Richtfest für das Deutschlandhaus am Gänsemarkt

Entwurfszeichnung Deutschlandhaus Hamburg, Nachtansicht mit Blick von obenRendering des Deutschlandhaus am Hamburger Gänsemarkt © ABG Real Estate Group

Als das erste Deutschlandhaus 1929 im modernen Stromlinienstil der Neuen Sachlichkeit entstand, war es spektakuläres Gebäude. Als Kontorhaus konzipiert, beherbergte es mit dem UFA-Palast (2.700 Sitzplätze) eines des größten Kinos Europas. Die Bombenzerstörungen im zweiten Weltkrieg überstand es aufgrund der Betonsklettbauweise relativ gut. Nach dem Krieg wurde es in verschiedenen Etappen wieder hergerichtet.

Allerdings, in den 2010er Jahren stellte sich heraus, dass das Gebäude altersschwach und die Haustechnik total überholt war. 2019 wurde daraufhin das Deutschlandhaus abgerissen. Der Hamburg Star-Architekt Hadi Teherani entwarf eine moderne Neuinterpretation dieses markanten Gebäudes. Das prägende Element der Fassade sind handgefertigte, vertikal ausgerichtete Backsteinziegel und ein großer lichtdurchfluteter Innenhof mit Kuppeldach. Beim Richtfest lobte Hamburgs 1. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) den Neubau:

„Wir sind ja an einem sehr prominenten Ort, in Hamburg würde man auch sagen es ist eine Sahneschnitte. Alle in Hamburg sind interessiert daran, dass hier nicht Kraut und Rüben gebaut wird, sondern dass eine Architektur entsteht, die sich in die Umgebung einfügt.“

Deutschlandhaus in Hamburg wird gebaut. Die Fassade ist noch eingerüstet
Das Hamburger Deutschlandhaus im Bau im September 2022 © Norbert Schmidt

Das Deutschlandhaus vereinigt Tradition und Innovation

Als Ende der 1920er Jahre das Deutschlandhaus fertiggestellt war, war es eines der modernsten Kontorhäuser Hamburgs und Deutschlands. Doch, heute sind die Anforderungen an ein Bürogebäude ganz anders. So wie heute kein Mensch mehr mit der Schreibmaschine schreibt und Briefe per Diktat stenographiert werden, müssen heutige Grundrisse und die Haustechnik ganz anderen gesteigerten Anforderungen genügen.

„Mit dem neuen Deutschlandhaus entsteht eine zeitgemäße Bau-Ikone in der Hansestadt, die sich mit ihrer markanten Architektur bestens in das Umfeld an diesem historischen Standort einfügt und es bereichert. Für unsere Unternehmensgruppe ist Hamburg seit vielen Jahren ein ganz wichtiger Standort, was wir durch die Entwicklung dieses außergewöhnlichen Projektes und auch zukünftig mit unserem Projekt HAMMER HEART in Hammerbrook dokumentieren.“

Ulrich Höller, Geschäftsführender Gesellschafter der ABG Real Estate Group

Die Haspa wird Ankermieter

Ankermieter in dem neuen Kontorhaus wird die Haspa. Die Hamburger Sparkasse gibt damit gleichzeitig eine Tradition auf. Nach 100 Jahren verlegt sie ihren Hauptsitz am Adolphsplatz (bei der Handelskammer und direkt hinter dem Rathaus) zum Gänsemarkt. Im Deutschlandhaus werden zukünftig 1.500 Haspa-Mitarbeiter tätig sein.

„Wir schaffen am Gänsemarkt ein Büro der Zukunft, einen Ort der Begegnung und Vernetzung mit Kollegen, Kunden und Nachbarn. Damit führen wir den Gedanken der persönlichen Nähe fort, den wir bereits in unseren Nachbarschaftsfilialen leben und bieten zugleich jedem Mitarbeiter genau die Arbeitsumgebung, die zur bestmöglichen Erfüllung seiner jeweiligen Aufgabe passt. Wir vereinen New Work und Neighborhood.“

Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher Haspa
Entwurf des Palmengartens im Deutschlandhaus
Der Palmengarten im Deutschlandhaus Rendering: ABG Real Estate Group

Unter Palmen oder über den Dächern von Hamburg

Ein Highlight ist die 40 Meter hohe Palmenhalle, die von einer futuristischen Lichtkuppel gekrönt ist, im Innenhof des Gebäudes. Die Roof Top Dachterrasse punktete nicht nur mit faszinierenden Aussichten. Sie soll ein place to be für Kundenmeetings, Lunchbreaks und kollegiales Miteinander mit Blick über die Hamburger Dächer werden.

Die Roof Top Dachterrasse des Deutschlandhauses Rendering: ABG Real Estate Group

Moderne Büros, place to eat, Einkaufen und Wohnen

Die 33.250 qm großen hochmodernen und besonders flexiblen Büroflächen erstrecken sich über neun Geschosse. Hier gibt es viel Raum für New Work, Open Spaces, flexiblen Team- und Einzelbüros. Das Erdgeschoss hat moderne Retailflächen mit sechs Meter Deckenhöhe.

Ein prägendes Element des Deutschlandhauses soll die Gastronomie werden. Zwischen Valentinskamp und Drehbahn werden sechs Meter hohe Decken und bodentiefe Fensterfronten einen spektakulären Akzent setzen. Die Gastronomie-Range geht vom Frühstückscafé über Quick-Lunch-Bistros bis hin zu exklusiven Restaurants und Bars. Das sehr erfolgreiche Block House Restaurant in der Gänsemarkt Passage, die dieses Jahr geschlossen wurde, zieht in ins Deutschlandhaus und wird bestimmt wieder ein echter Frequenzbringer sein.

Ohne begleitenden Wohnungsbau gibt es keine Neubau-Objekte mehr in der Hamburger City. Insgesamt entstehen 30 Mietwohnungen am Valentinskamp. Die Zielgruppe sind Singles und Paare, die urbanen Lifestyle schätzen.

Für die individuelle Mobiliät gibt es 321 Stellplätze für Fahrräder. Parken können 163 Autos. Verkehrsfreundlich ist auch die Lage. Der Dammtorbahnhof (Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr), die U-Bahnstationen Gänsemarkt, Dammtor, Jungfernstieg (City S-Bahn) sind alle fußläufig entfernt.

Der Bauträger rechnet damit, dass das Deutschlandhaus voraussichtlich im Herbst 2023 fertiggestellt wird. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 480 Mio. Euro. Mehr Infos zum Hamburger Deutschlandhaus.