Zweites N Klub Treffen in diesem Jahr mit Jeansunternehmerin Sina Trinkwalder und Senator Jens Kerstan.
Die bunte Gästeliste des Netzwerkes N Klub verbindet Hamburger Köpfe aus Gesellschaft, Politik und zumeist ökologischer/gemeinnütziger Wirtschaft. Behandelt werden an den Abenden Denk- und Lebensmodelle abseits des Mainstreams. Im Anschluss an die angenehm kurzen Begrüßungsworte von Lars Meier (N Klub-Initiator) und Martina Irmisch (Haus der Familie) als Gastgeberin eröffnete Sina Trinkwalder den Abend.
Sina Trinkwalder riss die Gäste mit
Die bekannte Augsburger Unternehmerin startete mit einer starken Impulsrede. Als erfolgreiche Gründerin der Textilmanufaktur „manomama“, ist sie durchaus meinungsstark und kann überzeugen. manomama produziert radikal regional und vor Ort beschäftigt sie Menschen, die salopp gesagt beim Arbeitsamt auf dem Abstellgleis landen.
Frau Trinkwalder sieht sich als Unternehmerin generell in der Pflicht: „Arbeit ist Teilhabe an der Gesellschaft, also ist es meine Pflicht als Unternehmerin, allen Leuten Arbeit zu verschaffen. Eine talentfreie Zone gibt es nicht – man muss schauen, was wer kann. Wenn ihr etwas tut, das euch Spaß macht, ist der Erfolg gar nicht zu verhindern.”
Mit diesen Aussagen begeisterte sie die anwesenden Besucher. Die Produkte von manomama sind attraktiv für Käufer und der Absatzmarkt funktioniert.
Senator Jens Kerstan stellt sich dem Publikum
Dass die Politik beim N Klub vorbei schaut hat Tradition. Heuer war der Umweltsenator Jens Kerstan (Bündnis 90/Die Grünen) zu Gast. Jens Kerstan stellte sich den Fragen aus dem Publikum. Zum Thema Elektromobiliät in Hamburg antwortete er: „ Wir wollen die E-Mobilität ausbauen, die E-Flotte verdoppeln. In der Metropolregion Hamburg gibt es bis heute 2.000 E-Mobile, das ist also noch ein großer Weg.“ Auf die Frage nach Projekten, die Kerstan nach Wunsch bis zum Ende der Legislaturperiode gern umgesetzt hätte, sagte der Politiker unter anderem: „Ich würde die zwei Millionen Euro, die wir im Rahmen des Programms „Mein Baum – meine Stadt“ bereitgestellt haben gern bis dahin ausgeben und mich bereits mit einem Nachfolgeprojekt beschäftigen.”
Die N Klub „100 Sekunden“-Beiträge
In 100 Sekunden auf der legendären Holzkiste präsentierten Hamburger Aktivisten und Initiativen ihre Projekte:
- Kay Dohnke hielt den Gästen einen Spiegel vor: „Ihr beschäftigt Euch alle mit tollen, nachhaltigen Dingen, aber ihr seid alle Teil des Klimawandels, also tut etwas dagegen“, sagte der
Gründer der Initiative 100ProKlima. Dohnke ist der Auffassung, dass unser wichtigstes Ziel die Klimaneutralität sein sollte. Das geht schon mit niedrigen Investitionen und kleinen Veränderungen. Dohnke wendet sich insbesondere an kleine Unternehmen und Selbständige.
- Ben Brich von der Hamburger Non Profit Logistik-Organisation HLO-Humanilog bietet mit seinem Team Know-How im Bereich der gemeinnützigen Logistik an. Unter dem Motto „Helfern helfen“ organisiert Humanilog den Transport von Hilfsgütern in Krisengebiete. „Wir unterstützen unter anderem soziale Logistikunternehmen bei ihrer Arbeit. Diese haben am Markt gegenüber konventionellen immer eine schlechtere Verhandlungsposition.“
- Mit der Ansiedelung von Bienenvölkern bei Landwirten will die Stiftung Aurelia für ein Umdenken sorgen. Gerade die Land-Bienen sind besonders gefährdet erklärte Claudia Marxen. Verblüffend: „Hamburger Honig ist sauber, aber schon an den Stadtgrenzen stoßen wir auf eine Gifte ausbringende Landwirtschaft.”
- Constanze Klotz vom sozialen Designlabel „Bridge&Tunnel“ berichtete über die Ziele und Hürden des Projektes: „Unser Ziel ist es, Menschen, die aus verschiedensten Gründen am Arbeitsmarkt nicht unterkommen, Brücken zu bauen. Wer arbeitet, lernt Menschen kennen und fühlt sich gebraucht.“
Über den Gastgeber Das Haus der Familie
Das Haus der Familie bei der Schilleroper bietet: frühe Hilfen, Familienförderung, schulische Unterstützung, Beratung und Unterstützung beim Übergang in eine selbstständige Lebensführung und den Beruf. Familien, Jugendlichen und Kindern werden vielfältige Angebote gemacht. Ob als offener Treffpunkt, mit sozialer Gruppenarbeit, erzieherische Beratung/Sozialberatung, Sport, Arbeitsgelegenheiten oder mit internationalen Jugendbegegnungen, das Haus ist an sieben Tagen der Woche geöffnet. Es steht Stadtteilgruppen am Wochenende zur Verfügung und wird für private Feiern sowie jugendkulturelle Veranstaltungen genutzt.
Die Gäste beim 29. Hamburger N Klub
Im September startet dann der 30. Hamburger N Klub. Beim 29. N Klub waren u.a. dabei: Mirco Beisheim (KulturEnergieBunker), Nicole Borgeest (Brot für die Welt), Anne Carls (Via Stella), Thore Debor (Clubstiftung), Christiane Dopp (Filmförderung Hamburg-Schleswig-Holstein), Arzu Erdogan (Rechtsanwaltskanzlei Erdogan), Patrick Gleich (Gebrüder Gleich), Sven Grönwoldt (5fN – FÜNF FÜR NACHHALTIGKEIT), Dr. Dieter Großmann (Ökopol GmbH), Sylvia Hansen (Diakonie und Bildung), Ulrich Hermannes (Herz As Hamburg GmbH), Dirk Kronenberg (Hauni Maschinenbau AG), Rüdiger Kruse (Wald e.V. Landesverband Hamburg), Christian Langrock (Das Geld hängt an den Bäumen), Elisabeth Michels (B.A.U.M. e.V.), Nikolas Migut (Strassenblues), Claudia Morkramer (EURIST), Anika Nehring (JOBLINGE gAG), Prof. Dr. Peter Ostendorf (Praxis ohne Grenzen), Paul Pauksch (altonale GmbH), Christian Prüß (FC St. Pauli –Kiezhelden), Hauke Rusbüldt (Gut Wulksfelde GmbH), Gudrun Stefaniak (passage gGmbH), Petra Steinert, (Umwelthaus am Schüberg), Mirko Wiegert (Fritz Kola – anjola) und Sieghard Wilm (St. Pauli Kirche) und etliche mehr.