Aufkleber-Aktion will an Misere des Hamburger Nachtlebens erinnern
von Cetin Yaman
Derzeit steht nahezu alles still in Deutschland, Hamburg ist davon nicht ausgenommen. Von der jüngeren Bevölkerung wird vor allem das Nachtleben schmerzlich vermisst – und hier ganz besonders auf St. Pauli, ist doch der Nightlife die Lebensader dieses weltberühmten Stadtteils. Um daran zu erinnen, haben nun die Interessengemeinschaft Sankt Pauli – bei dieser Aktion unter der Ägide von
Lars Schütze – und die Hafenmeile sich von Graffiti-Künstler Ray de la Cruz ein Logo entwickeln lassen, das diese Sehnsucht kunstvoll ausdrückt. Die Initiative steht unter dem Motto HAMBURG NIGHTLIFE – WE MISS YOU – SANKT PAULI.
„Das Logo nimmt die verschiedenen Symbole von St. Pauli auf und verbindet diese mit den typischen Schriftzügen der Neonreklamen“, erläutert Lars Schütze, „es soll selbst ein Symbol der Solidarität sein“.
Diese Verbundenheit soll sich auf alle Menschen, Clubs, Restaurants, Lokale, Betriebe und Institutionen beziehen, die das Nachtleben auf St. Pauli gestalten und ermöglichen.
„Natürlich sind die Gäste selbst auch Teil der Nächte auf Sankt Pauli und können sich mit dem Logo gegenseitig ihre Solidarität zeigen“.
Das schicke Logo wurde als Graffiti auf der Wand der prominenten Gaststätte „Zum Silbersack“ (in der Silbersackstraße; eine Parallelstraße zur Reeperbahn, vom Hans-Albers-Platz abgehend) von Street Artist Ray de la Cruz gesprayt. Aber es soll nicht dabei bleiben, sondern den Start für weitere Solidaritätsaktionen bilden. Das Graffiti wird als Aufkleber produziert und überall im Stadtteil verteilt werden. „So kann jeder seine Verbundenheit mit dem Nachtleben von Sankt Pauli zeigen“, sagt Schütze.
Hashtag #nightlifesanktpauli
Aus den unter dem Hashtag #nightlifesanktpauli geposteten Beiträgen soll wiederum ein Kunstwerk geschaffen werden. Am Spielbudenplatz wird eine Solidaritätswand installiert, auf die sich jeder betroffene Betrieb eintragen kann.
Und wenn dann das Nachtleben auf Sankt Pauli wiedereröffnet wird, soll der Slogan des Logos im Rahmen einer Gewinnaktion geändert und dann als Symbol der Wiederbelebung weiter genutzt werden. „Wir hoffen natürlich, dass das in naher Zukunft sein wird“, gibt sich Lars Schütze optimistisch.