Hamburg in der Flüchtlingskrise – werden wir internationaler?

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Hamburg, das „Tor zur Welt“, wird durch die aktuelle Flüchtlingskrise für Menschen aus aller Welt weit aufgestoßen. Allein in diesem Jahr strömten bisher 10 293 Menschen aus unterschiedlichen Ländern in die norddeutsche Metropole. Wo einige die Entwicklung als eine Bereicherung der Kultur ansehen, äußern andere ihre Sorge vor Überfremdung so intensiv, dass Berichte und Diskussionen in den Medien zeitweise omnipräsent erscheinen. Angesichts der gegenwärtig gut 1,7 Millionen Einwohner Hamburgs wirkt die Zahl von zehntausend Flüchtlingen verhältnismäßig klein; anders bewertet man sie allerdings in Anbetracht des Gesamtanteils ausländischer Mitbürger in Hamburg, der laut Information des Hamburger Pressearchivs im Jahre 2011 bei lediglich 5639 lag.

Wird Hamburg internationaler?

Sicherlich ist von einer Veränderung der Kulturlandschaft der Stadt auszugehen, denn dort, wo ehemals vorwiegend Einwanderer aus der Türkei, Afghanistan und Polen die demoskopische Palette bestimmten, sind es nun Flüchtlinge aus Syrien, Albanien, Eritrea und einige Balkanstaaten, die nach Hamburg kommen. Neue Sprachen, Gebräuche und Sitten ebenso, wie bisher unbekannte Familientraditionen und andersartige Bedürfnisse werden das Mikroklima einiger Stadtteile Hamburgs verändern und neu prägen.

Sprachliche Hürden überwinden

Große Initiative zeigen zahlreiche ehrenamtliche Helfer, die regional freiwillige Angebote der praktischen Hilfe und Bewältigung des täglichen Lebens anbieten. Dazu zählen:

  • Hausaufgaben- oder Nachhilfe
  • Spiel-, Sport- oder Kreativangebote
  • Theater- und Musikprojekte
  • Stadtteilspaziergänge und Ausflüge
  • Sprachkurse
  • Patenschaften
  • Frauengruppen, Mutter-Kind-Gruppen
  • Begleitung zu Ämtern
  • Verpflegungsangebote
  • Verteilung von Lebensmittelspenden und Kleiderkammern

Seitens der Stadt wird das Engagement der Freiwilligen über ein Service-Telefon und per E-Mail koordiniert, darüber hinaus bestehen zahlreiche Gruppen in sozialen Medien. Nicht nur für die Neuankömmlinge wird auf diese Weise die Ankunft in einer anderen Kultur und einer neuen Lebenssituation erleichtert, auch bei den Hamburger Bürgern werden Berührungsängste und Vorurteile abgebaut. Entsprechende Übersetzungen von Dokumenten lassen sich zudem auch über einen professionellen Service wie das Übersetzungsbüro Hamburg der Panorama Languages AG erledigen. Dies kann insbesondere in Bezug auf Qualifikationen sehr interessant sein.

Besonders wichtige Themen bei der Erstversorgung sind darüber hinaus die medizinische Versorgung der Flüchtlinge als auch der medizinische Schutz für ehrenamtliche Helfer. Auch die Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen muss seitens der Stadt organisiert werden. Kontrovers diskutiert wird aktuell ein neues Gesetz, das leerstehende Gewerbeimmobilien ab Oktober auch gegen die Einwilligung der Eigentümer für die Stadt nutzbar machen soll, um Obdachlosigkeit von Flüchtlingen im kommenden Winter zu vermeiden.

Fazit

Wie in vielen Kommunen sind auch Hamburgs Bürger zurzeit gefordert, einen Spagat zu vollführen zwischen der Empfindung von Ängsten, Vorurteilen und chaotischen Zuständen und dem Bestreben, Menschlichkeit und Miteinander zu demonstrieren und Hilfe anzubieten. Auch wenn von Seiten der Medien häufig die prekäre Situation heraufbeschworen wird, ist doch Deutschland schon seit der Mitte des letzten Jahrhunderts nicht nur geübt darin, Menschen aller Länder aufzunehmen, sondern auch die Vorteile der demoskopischen Bereicherungen für sich zu entdecken.