Netzwerken im Namen der Nachhaltigkeit beim 41. N Klub

Katharina Fegebank41. N Klub 2019 - Katharina Fegebank im Gespräch mit Lars Meier (c) Gute Leude Fabrik

Heimspiel für Katharina Fegebank, die Hamburgs erste Bürgermeisterin werden will, in der St. Pauli Kirche.

Der Veranstaltungsort der St. Pauli Kirche ist mittlerweile eine gute Tradition zur Jahresende- und Weihnachtsausgabe des Nachhaltigkeitsnetzwerkes N Klub. So empfing N Klub Initiator Lars Meier Hamburgs Zweite Bürgermeisterin zur 41. Ausgabe am Montag, den 2. Dezember.

Eine kleine Innovation gab es, der Abend mit den rund 120 Gästen wurde durch ein gemeinsames Singen mit Pastor und Gastgeber Sieghard Wilm eröffnet.

Der N Klub fragt nach?!

Das Highlight in der Kirche war an diesem Abend das Gespräch mir Frau Fegebank im Format: „Der N Klub fragt nach?!“ Ein Heimspiel für die Bürgermeisterin, denn unter den Anwesenden lag sicherlich gefühlt nur wenige zu finden, die nicht ihr Kreuz bei Grünen machen.

Zum Beginn offenbarte Frau Fegebank, dass sie das Wahlergebnis zur SPD-Bundesvorsitzendenwahl überrascht hat:

„Ich habe gesagt, ich tippe auf 65 Prozent für Scholz/Geywitz. Ich habe richtig fett danebengelegen. Ich kann das auch bis heute noch nicht richtig nachvollziehen.“

Katharina Fegebank

Dem leider üblichen Parteiensprech ist allerdings ihr Statement zur Bürgerschaftswahl wohl geschuldet:

„Wir haben in Hamburg eine seit Jahren, seit Jahrzehnten, vielleicht eine historische Situation, dass die Stadt eine echte Wahl hat. Das hatten wir lange nicht. Die Wahlauseinandersetzung wird hoffentlich sehr spannend. Ich finde, gerade in Zeiten, in denen wir davon sprechen, wie es um unsere Demokratie bestellt ist, ist das eine total gute Botschaft.“

Katharina Fegebank

Frau Fegebank sieht den Unterschied der Grünen zur SPD vor allem darin, dass bei Grünen keine Idee verloren gehe. Es werde auch kein politisches Klima geschaffen, bei dem man keine Angst haben müsse, auch mal zu scheitern.

Lars Meier erkundigte sich, welche Charaktereigenschaften ihrer Meinung nach ein Bürgermeister haben müsse:

„Man braucht eine kraftvolle Idee, eine Vision, wo es für die Stadt hingehen soll und die Fähigkeit, die Menschen dafür zu begeistern, diesen Weg mitzugehen.“

Katharina Fegebank

Und Durchsetzungsstärke ist ebenfalls eine wichtige Voraussetzung für das Amt.

„Die Hamburgerinnen und Hamburger haben einen Anspruch auf eine Regierung, die sie fünf Jahre regiert und nicht vier Jahre und ein Jahr Wahlkampf.“

Katharina Fegebank

In Berlin beispielsweise habe man gesehen, was passiert, wenn man die Segel raushole:

„Ich finde, so macht man keine Politik miteinander. Hart in der Sache, fair im Umgang. Man muss sich doch auch immer wieder an einen Tisch setzen. Deshalb hoffe ich einfach, dass die Auseinandersetzung fair wird und wir uns nicht unter der Gürtellinie beharken werden.“

Katharina Fegebank
Frederike Krüger
Frederike Krüger hielt die Impulsrede (c) Gute Leude Fabrik

Die Impulsrede von Frederike Krüger

Bei ihrer Impulsrede schwärmte die Hannoveranerin Friederike Krüger durchaus vom Eis. Sie hatte als Lehrerin an der „Mosaic“-Expedition des Forschungsschiffs „Polarstern“ teilgenommen. Sie schilderte Impressionen der Expedition, die Folgen des Klimawandels und ging auf die Bedeutung von Schulunterricht in diesen Bereichen ein. Denn, Lehrer sind Multiplikatoren und erreichen täglich bis zu 120 verschiedene Kinder.

Der Lehrerjob ist ein wenig in Verruf geraten, dabei haben wir eine unglaubliche Chance, wenn wir es gut machen.“

Friederike Krüger

Sie forderte, dass bei Veranstaltungen und Diskussionen auch an Lehrer gedacht werden solle, die die gewonnenen Erkenntnisse wiederum an ihre Schüler weitergeben.

Helen Scheppers, Nussin Armbrust, Marlon Jost, Andrea Bandelow, Michaela Barthe
Die 100-Sekunden Vorträge beim N Klub: Helen Scheppers, Nussin Armbrust, Marlon Jost, Andrea Bandelow, Michaela Barthe(c) Gute Leude Fabrik

Die 100 Sekunden-Kurzvorträge

Zu den die traditionellen „100 Sekunden“-Kurzvorträge, stiegen fünf Hamburger Initiativen auf die Holzkiste um ihre Projekte vorstellten.

  • Den Anfang machte der Verein Youth against AIDS das Buch „FAQ YOU“, das passend zum Welt-Aids-Tag am 01.12. erschien.
  • Michaela Barthel von der Initiative Bee and You will einem der Herzenstiere der Deutschen, den Bienen, eine Stimme geben.
  • Nussin Armbrust stellt ihre Veranstaltung „Fest der Liebe – Heiligabend nicht allein“, bei der Alleinstehende ein gemeinsames Weihnachtsfest feiern können, vor.
  • Die Behörde für Umwelt und Energie erläuterte das Netzwerk Green Events für nachhaltige Veranstaltungen.
  • Den Abschluss bildete die Initiative Hamburg muss handeln. Dieses Projekt setzt sich dafür ein, dass unter anderem die von Fridays for Future geforderten Maßnahmen von der Bürgerschaft umgesetzt werden.
Symbolische Scheckübergabe der PSD BANK Nord
Josef Reppenhorst bekommt den symbolischen Scheck von FRank Neizel (PSD Nord Bank) (c) Gute Leude Fabrik

Ebenfalls eine feste Größe beim N Klub ist der PSD Bank Nord-Förderpreis: Der mit 2.500 Euro dotierte Preis wurde bereits zum zehnten Mal vergeben und ging an diesem Abend an Hamburg Leuchtfeuer. Die Initiative baut momentan ein gemeinnütziges Wohnprojekt für chronisch kranke Menschen und möchte ein Lastenfahrrad bauen, um den Bewohnern Fahrradtouren durch Hamburg zu ermöglichen.