Bahnhof Harburg: Hier kassiert die Bundespolizei ab!

Blick auf einen Bahnsteig des Harburger BahnhofsDer Harburger Bahnhof © Norbert Schmidt

Die Polizei ist Dein Freund und Helfer? Nicht immer, denn im Zweifelsfall heißt es auf der Wache vielleicht: Geld her oder Knast!

Stellen Sie sich vor, Sie werden Opfer eines Verbrechens und wollen eine Strafanzeige bei Polizei stellen. Doch die schaut in das INPOL-System und entdeckt, dass Sie noch eine offene Rechnung bei der Justiz haben.

Ein heißer Septemberfreitag in Hamburg Harburg. Viele freuen sich auf ein entspanntes Wochenende, den Besuch eines Freibades oder auf einen schönen Grillabend mit Freunden. Doch auf dem Harburger Bahnhof, ein ausgesprochener Hamburger Kriminalitätsschwerpunkt, war entspannte Weekend-Stimmung vielleicht eher ein Fremdwort.

Am Freitagnachmittag kam ein Mann in das Bundespolizeirevier und wollte eine Strafanzeige wegen Körperverletzung (StGB § 223) stellen. Der türkische Staatsangehörige gab an, er sei von mehreren
Personen körperlich angegriffen worden und habe nun starke Knieschmerzen.

Eine parallel zur Anzeigenaufnahme eingesetzte Streife der Hamburger Polizei konnte im Umfeld des Harburger Bahnhofs einen 37-jährigen Mann als Tatverdächtigen feststellen. Allerdings wurde der beschuldigte Deutsche nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen vor Ort entlassen. So konnte er weiter den Geschmack von Freiheit und Abenteuer genießen.

Bingo: Im Rahmen der Anzeigenaufnahme wurden die Personalien des mutmaßlichen Opfers überprüft. Pech für den 44-jährigen Mann, er selbst hatte bislang eine geforderte Geldstrafe von 1.800 Euro nicht gezahlt. Ersatzweise könnte er auch 90 Tage Ersatzfreiheitstrafe im Knast hinter schwedischen Gardinen absitzen und gesiebte Luft atmen.

Doch erstmal ging es mit einem Rettungswagen und bundespolizeilicher Begleitung in eine Klinik. Danach ging es wieder zurück ins freundliche Bundespolizei im Harburger Bahnhof. Hier konnte ein ‘Bekannter’ die Geldstrafe cash begleichen. In der frühen Samstagnacht, gegen 00:35 Uhr konnte der Mann das südlichste Hamburger Bundespolizeirevier in Harburg wieder verlassen.

Quelle: Bundespolizeiinspektion Hamburg OTS – presseportal.de/blaulicht/pm/70254/5599092