Das Westfield Hamburg-Überseequartier: Draußen nur Mehrweg!

Dirk Hünerbein mit Jens Kerstan vor dem Model des Uniball Westfield ÜberseequartiersDirk Hünerbein (Director of Development Austria & Germany Unibail-Rodamco-Westfield) mit Umweltsenator Jens Kerstan Foto: URW

Durchaus wegweisend: Im Westfield Hamburg-Überseequartier gibt es für das neue Stadtquartier erstmals ein Mehrwegsystem. Da müssen Pappbecher ganz schön tapfer sein.

Am Montag, den 24. Oktober 2022, besuchte Jens Kerstan (Grüne, Hamburger Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft) das Westfield Hamburg-Überseequartier um sich über den Stand der Projekte und Planungen im Bereich Nachhaltigkeit zu informieren. Noch drehen sich die Baukräne kräftig und auch sonst schon fast alle Gewerke arbeiten an der Fertigstellung. In diesem großen urbanen Quartier hat der Investor und Projektentwickler Unibail-Rodamco-Westfield (URW) viel Wert auf nachhaltige Lösungen gelegt. Aktuell stellte URW dem Senator die Pläne für das Mehrwegsystem der Außerhausgastronomie vor. Simpel gesagt, es werden zukünftig weniger Coffee to go Becher und Pappverpackungen den Stadtraum ‘verschönern’.

In dem Gespräch mit den Verantwortlichen von URW ging es außerdem um Faktoren des umwelt- und klimagerechten Bauens, einen zertifiziert nachhaltigen Baustellenbetrieb, Biodiversität sowie das nachhaltige und community-orientierte Zusammenleben von Menschen in einem Quartier.

Dirk Hünerbein (Director of Development Austria & Germany Unibail-Rodamco-Westfield) fasst mit Blick auf die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens zusammen:

„Insbesondere durch unsere unternehmensweite Nachhaltigkeitsstrategie ist das Thema bei Unibail-Rodamco-Westfield zur Selbstverständlichkeit geworden. Es ist integraler Bestandteil unserer Geschäftsauffassung und handlungstreibend bei Bauprojekten, beim Betrieb unserer Destinationen sowie innerhalb der Unternehmenskultur. Wir denken dabei grundsätzlich immer in den Dimensionen der ökologischen sowie der sozialen Verantwortungsübernahme.“

Pappbecher und Plastikbesteck haben Hausverbot!

Wer Pappbecher liebt und am liebsten mit Plastikgabeln und Messer isst, der sollte nicht in das neue Quartier kommen, denn in den rund 40 Gastrokonzepten und -betrieben wird ein einheitliches Mehrwegsystem realisiert.

In Zusammenarbeit mit der Initiative Plastikfreie Stadt legte URW bereits Anfang dieses Jahres den Grundstein für die Umsetzung eines nachhaltigen, integrierten Mehrwegsystems. Dieses wird nun gemeinsam mit der Technologieplattform für Kreislaufwirtschaft und Mehrweg Vytal entwickelt und in der Form das erste in Deutschland sein.

„Damit erhalten die Gastronomen volle Unterstützung, die ab 2023 geltenden Gesetze umzusetzen. Wir möchten außerdem unwiderstehliche Anreize schaffen, damit sich jeder, der Außer-Haus verkauft, am quartiersweiten Mehrwegsystem beteiligt.“

Dirk Hünerbein

Eine geplante digitale Lösung wird den Komfort weiter erhöhen und soll die Rückgabe beschleunigen. Ein wichtige Stellgröße für jede Art eines Pfandsystems. Die Quartiers-Gastronomie kann auf breite Serviceangebote wie Rückgabestationen im ganzen Quartier und eine zentrale Spülung zurückgreifen.

Umweltsenator Jens Kerstan begrüßt diesen Ansatz:

„Die beste Verpackung ist eine, die immer wieder benutzt wird – davon profitieren Umwelt, Klima und letztlich auch wir alle. Mehrweglösungen sollen künftig die erste Wahl beim Essen zum Mitnehmen sein. Das Mehrwegsystem des Westfield Hamburg-Überseequartier ist hierfür ein Vorzeigebeispiel und kann wegweisend für andere Zentren und Quartiere sein.“

Jens Kerstan

Korbblütler, Storchschnabel und Trockengräser: Biodiversität im künftigen Quartier

Im Überseequartier werden alle Gebäude die anspruchsvollen Zertifikate BREEAM Communities & BREEAM New Construction Excellent tragen. Neben den klassischen BREEAM-Nachhaltigkeitskategorien wie Verschmutzung, Material, Abfall und Innovation liegt auch eine biodiverse Verantwortlichkeit bei URW.

Auf dem Grundstück beträgt der Grünflächenanteil 16,1 Prozent. Bei der Grundstücksfläche von 67.000 Quadratmetern entspricht dies einer Begrünung von über 10.000 Quadratmetern. Biotope in dicht besiedelten, urbanen Räumen werden immer wichtiger.

„Begrünte Gebäude kühlen und reinigen die Luft, schlucken Lärm, bieten Lebensraum für zahlreiche Arten, laden zum Verweilen ein und helfen, Energie zu sparen. Damit sind sie nicht nur schön anzusehen, sondern unverzichtbare Elemente der Klimafolgenanpassung – besonders für Großstädte wie Hamburg. Daher freue ich mich sehr über die geplanten Gründächer im Westfield Hamburg-Überseequartier. Sie werden einen echten Mehrwert für das Hamburger Grün und die Menschen im Quartier bieten.“

Jens Kerstan, Hamburger Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft

So soll demnach die Qualität als auch die Quantität der Biodiversität am Standort und der unmittelbaren Umgebung langfristig verbessert werden. Dazu tragen unter anderem die Dachbegrünung, Dachterrassen, Spielplätze mit Begrünung, zahlreiche Pflanzkübel, Außenanlagen mit Einzelbäumen, Staudenbeete, Schaugärten sowie eine Rankbepflanzung an der Einfahrt zur Tiefgarage bei. Darüber hinaus werden zusätzlich Maßnahmen zur Ansiedlung von Vögeln, Fledermäusen und Wirbellosen umgesetzt.