20. Hamburger Harley Days liefen gut!

Motorradhelm im US-FlaggendesignIm Mai steigen wieder die Hamburg Harley Days © Norbert Schmidt

Der Veranstalter zieht positive Bilanz und im nächsten Jahr steigen die 21. Hamburg Harley Days

Freie Hamburg und Harley Stadt, dieser Titel steht Hamburg zu. Denn im frühen 20. Jahrhundert wurden hier die ersten Harley Bikes, die Hamburger Kaufleute sich in USA gekauft hatten, entladen. Damals war der Motorrad- und Autohandel sowie die Reparatur etwas für Spezialisten, denn beides waren Luxusprodukte. Die breite Masse konnte sich nur Fahrräder leisten. Georg Suck kam so in Kontakt mit Hamburger Harley Fahrern und reparierte und wartete die Motorräder, die schon damals ihren ganz eigenen Charakter hatten. Am 1. Februar 1910 machte er sich in der Marktstraße im Karoviertel selbständig. Nach dem Ende der Hyperinflation im November 1923, wurde langsam wieder ein geordneter Geschäftsbetrieb möglich. Suck wurde 1924 offizieller Harley-Davidson-Importeur, was nicht einfach war, denn Devisen waren knapp. Suck wurde damit ältester Deutscher Importeur und wohl auch in Europa. Zwischen 1933 und 1945 konnte die US-Kultmarke nicht importiert werden. Erst nach dem Krieg ging es wieder los. Aus diesen Gründen gibt es in Deutschland eigentlich keine qualifiziertere Stadt für die Harley Days als Hamburg.

Obwohl der Wetterbericht nicht unbedingt motorradfreundlich klang, das Wetter war am Wochenende bestens. Wer weiß, vielleicht knattert Petrus ja auch gern mit einem Motorrad. Bereits zum elften Mal war auf dem rund 40.000 qm großen Gelände des Hamburger Großmarkts fix was los. Denn zahlreiche Vertragshändler, Trader und Caterer kamen in die Hansestadt. Blickfant war das 30 m hohe Riesenrad, das zum Selfie Alarm animierte.

Die Hamburger Harley Days – Das ging ab

Zu den Highlights zählte die 120 Years Exhibition von Harley-Davidson. Die Klassiker in der imposanten Ausstellung sorgten für ebenso viel Gesprächsstoff wie die aktuellen Modelle, die im Expo-Bereich zu sehen waren und in der Demo Bike Area Probe gefahren werden konnten. Knapp 200 Gäste haben das genutzt. Hier traf man außerdem den Offroadprofi und Pan America Instruktor Ralf Wiesenfeller, der unzählige Tipps zum Umgang mit Motorrädern im Allgemeinen und Adventure Touring Bikes im Besonderen in petto hatte.

Bei der Custombike Show powered by Metzeler versammelten sich am Samstag die besten V-Twin-Veredler der Motorrad-Szene, um den strengen Augen einer fachkundigen Jury ihre hochkarätigen Unikate zu präsentieren.

Die Reifenprofis von Metzeler waren mit einem eigenen Stand vertreten, an dem sogar die Pneus der Besucherbikes gewechselt werden konnten, und wo Marcus Eisenhuth als Special Guest seine Kunstfertigkeit mit der Airbrushpistole unter Beweis stellte.

Unweit davon präsentierte Mobilitätspartner Ford – wie Harley-Davidson 120 Jahre jung – erstmals in Deutschland die jüngste Evolutionsstufe des Bestsellers Mustang.

Und natürlich wurde Motorrad gefahren. Etwa bei den, von erfahrenen Road Captains der Harley Owners Group geführten Touren, die unter anderem ins Alte Land und die Lüneburger Heide führten. Und natürlich bei der großen Parade: Am Sonntag setzten sich gut 5.000 Maschinen in Bewegung, um unter dem Jubel der Bevölkerung eine rund 30 km lange Abschiedsrunde durch die Hansestadt zu drehen. Die Route führte in diesem Jahr wieder über die gewaltige Köhlbrandbrücke, die zu den Wahrzeichen Hamburgs gehört.

Spektakuläre Stuntshows des polnischen Zweiradprofis Maciek „DOP“ Bielicky und die Live-Music-Acts von Nazareth, Knuckle Head, Gráinne Duffy, Bonfire und 15 weiteren Bands, die zwei Bühnen rockten, rundeten das stimmige Programm eines langen Wochenendes ab. Etwa 60.000 Besucher zählte man über die drei Tage auf dem Eventgelände.

Ehrensache, dass die Party 2024 weitergeht: Die Hamburg Harley Days 2024 steigen voraussichtlich vom 28. bis zum 30. Juni 2024.