Hamburg statt Hauptstadt – Deshalb lässt es sich in der Elbmetropole besser leben

Zwei Personenschiffe auf der Hamburger Elbe bei Nacht.Hamburger Hafen bei Nacht © Norbert Schmidt

Denjenigen, die gerne in einer pulsierenden Großstadt leben möchten, fällt die Entscheidung oft nicht leicht. Im Fokus stehen dabei besonders häufig Berlin und Hamburg, da diese bereits seit Langem um den Ruf der coolsten Stadt der Bundesrepublik konkurrieren.

Allerdings lassen sich einige stichhaltige Argumente dafür finden, weshalb Hamburg definitiv die bessere Wahl darstellt. Welche das sind, zeigt der folgende Artikel.

U-Bahnzug fährt am Hamburger Hafen entlang
Die U-Bahnlinie U3 bietet die besten Aussichten in Hamburg ob zwischen Rödingsmarkt und Baumwall am Hafen entlang oder quer durch Eppendorf und Barmbek © Norbert Schmidt

Schneller durch die Stadt bewegen

Natürlich ist das Nahverkehrsnetz in Berlin bereits recht gut ausgebaut. Allerdings aufgren der Teilung der Stadt ist die Vernetzung nicht so optimal. Der Umstieg von der U-Bahn auf die S-Bahn ist nicht selten umständlich. Dazu kommt Berliner Busfahrer sind häufig sehr unhöflich. Allerdings werden sie auch von den Fahrgästen sehr ruppig behandelt. Berliner werden somit mit der Faustregel vertraut sein, dass einfach jede Fahrt durch die Hauptstadt mindestens eine halbe Stunde in Anspruch nimmt.

Nach einem Umzug von Berlin nach Hamburg wird dagegen schnell festgestellt, dass sogar die andere Seite der Elbe in weniger als 30 Minuten erreicht werden kann. Das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel, das gerade ausgebaut wird, zeigt sich in Hamburg zudem sehr übersichtlich und leicht verständlich. Als Alternative kommt jedoch auch das Rad in Frage, mit dem sich bequem durch die verschiedenen Viertel bewegt werden kann. Auch das Hamburger Stadtradsystem ist leistungsfähig und die Räder werden gut gewartet.

Relaxter Vibe

Viele Menschen, die von Berlin nach Hamburg gezogen sind, berichten davon, dass der Vibe der beiden Städte vollkommen verschieden ist. Die Atmosphäre in der deutschen Hauptstadt zeigt sich für viele Bewohner so eher als kräftezehrend und anstrengend. Ein Grund dafür ist unter anderem, dass Berlin eine allgemein aggressive Grundstimmung herrscht. Dazu kommt, die Stadt ist sehr vermüllt. Grünanlagen werden häufig nur sporadisch gepflegt.

Franzbrötchen
Typisch Hamburg: Franzbrötchen |(c) Tina Peinhart

Besonders in den wärmeren Monaten des Jahres lädt Hamburg jedoch dazu ein, im Stadtpark nach Herzenslust zu relaxen oder einen ausgedehnten Spaziergang durch planten un blomen oder an der Elbe zu unternehmen. In Hamburg wird hart und konzentriert gearbeitet. Allerdings, wenn relaxt wird, dann richtig und lässig stilvoll. Dazu gehört selbstverständlich auch ein Franzbrötchen, das Leib und Magengebäck der Hamburger.

Keine überfordernde Auswahl an Möglichkeiten

In Berlin lässt sich jeder Trend nach seiner Entstehung in zahlreichen Ausführungen und Varianten finden, ob im Bereich der Gastronomie, der Partyszene oder anderer Freizeitaktivitäten. So fühlen sich jedoch viele Berliner kontinuierlich durch die Vielzahl an Möglichkeiten überfordert.

Dies sieht in Hamburg anders aus. Selbstverständlich sind auch hier einige der neuesten Food-, Kleidungs- und Partytrends zu finden, allerdings in einer wesentlich geringeren und damit nachhaltigeren Auswahl. In Hamburg setzt sich in the long run nur Qualität durch. So besteht keine Gefahr für eine ständige Überforderung.

Gleishalle des Hamburger Hauptbahnhofs Blick auf den Südsteig vom Nordsteig
Hamburger Hauptbahnhof – Blick auf den Südsteg © Norbert Schmidt

Der schönere Hauptbahnhof

Der Hauptbahnhof von Hamburg lässt sich keinesfalls als ein besonders schöner Ort beschreiben, der zum Verweilen einlädt. Dennoch hat er gegenüber dem Hauptbahnhof der Hauptstadt die Nase vorn. So ist der Hauptbahnhof der zentrale Knotenpunkt der Stadt und hervorragend mit U- und S-Bahnen vernetzt. Gleich neben dem Hauptbahnhof liegt der futuristische moderne Busport (ZOB Zentraler Omnibus Bahnhof).

Der Hauptbahnhof in Berlin erinnert stark an eine große Mall in Amerika. So sind zwar zahlreiche Shoppingmöglichkeiten zu finden, jedoch lassen sich fast nirgendwo Toiletten entdecken und auch die Suche nach dem richtigen Gleis kann eine echte Herausforderung in dem großen Trubel darstellen.

Schriftzug Helmut Schmidt am Hamburger Flughafen
Beleuchtetes Logo von Hamburg Airport – Helmut Schmidt’ bei Dämmerung Foto: Hamburg Airport / Michael Penner

Gut und zentral gelegener Flughafen

Besonders diejenigen, die häufig mal die Stadt verlassen müssen – egal, ob aus beruflichen oder aus privaten Gründen – ist auch die Lage des Flughafens der Stadt nicht zu unterschätzen.

Der Flughafen von Hamburg lässt sich in recht kurzer Zeit per S1 bequem erreichen. Dies ist in Berlin nicht der Fall, bis nach Schönefeld heraus, ist man einige Zeit unterwegs. In der Hauptstadt müssen somit stets zwei Reisen unternommen werden, erst einmal die zum Flughafen und dann die zum eigentlichen Ziel.

Der nordische Charakter

Die Menschen im Norden haben den Ruf, dass sie oft unfreundlich und kalt sind. Allerdings bestätigt sich dies in der Realität kaum, denn in Hamburg wird die Gastfreundschaft auf jeden Fall großgeschrieben. Hamburger sind offen, direkt und lieben die Ironie.

Einen fremden Menschen auf der Straße anzusprechen, kann in Berlin dagegen oft viel Mut erfordern. Dies gilt vor allem, wenn sie auf Deutsch gestellt wird. Scheinbar sprechen die Menschen in Berlin nahezu alle nur noch Englisch. Insbesondere für Touristen können die Berliner so ganz schön einschüchternd wirken, unabhängig davon, ob sie nun auf Berlinerisch oder auf Englisch antworten.