Hamburg und die Sexarbeit – die besten Stadttouren zum Thema Prostitution

Zwei Frauen an der Bar© Norbert Schmidt

Hamburg ist immer eine Reise wert. Die Stadt im Norden lockt mit viel Grün, jeder Menge Wasser und Schiffen, aber vor allem auch einem riesigen Angebot an Kultur und Sightseeing Millionen von Touristen in die Stadt. Aber Hamburg hat auch eine verruchte Seite – die Prostitution und das Verbrechen. Es gibt ein paar Wege, sich auf die Geschichte von Huren und Verbrechen in Hamburg zu begeben, und die wollen wir vorstellen.

Hamburg im Rotlicht – die besondere Geschichte Hamburgs erleben

Hamburg ist Hafenstadt und für viele Dinge berühmt. Hier laden Elbphilharmonie und viele Theater- und Musicalbühnen zu musikalischen Erlebnissen ein, mit einer Hafenrundfahrt lässt sich die Geschichte Hamburgs als Hansestadt entdecken und in den vielen Parks und Grünanlagen lässt es sich wunderbar entspannen oder beim Stadtpark Open Air auch noch ein wenig Musik und Kunst genießen. Aber Hamburg hat auch noch einen anderen ganz besonderen Reiz, den des Verbotenen. Nicht nur die Partymeile St. Pauly selbst lädt zur Entdeckung von Hamburg im Rotlicht ein, sondern auch viele Ausstellungen, wie in diesem Jahr die Fotoausstellung Sexworkers in der Hamburger Altstadt. Wem Ausstellungen und Vorträge zu langweilig sind, der kann sich mit Stadtführern und echten Kiez-Größen auf Tour begeben, Crime, Prostitution und dunkle Ecken – hier sind unsere Tipps für deinen etwas anderen Stadtrundgang.

1. Sex & Crime auf St. Pauli mit Adventure World Tours

Die Adventure World Tours bieten eine besondere St. Pauli Tour für Menschen ab 18 Jahren an. Auf der Tour durch das weltberühmte Rotlichtviertel gibt es viel zu bestaunen und noch viel mehr zu erfahren. Es geht um die schweren Jungs und die leichten Mädchen in Hamburg, darum, wie die berühmte Kneipe „Die Ritze“ zu ihrem Namen kam und darum, wie man als Frau auf die verbotene Herbertstraße kommt. Abenteuer Hamburg hat viele Kontakte ins Milieu und so öffnen sich die Türen von bekannten Kiezkneipen und Clubs für die Teilnehmer des Rundgangs.

2. Die einzig echte Hurentour auf dem Hamburger Kiez

Die KiezJungs haben sie die einzige Tour mit einer aktiven Sex-Arbeiterin über die Reeperbahn. Die Hurentour mit Cheeky Cate hat es in sich, denn Cheeky Cate führt nicht nur durch den Kiez, sondern erzählt auch viel zu ihrer Tätigkeit als Sexarbeiterin. Die Tour behandelt auch den Wandel der Sicht auf Sexualität und das Geschäft der Prostitution. Einzigartige Einblicke und ein Besuch im legendären Boxkeller „Die Ritze“ garantieren ein ganz besonderes Erlebnis.

3. Kiez-Tour mit Olivia Jones

Natürlich darf die legendäre Tour mit Olivia Jones durch den Hamburger Kiez bei unseren Tipps für die verruchtesten Stadtrundgänge nicht fehlen. Die Dragqueen führt mittlerweile nicht mehr allein durch ihr Wohnzimmer, wie sie St. Pauli und die Reeperbahn gern nennt, sondern viele prominente Gesichter der Olivia Jones-Family sind als Tourguides unterwegs. Einzigartige Geschichten und der besondere Blick auf den Kiez machen Olivias Safari so besonders.

4. Diebe, Huren und Halunken-Tour von Stadtrundgang Hamburg

Nicht ganz so frivol und offenherzig, wie mit Olivia Jones oder Cheeky Cate geht es beim Motto-Stadtrundgang des offiziellen Anbieters Stadtrundgang Hamburg zu. Aber großen Spaß macht die Tour Diebe, Huren und Halunken dennoch. Mit einem professionellen Guide geht es bei Nacht durch die Straßen St. Paulis. Der Guide erzählt skurrile Geschichten über Banden, Boxer und Bordsteinschwalben und öffnet die Türen zu legendären Kneipen und Bars.

Leuchtwerbung auf der Großen Freiheit Hamburg
Shooter’s Table Dance – Große Freiheit Hamburg St. Pauli © Norbert Schmidt

5. True Crime Tour auf St. Pauli

Der letzte Tipp ist eine True Crime Tour im größten Vergnügungsviertel Europas. Auf der Tour geht es um Glücksspiel, die Mafia, um Drogen, um berüchtigte Frauenmörder und natürlich um Prostitution. Die True Crime-Guides wohnen allesamt im Kiez und erzählen authentisch und mit viel Herz.

Prostitution

Die Gesellschaft hat seit vielen Jahrhunderten ein mehr als ambivalentes Verhältnis zur Prostitution. Immer wieder wurde durch Gesetze oder Verordnungen die Sexarbeit geregelt und reglementiert. Das war immer auch ein Ausdruck realer Macht- und Moralvorstellungen. Mehr oder weniger fand sie im Untergrund und im verborgenen statt. Selbst in sozialistischen Staat gab es käufliche Liebe und Prostitution.

Nur Sexualität lässt sich nicht durch Gesetze regeln. Genauso so wenig wie Drogenkonsum. Nur weil eine Droge ‚verboten‘ ist, heißt nicht, dass sie nicht konsumiert wird. Die Folge sind offene Drogenszenen wie z.B. beim Hauptbahnhof oder die Dealer bei der Hafenstraße sowie in der Schanze, die von der linksgrünen Politszene protegiert werden.

Jahrzehntelang wurde in Hamburg mit Seeleuten als ‚Nachfrager‘ argumentiert. Nur Seeleute kommen heute in den Häfen tatsächlich kaum an Land. Die Schiffe liegen meist nicht länger als 24 Stunden am Kai. Ein Großteil der Seeleute wird schlecht bezahlt und von der Heuer lebt häufig eine ganze Großfamilie.

Das sogenannte Sexkaufverbot (schwedisches – nordisches Modell), das nicht Prostituierte, sondern die Freier (Käufer) und auch Anbieter (Zuhälter, Clubs, Profiteure) sanktioniert und bestraft wird als wirksames Gegenmittel von interessierter Seite angepriesen. Allerdings, objektiv betrachtet, sind die Ergebnisse eher durchwachsen.

Eines steht fest, mit käuflichen Sex wird ziemlich viel Geld verdient. Illegale hohe Einnahmen locken bekanntlich Kriminelle an. Zumal die hierzulande eher milden Strafen kaum jemanden abschrecken. Zugleich steigt die Nachfrage durch Migration und Einwanderung von jungen Männern in die Sozialsysteme. Eine Steilvorlage für den profitablen ausbeuterischen Menschenhandel.