Hamburger Tierheimen graut es vor dem Sommer

Foto von Serghei Savchiuc auf Unsplash

Zwei für Hamburger eigentlich sehr schöne Ereignisse sind für die örtlichen Tierheime der blanke Horror: die Weihnachtsfeiertage und die Sommerferien. Gerade erst mussten wieder hunderte Katzen und Hunde ihren neuen Besitzern Lebewohl sagen, nachdem sie an Heiligabend alles andere als für begeisterte Gesichter gesorgt haben – und deshalb auf der Straße gelandet sind.

Obwohl es in Deutschland strafbar ist, ein Haustier einfach auszusetzen, werden jedes Jahr nach Weihnachten dutzende herrenlose Hunde, Katzen und Nagetiere vor den Hamburger Tierheimen einfach „abgeladen“. Die Mitarbeiter sind anschließend wochen- oder gar monatelang damit beschäftigt, die Tiere an neue Besitzer zu vermitteln. Doch kaum leeren sich die Zwinger wieder, steht die nächste Katastrophe bevor: der Sommer.

Wenn die Schulen vom 16.07. bis zum 26.08.2015 ganze sechs Wochen lang geschlossen haben und die meisten Familien in den Urlaub fahren wollen, werden die einst geliebten Haustiere ohne zu überlegen ausgesetzt. Sehr zum Ärgernis der örtlichen Tierheime, die nach der Ferienzeit regelrecht aus allen Nähten platzen. Deshalb möchten wir heute an alle Hamburger appellieren, sich nur dann eine Katze oder einen Hund anzuschaffen, wenn sie sich der großen Verantwortung bewusst sind. Denn Haustiere sind keine Kuscheltiere, sondern echte Lebewesen, die gehegt und gepflegt werden müssen. Wer also mit dem Gedanken spielt, sich einen Stubentiger in seine Wohnung zu holen, sollte sich folgende Punkte gut durchlesen:

  1. Eine Katze braucht Auslauf, daher wäre es nicht ratsam, sich einen Stubentiger in einer 30 m² kleinen Wohnung zuzulegen – es sei denn, man besitzt einen großen Garten. Andernfalls wird dem Tier schnell langweilig in den kleinen Räumen, sodass es anfangen könnte, die Möbel zu markieren. Das stinkt nicht nur bestialisch, sondern man bekommt den Geruch auch kaum wieder raus.
  2. Die meisten Katzen sind sehr gesellige Tiere und freuen sich über einen zweiten Stubentiger. Doch auch das kann nach hinten losgehen, wenn sich die beiden Katzen nicht riechen können. Hinzu kommt, dass zwei Haustiere mehr Dreck machen als eins und die Arztrechnungen höher ausfallen. Das sind finanzielle Ausgaben, über die sich viele Katzenhalter zuerst gar keine Gedanken machen.
  3. Katzen können sich zwar ihre eigene Beute fangen, wenn sie sich im Freien aufhatlten, brauchen aber trotzdem zusätzliches Fressen, das sie mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Und damit ihre Verdauung einwandfrei funktioniert, brauchen sie frisches Katzengras – es hilft ihnen dabei, unverdauliche Haarknäuel wieder herauszuwürgen.