Am 19. Mai 2023 gegen 17:30 Uhr wird der größte Holzsegler der Welt, die „Götheborg of Sweden“, in Hamburg erwartet und macht an der Überseebrücke fest.
Originalgetreuer Nachbau eines Handelsschiffs aus dem 18. Jahrhundert
Der historische Segler ist ein originalgetreuer Nachbau eines traditionellen Handelsschiffs der Swedish East India Company aus dem 18. Jahrhundert, das 1745 vor Göteborg auf Grund lief und sank. Im Jahr 1984 wurde mit der Bergung des Wracks begonnen. 1995 begann der Bau des neuen Schiffs. Acht Jahre später, im Jahr 2003, lief der historische Segler, der mit rund 788 BRZ vermessen ist, vom Stapel. Mit einer Verdrängung von fast 1.200 Tonnen ist die Götheborg of Sweden das größte hochseetaugliche Holzsegelschiff der Welt.
Große Hochsegler wurden im 19. Jahrhundert zuerst in gemischter Bauweise Holz und Spanten aus Eisen und dann in reinem Stahlbau gebaut. Aus Stahl konnte man wesentlich größere, tragfähigere und preiswertere Schiffe bauen. Schiffe wie die Rickmer Rickmers oder die Peking sind ein gutes Bespiel dafür. Sie waren effiziente und schnelle Frachtsegler, aber letztendlich verloren sie den Wettlauf gegen Dampfschiffe.
Die Götheborg benötigt gut 70 Mann Besatzung. Neben der 20-köpfigen Stammcrew segeln 50 zahlende Gäste als Deckhands mit. Der Ostindiensegler geht seit 2005 regelmäßig auf Fahrt. Von 2005 bis 2007 segelte sie auf der historischen Route nach Asien und zurück, darauf folgten mehrere Europatouren. 2022 war der Segler in 13 Städten in insgesamt 11 Ländern zu Gast.
Beim Openship nutzten über 60.000 Personen die Gelegenheit, das Schiff zu besichtigen. Als Deckshand sind rund 500 Personen mit gesegelt und erlebten aus erster Hand, wie hart die Arbeit auf einem Handelsschiff des 18. Jahrhundert war. Allerdings ging es wesentlich bessere Unterbringen, sanitäre Einrichtungen, medizinische Bedingungen und Verpflegung. Wer will schon halb verrottetes Pökelfleisch, Schiffszwieback mit Maden essen und dazu brackiges und fauliges Wasser trinken.?
Wenn es hart auf hart kommt, hat das Schiff moderne Technik, u.a. ein starker Motor und eine hydraulische Ruderanlage, an Bord. Heute bereedert das schwedische Logistikunternehmen Greencarrier Consolidators, eine Tochtergesellschaft der Schiffseignerin Greencarrier Group, das Schiff. Erst im April dieses Jahres wurde in Hamburg eine neue Niederlassung eröffnet.
„Für die Logistikbranche ist Hamburg ein strategisch wichtiger Standort. Er wird als unser Gateway für die nordischen Länder fungieren und darüber hinaus Dienstleistungen für andere Märkte in Europa ermöglichen“, erklärt Stefan Björk, Inhaber der Greencarrier Group. „Entsprechend wichtig war es uns, dass die Götheborg nach Aufenthalten in Sète, Gibraltar, auf Jersey und in Rotterdam nun auch hier Station macht, sodass wir unsere Kunden und Partner und natürlich auch alle interessierten Hamburgerinnen und Hamburger an Bord willkommen heißen können. Dieses einzigartige Schiff verkörpert wie kein zweites den Handel und ist ein Symbol dafür, dass alles möglich ist.“
Am Morgen des 24. Mai sticht der imposante Segler dann um 9:00 Uhr wieder in See: Es geht zurück in den Heimathafen Göteborg, wo das Schiff am 2. Juni die 400-Jahr-Feier der Stadt eröffnen wird.
Openship in Hamburg:
Während ihres Aufenthalts in Hamburg ist die Götheborg am Wochenende des 20. und 21. Mai sowie am Dienstagnachmittag (23. Mai) für Besichtigungen geöffnet.
- Samstag, 20. Mai: 10:00 – 20:00 Uhr (letzter Einlass 19:15 Uhr)
- Sonntag, 21. Mai: 10:00 – 20:00 Uhr (letzter Einlass 19:15 Uhr)
- Dienstag, 23. Mai: 12:00 – 14:30 Uhr (letzter Einlass 13:30 Uhr)
- Tickets:
- Erwachsene: 15 €
- Kinder und Jugendliche von 5 – 16 Jahren: 7,50 €
- Kinder bis 4 Jahre: freier Eintritt
Tickets können online gebucht werden unter https://www.gotheborg.se/visit-us/hamburg/ oder (soweit verfügbar) direkt am Schiff.
