Nein, wir haben nichts gegen Astra, das freche und ehrliche Hamburger Kiez-Bier!
Sage da einmal jemand, Werbung wirkt nicht. Das stimmt oder stimmt nicht, denn gute Werbung wirkt, verbessert das Image, sorgt für steigende Nachfrage und mehr Abverkauf. Am Ende sind dann alle froh, vielleicht sogar richtig froh: Der Kunde, denn er hat ein tolles Produkt. Die Marke, denn sie verkauft mehr. Die Agentur, denn sie hat einen zufriedenen Kunden, kann damit neue Kunden akquirieren und sich, wenn es sehr gut läuft, Werbepreise ins Regal stellen. Soweit die Theorie, in der Praxis ist die Werbung meist mittelmäßig bis langweilig und die Abverkäufe auch nie so, wie sich das ein Kunde vorstellt.
Kommt auch vor: zwei Hamburger Unternehmen freuen sich
Richtig froh können auf jeden Fall in Hamburg zwei Unternehmen sein. Erstens die Carlsberg Brauerei mit ihrer Kultmarke Astra, zweitens die Hamburger Agentur Philipp und Keuntje (PuK), die vor zwanzig Jahren im Sommer 1998 das erste Motiv für die Astra-Kampagne „Was dagegen?“ herausbrachte und ein Werbeklassiker damit entwickelt hat. Dabei hat die Agentur mit vielen Werbestandards aus der Brauereiwelt mutig gebrochen. Sicherlich ist es damals der Brauerei auch nicht ganz leicht gefallen so in den Markt zu gehen. Doch der Mut zur Lässigkeit und coolem Design hat sich ausgezahlt, aus einer Allerweltsmarke ist eine profilierte Kultmarke geworden und die damaligen Bedenkenträger, die gab es bestimmt, sind eindrucksvoll widerlegt worden.
Davon träumt zwar jeder Werber, aber nur wenigen, ganz wenigen, gelingt es. Es war der Beginn einer Ära mit Hunderten von Plakaten, vielen Online-Filmen und unzähligen weiteren Maßnahmen, mit denen die Marken-Idee immer wieder aktuell und frisch gehalten wurde. Eine Kampagne der es immer wieder gelang, einfach Spaß zu machen. Selbst die humorlosen PC-korrekten Sexismus-Vorwürfe aus dem FC St. Pauli Umfeld haben der Marke nicht geschadet.
Wer die Ideen-Umsetzungsratio in der Werbung kennt, weiß, wie viele vermeintlich guten Ideen in der berühmten Agentur-Tonne gelandet sind. Es ist anzunehmen, dass das Team sich dann abends, frei nach einem uralten Werbeslogan: „Das ist schon ein Astra wert“, getröstet hat.
Lahme Party-Songs? Was dagegen! – PUK schenkt Astra ein Musikvideo
Zwanzig Jahre Astra, das ist für für Philipp und Keuntje ein Grund ihrem Kunden einmal zu danken und der Kampagne wieder eine ganz neue Variante hinzuzufügen: Ein eigenes Musikvideo, das „Was dagegen?“ mit ordentlich Krawall feiert. Denn eine leise nette und freundliche Marke, die keinem weh tut, war in diesen zwanzig Jahren Astra nie. Dafür aber immer sehr ehrlich mit trockenen Hamburger Humor, den man lieben muss.
Hier geht es zum Video: https://www.facebook.com/AstraBier/videos/1738474716251690/
Der Song?
Herrjemine: das ist natürlich ein Geburtstagslied auf Astra Art: Rebellisch. Hart. Herzlich. Unangepasst. Ausgelassen. Eine Party-Hymne, die genauso typisch für St. Pauli ist wie das Bier selbst, obwohl es schon lange nicht mehr auf dem Kiez gebraut wird. Komponiert hat die Musik German Wahnsinn feit. Die Boys. Das Musikvideo produzierte PUK, ergänzt um Studio-Bilder und echten Kiez-Aufnahmen etwa aus dem legendären Elbschlosskeller. Authentische Kiezgrößen wie die Künstlerin Domenika inklusive.
Denn eins hat sich in 20 Jahren „Was dagegen?“ immer wieder gezeigt: Das Leben auf St. Pauli schreibt sowieso die besten Geschichten. Ergebnis: Eine besondere Hommage an eine besondere Marke und einen echten Kampagnen-Klassiker.