Da sind viele Kritiker verstummt, die Elbphilharmonie ist finanziell nicht gescheitert und überzeugt die Besucher.
Hamburg ist zu Recht stolz auf seine neue Philharmonie. Der Bau war zwar nicht ganz billig, doch schön anzusehen ist sie schon. Seit der Eröffnung hat sie alle Prognosen übertroffen und mit zwei Millionen nach nur einem halben Jahr einen Besucherrekord aufgestellt. Auch die Konzerte sind regelmäßig ausverkauft oder es gibt nur wenige freie Restkarten. Im Startjahr 2016/2017 machte die Elbphilharmonie einen Gewinn von 542 Tsd. Euro. Dabei wurde eigentlich eine schwarze Null kalkuliert. Der Kartenverkauf, die Vermietungen und der Plaza-Besuch lag durchgehend über den Erwartungen.
Hamburger Musiker Samy Deluxe kritisiert die Elphi
Aktuell ist das Programm noch hauptsächlich durch die Klassik geprägt. Doch die einzigartige, dabei aber spezielle, Akustik des großen Konzertsaals hat ihre Tücken. Die Akustik ist für unverstärkte Musik konzipiert. Musikstile die auf starken Bässen, verstärkte Musik und Lautsprechertürmen basieren haben hier akustische Probleme. Akustik ist immer ein Kompromiss.
Der Hamburger Hip-Hop Musiker Samy Deluxe hält das Konzept gar für gescheitert. Nach eigenen Aussagen, hat er von klassischen Konzertmusikern gehört, dass der Raum sehr schlecht klingt. Dann zählt noch eine angeblich nicht behindertenfreundliche Ausstattung und ein elitäres Programm dazu.
Sein Wunsch, den er gegenüber dem Newsletter “Elbvertiefung” der Wochenzeitung Die Zeit äußerste, dass darüber nachgedacht werden sollte aus Hamburgs neuen Wahrzeichen “Ein Haus für die Jugend vielleicht oder ein Haus für Obdachlose oder ein Haus für Flüchtlinge” zu machen, ist gelinde gesagt etwas merkwürdig.
Aber er kann seine Idee gern ein Volksabstimmung einbringen. Da ist die Frage, warum Herr Deluxe dann selbst in der Elbphilharmonie aufgetreten ist, wenn sie doch so schrecklich ist, vielleicht nicht ganz unberechtigt.
Parken, nicht ganz billig
Auch notorische Autofahrer oder leicht verpeilte Jungjournalistinnen meckern über die relativ hohen Parkgebühren. Dabei ist die Elphi fußläufig von der U-Bahnstation Baumwall schnell und bequem zu erreichen. Parken ist zurecht in der Hamburger Innenstadt teuer. Viele Initiativen wollen den Autoverkehr in Hamburg gar reduzieren. Mit Minipreis-Parken schafft man das garantiert nicht.
Wer mit dem Auto kommt und trotzdem sparen möchte, das CONTI PARK Parkhaus Am Sandtorkai 6 ist preiswerter und in fußläufiger Entfernung zum Konzerthaus.
Wirklich kritisieren an Projekten wie die Elphilharmonie muss man die ausufernden Planungs- und Bauzeiten. Bei einer Analyse erkennt man schell, sie sind fast immer durch fragwürdige politische Entscheidungsprozesse, wechselnde Bauvorgaben und eine unqualifizierte Bauüberwachung seitens des Staates verursacht. Andere Länder wie z.B. die Schweiz zeigen, dass auch schwierige Großprojekte im Termin- und Kostenplan fertiggestellt werden können.
Spötter fragen sich schon, werden bald auch Wetten auf solche Projekte angenommen. Findet dies bereits im Hintergrund statt, würde das einiges erklären, wenn sich die Preise durch spekulative Projekte in astronomische Höhe getrieben werden.
Doch machen wir uns nichts vor. Zukünftig wird es eher mehr als weniger Großprojekte geben. Allein der Umbau der Deutschen Energie-Infrastruktur erfordert Investitionen und Bauvorhaben im mehrstelligen Milliarden-Bereich. Dazu kommt dann noch ein hochgradig kompliziertes Planungsrecht, kostspielige europaweite Ausschreibungen sowie drastisch verstärkte Sicherheits- und Brandschutznormen. Das treibt die Baukosten.
Für eines steht die Elphi, aus einem umstrittenen Bau, der viel teuer als geplant wurde, ist ein neues Wahrzeichen mit internationaler Strahlkraft geworden und viele Hamburger sind zurecht stolz auf ihre Elbphilharmonie.