FaceClub-CEO Dinner: Finanzielle Bildung frühzeitig fördern

GruppenfotoGruppenbild: Sven-Bendig, Oke Heuer, Susanne Kazemieh, Christoph Pliessnig, Dani Parthum, Christian Gritzka,-Christtoph Fröhlich Foto: Sören Bauer Events / Marc Metzler

Finanzielle Bildung tut not und ein Erfolgsfaktor einer Finanzstrategie ist die Langfristigkeit

Die Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur wird gerade in Deutschland heftigt verändert. Die Nullzins-Ökonomie hat zwar Börsenkurse und nicht so selten zweifelhafte Immobilienprojekte befeuert. Doch die Produktivkraft der deutschen Volkswirtschaft hat sie nicht gut getan. Wer mit wachen Augen hinschaut sieht, das fast überall die Infrastruktur überbeansprucht ist und die Qualität öffentlicher Dienstleistungen kaum über ein ausreichend hinausgeht. Das Rentensystem ist wackelig und Krankenkassen sind unterfinanziert. Obwohl die Staatseinnahmen in den letzten Jahren weit überproportional gestiegen sind, klagen Politiker über leere Kassen. Das der Staat für eine umfangreiche Absicherung sorgt ist ein Versprechen, dass die Politik nicht mehr einlösen kann (oder will). Allein die Kosten der mehr oder weniger ungebremsten Zuwanderung liegen je nach Ermittlung zwischen 50 – 100 Mrd. Euro.

Für den Bürger heißt es, er muss diese Herausforderungen annehmen und lernen selbstverantwortlich und souverän mit Geld umzugehen. Wenn er nicht in Altersarmut leben will, dann muss vorausschauend Vermögen aufgebaut werden. Genau genommen ist das, wenn man früh genug damit startet, relativ einfach. Denn, schon kleine Beträge vorausschauend angelegt schaffen einen beachtlichen Kapitalstock.

Die Paneldiskussion

Die Herausforderung ist nüchtern Geld anzulegen und nicht den taktischen Versprechungen der Politik zu glauben. Deshalb ist es wichtig, mehr über Geld zu sprechen und das Finanzwissen auszubauen. Beim FaceClub-CEO Dinner am 17. November 2023 im Hamburger Restaurant „Favoloso“ wurde über die „Finanzielle Bildung“ gesprochen.

Christoph Pliessnig (Gründer und CEO der lizensierten digitalen Asset-Boutique Teroxx) stimmte in seiner Keynote „Finanzieller Erfolg beginnt mit finanzieller Bildung“ die rund 70 teilnehmenden Gäste auf die anschließende Talkrunde ein.

„Um kluge Finanzentscheidungen treffen zu können, geben wir unseren Kundinnen und Kunden das Wissen auf Augenhöhe weiter. Sie müssen genau verstehen können, welche Möglichkeiten und Risiken es bei den digitalen Anlagestrategien gibt“,

betonte der gebürtige Österreicher.

Vor allem bei jungen Menschen gibt es einen großen Nachholbedarf in der Vermittlung von Finanzwissen. Das machte Oke Heuer, Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Lübeck AG, deutlich:

„Die Fähigkeit zu sparen geht immer weiter zurück. Auch, wie man mit Schulden umgeht oder welche Rentenabsicherungen es gibt, wissen die meisten junge Leute nicht“,

Kostenloses Unterrichtsmaterial, das die Sparkassen den Schulen zur Verfügung stellt, eine moderne Ansprache über Social Media Kanäle sowie Vorträge oder die Einrichtung von Geschäftsstellen speziell für junge Kundinnen und Kunden sollen dazu beitragen, die Finanzbildung zu stärken, führte Heuer weiter aus.

Konkrete Vorschläge für eine bessere Finanzbildung skizzierte ebenfalls Bankfachwirt Christian Gritzka. Der Vorstand und Gesellschafter der DKG & Co Vermögensverwaltung AG plädierte dafür, Finanzprodukte erlebbarer zu gestalten.

„Die Produkte sind oft viel zu komplex und wirken durch die detaillierten Pflichtinformationen sehr kompliziert und abstrakt. Umso wichtiger ist es, dass sich die Berater in die Kunden hineinversetzen und die Dinge einfach und verständlich erklären.“

Welchen Einfluss eine verständliche, sprachliche Darstellung für die finanzielle Bildung hat, erläuterte Susanne Kazemieh, Gründerin und Inhaberin der FrauenFinanzGruppe.

„Je einfacher und bildhafter das Finanzwissen erklärt wird, umso mehr wächst das Interesse daran, sich damit zu beschäftigen.“

Dies konnte Dani Parthum, Diplom-Ökonomin, Finanzcoach und Wirtschaftsjournalistin, nur bekräftigen-Frauen dabei zu helfen, „finanzschlau“ zu werden, ist das Ziel ihrer Arbeit.

„Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen, die sich für ein Kind entscheiden und in ihrem Beruf kürzer treten, rund 800.000 Euro verlieren. Dadurch erreichen sie im Laufe ihres Lebens weniger Wohlstand als Männer. Ich möchte daher Frauen dazu ermutigen, mehr über Geld zu reden und ihre Finanzen eigenverantwortlich selbst in die Hand zu nehmen.“

Je früher – desto besser

Damit Finanzbildung frühzeitig fruchtet, sprachen sich die Moderatoren der Abendveranstaltung Christoph Fröhlich, Chefredakteur vom Wirtschaftsmagazin „Das Investment“ und Malte Dreher, Herausgeber des private banking Magazins, dafür aus, dass Finanzbildung zu einem festen Bestandteil in den Lehrplänen werden sollte.

Neben der lebhaft geführten Diskussionsrunde, erhielten die teilnehmenden FaceClub-Mitglieder in einem Vortrag von Steuerberater Sven Bendig wichtige Impulse, wie Selbstständige ihre Steuerlast maßgeblich senken können.
Nach Beendigung der Vorträge und Beantwortung aller Publikumsfragen fand die von Sören Bauer initiierte Veranstaltung ihren Abschluss in einem gemütlichen Get-together mit Snacks und anregenden Gesprächen.