Der Roots Hochhaus wird als Landmark das Signature Building für das Elbbrückenquartier in Hamburg.
Im November 2020 starteten die Bauarbeiten für das Roots, Deutschlands höchstem Holzhochhaus (19 Etagen und 65 Meter Höhe). Neben insgesamt 128 Wohnungen entstehen auch Ausstellungs-, Gastronomie- und Büroflächen. Dazu kommt ein Yogaraum. In der Tiefgarage gibt es Carsharing Parkplätze, ein 600 Quadratmeter großer Innenhof sorgt für eine lichte Atmosphäre und für die Bewohner gibt einen Concierge-Service. Der Komplex soll in 2023 fertiggestellt sein.
Holzhochhäuser zu bauen ist immer noch Neuland. Das Projekt ist bautechnisch gesehen anspruchsvoll. Denn, bis auf das aus Beton gebaute zentrale Treppenhaus, sind die Fassaden, Decken, Zimmerwände aus Nadelholz. Vom Erdgeschoss bis hoch in den 18. Stock. Wenn das von dem Hamburger Architekturbüro Störmer Murphy and Partners konzipierte Haus fertig ist, werden 5.500 Kubikmeter Holz verbaut sein.
Drei deutsche Holzbaufirmen sind in der Projektphase abgesprungen, da ihnen die Realisierung zu schwierig war. Jetzt wird das Holzhochhaus vom renommierte Ingenieur-Holzbauunternehmen Rubner holzbau aus Ober-Grafendorf in Tirol errichtet.
Holz ist zwar ein sehr guter Baustoff mit vielen ökologischen Vorteilen, aber es muss auch bauseitig und vorbeugend gut gegen Verwitterung geschützt werden. Dabei sind glatte Fassaden, an denen das Wetter (Wasser) abläuft das geringste Problem. Die Balkonkonstruktionen in mehrstöckigen Holzgebäuden werden stark belastet.
Die Lösung sind hier Balkonverglasungen von Lumon, einem finnischen Anbieter. Balkonverglasungen haben neben besserem Wohnkomfort (Wind- und Wärmeschutz) und der fast ganzjährigen Nutzung, den Vorteil, die Energiebilanz um gut acht Prozent zu bessern. Doch was noch viel wichtiger ist, der Balkon und Bau wird wesentlich besser vor Wettereinflüssen geschützt und die Lebensdauer verlängert sich dadurch beträchtlich. Bei offenen Balkons kalkuliert man eine Lebensdauer von 35 Jahren. Verglaste Balkon halten mindestens fast doppelt so lange. Je nach Wartung sind 60 bis 130 Jahre. Das rechnet sich.
Holzhochbau ist noch teurer
Allerdings, Holzhochbau ist unter dem Strich aktuell immer noch wesentlich aufwendiger als ein konventioneller Betonbau. Beton hat allerdings eine sehr schlechte CO²-Bilanz. Der Hamburger Projektentwickler GARBE kalkuliert ca. 12 Prozent höhere Kosten. Die geplante 128 Eigentumswohnungen kosten je nach Größe und Ausstattung 9.000 -14.000 Euro/Quadratmeter. Wer also eine 100 qm Wohnung für 9.000 Euro/qm kauft, zahlt grob kalkuliert rund 97.000 Euro mehr. Eine stolze Summe, aber wer in der HafenCity kauft, kann es vielleicht verschmerzen und wohnen am Wasser ist in Hamburg überall teuer.
Die 53 öffentlich geförderten Wohnungen haben dementsprechend auch höhere Baukosten, die dann (wie auch immer) staatlich oder aus dem Objekt selbst subventioniert werden.
Update: Die Tage des Rekords sind gezählt
Allerdings, es ist absehbar, dass bald noch höhere Holzhochhäuser errichtet werden. Das in Berlin Kreuzberg geplante Projekt Woho soll mit 29 Geschossen 98 Meter hoch werden. Allerdings, die Kerne des Gebäudekomplexe werden aus Stahlbeton errichtet. Das klingt nach einem höheren Betonanteil als in Hamburg. Der Baubeginn das Berliner Holz-Hybridbaues ist noch offen.
Hier mehr Infos zum Roots Haus in der Lucy-Borchardt-Str. 4 Quartier Elbbrücken, HafenCity.