, ein Kopfhörer sowie ein Tablet im Wert von über 1.900 Euro einer Eigentumsumverteilung zugeführt. Gegen den Tatverdächtigen wurden Strafverfahren (Verdacht auf Diebstahl, Verstoß Betäubungsmittelgesetz) eingeleitet. Nach Abschluss der Polizeimaßnahmen wurde der Mann in den U-Haftknast gebracht. Weitere Ermittlungen dauern an.

Quelle:  Bundespolizeiinspektion Hamburg OTS – presseportal.de/blaulicht/pm/70254/5320774