Auch wenn es politisch interessierte Kreise es gern kolportieren, die wenigsten Deutschen besitzen eine Schusswaffe. Laut einer Recherche des Internet Radiosender detektor.fm soll es rund 5,4 Mio. Schusswaffen in Deutschland geben. Das ergab eine aktutelle Umfrage des Senders bei 541 Waffenbehörden in Deutschland.
Hamburger besitzen mit 23 registrierten Schusswaffen auf 1.000 Einwohner weit unterproportional Waffen. In Schleswig-Holstein sind es 64/1.000 und in Niedersachsen sogar 78/1.000 Einwohner.
Zu einem ist das Waffenrecht in Deutschland vergleichsweise rigide. Dazu kommt die geringe Quote von Jagdscheininhabern (knapp 400.000 – zum Vergleich: in Frankreich sind es 1,2 Mio. im bevölkerungsarmen Norwegen eine halbe Million) und Mitgliedern von Sportschützenvereinen (gut 1,3 Mio.), wobei viele mit nicht waffenscheinpflichten Waffen (wie Sportbogen oder Luftdruckwaffe) oder Kleinkaliberwaffen ihren Sport ausüben.
Zudem gibt es in Hamburg relativ wenig Jäger und Sportschützen, daraus resultiert die geringe legale Schusswaffendichte.
Das deutsche Waffenrecht regelt genau und differenziert die Benutzung, Aufbewahrung sowie den Transport von Waffen und Munition.
Problemfeld illegale Waffen
Der illegale Waffenmarkt ist in Deutschland relativ klein. Illegale Waffen können bekanntlich nicht valide erfasst und gezählt werden. Aber, wenn man will, kommt relativ leicht an eine Waffe. Seit den Bürgerkriegen in Ex-Jugoslawien in den neunziger Jahren gibt es sehr viele nicht registrierte Waffen in privaten Händen. Dazu kommen etliche legale und illegale Arsenale. Das Schmuggeln via Auto oder LKW ist kein großes Problem, denn besonders intensiv werden die Grenzen nicht überwacht.
Wer nicht so anspruchsvoll ist, der greift zur ehemaligen Armeepistole Zastava M57. Als gebrauchte Waffe kostet sie nicht viel mehr als 200 Euro in Serbien oder dem Kosovo. Je nach Zustand und mitgelieferter Munition liegt der Preis in Deutschland meist unter 1.000 Euro wenn man die richtigen Kontakte hat.
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