Ist die Galeria-Karstadt in der Osterstraße bald Geschichte?

Warenhaus Galeria Kaufhof-Karstadt in Hamburg Eimsbüttel mit grauer BetonfassadeFiliale Galeria-Karstadt in Eimsbüttel in der Osterstraße © Norbert Schmidt

Bekanntlich ist laut einer alten Werbung einer japanischen großen Automarke ‚ist nichts unmöglich‚. Allerdings, die Wahrscheinlichkeit, dass die Eimsbütteler Galeria-Karstadt Filiale, die zwischen 1975 und 1978 im Stil des Betonbrutalismus gebaut wurde, einen Architekturpreis gewinnen würde, ist gleich Null. Das Haus ist einfach nur ein grauer Klotz an einer verkehrsreichen Kreuzung. Ein Pluspunkt ist der direkte Zugang an die U-Bahnstation Osterstraße. Allerdings, gäbe es ein Preis für ein abrisswürdiges Objekt, dann hätte dieses Galeria-Karstadt Haus es leicht auf eine Short List-Platzierung zu kommen.

Seit Anfang November befindet sich die angeschlagene Warenhausgruppe wieder im schwerster See und hat ein Insolvenzverfahren in Eigenregie beantragt. Das ist die ‚mildeste‘ Form einer Insolvenz. Der große Vorteil, in einer Insolvenz kann ein verschuldetes Unternehmen nicht nur seine Außenstände verringern. Auch aus bestehenden Verträgen (Mietverträgen) ist es möglich, relativ problemlos aussteigen. Im Fall von Mietverträgen wird dann oft über Reduzierung verhandelt.

Auch für einige der fünf Hamburger Standorte (Mönckebergstraße, Eimsbüttel, Wandsbek, Harburg, Alstertal-Einkaufszentrum in Poppenbüttel) von Karstadt-Kaufhof kann es wohl eng werden. Auf der Kippe soll dem Vernehmen nach vielleicht auch die Eimsbütteler Filiale stehen. Laut Presseberichten soll das rund 33.000 Quadratmeter große Haus (Mieter ist auch ALDI) Anfang 2022 den Besitzer gewechselt haben. Neue Inhaber sind drei bekannte und bestens vernetzte Hamburger Immobiliengruppen: Otto Wulff zusammen mit wph Wohnbau und Projektentwicklung Hamburg sowie der Imwest Gruppe.

Die Lage bietet interessante Immobilien-Entwicklungsmöglichkeiten

Die innerstädtische Lage Ecke Osterstraße/Heußweg ist sehr interessant und hier mehr Geschosse zu errichten wäre sicherlich möglich. Denn sicherlich würden auch Wohnungen, die Hamburg bekanntlich dringend benötigt werden, gebaut werden. Dazu kommt, eine Immobilie die rund 44 Jahre auf dem Buckel hat, ist nach ganz anderen Normen damals gebaut worden. Häufig ist in solchen Gebäuden die Gebäudetechnik veraltet, der Energieverbrauch viel zu hoch und es besteht ein erheblicher Investitionsbedarf. So kann angenommen werden, dass im Falle von Eimsbüttels die Immobilienbesitzer wohl keine schwache Verhandlungsposition haben. Dann an diesem Standort wäre eine langfristige Projektentwicklung interessant.