Big in den Walddörfern: Volksdorf

Volksdorfer StraßenszeneVolksdorf Claus-Ferck-Straße © Norbert Schmidt

Volksdorf ist das größte der Walddörfer und es gilt als Inbegriff des ländlich idyllischen Lebens in Hamburg. Es firmiert als Metropole der Walddörfer (Bergstedt, Duvenstedt, Lemsahl-Mellingstedt, Wohldorf-Ohlstedt) und bietet einige Zentralfunktionen. n Form des Ortsamtes.

Obwohl Volksdorf seinen geradezu dörflichen Charakter zum Glück bewahren konnte. Gibt es mit Unser Viertel ein Einkaufscenter für die Nahversorgung.

Die geografische Lage aus Wälder und Wiesen prädestinierte Volksdorf neben dem bäuerlichen Leben zu einem der schönsten Jagdgebiete Hamburgs. Mit dem Anschluss an Hamburg durch die Kleinbahn 1904 und den Bau der Walddörferbahn erfuhr er Stadtteil einen sehr kräftigen Wachstumsschub. Aus einem kleinen Dorf wurde ein angesagtes Wohnviertel. Viele Hamburger entdeckten die Walddörfer für die Sommerfrische und errichteten Villen, kleine und große Landhäuser in den Wälder und Wiesen. Dafür wurde das Gelände parzelliert. Es entstanden Straßen und Brücken um das Wohngebiet zu erschließen. Gleichzeitig war man mit der Bahn schnell und bequem in Hamburg und konnte pendeln.

Volksdorf in Zahlen

Daten
Einwohner20.694*
Einwohner pro km²1.788*
Fläche11,6 km²*
Öffentlicher NahverkehrU-Bahn:
U1 (Haltestellen: Meiendorfer Weg, Volksdorf, Buchenkamp, Buckhorn)
Quelle: Stadtteilprofile Hamburg, Statistikamt Nord (Stand: Jan 2019)


Das Museumsdorf

Die Walddörfer gehören schon seit Jahrhunderten zu Hamburg. Allerdings, sie waren bei weitem nicht so fruchtbar und ertragreich wie die Vier- und Marschlande. Die Böden hier im Norden sind eher schlecht und die Ernteerträge demzufolge niedrig. Wichtig waren die Wälder, denn der Bauholzbedarf Hamburgs war groß.

Im Museumsdorf Volksdorf werden die bäuerlichen Traditionen erlebbar. Alte Fachwerkbauernhäuser, Scheunen und Katen bilden ein Ensemble. Historische landwirtschaftliche Geräte, Wagen und alte handwerkliche Techniken sind erlebbar.

Geschichte des Walddorfes Volksdorf

Bereits in der Steinzeit waren die Walddörfer, die damals eine Tundrasteppe war, besiedelt. Das belegen Funde von Feuersteinbeilen, Schabern und Pfeilspitzen. Im Jahr 1296 wurde Volksdorf (Volcwardesdorpe) erstmals urkundlich erwähnt. Das kleine Dorf gehörte ursprünglich zu Stormarn. Einnahmen gingen aber an das große und reiche Kloster Harvestehude. 1437 war der damalige Grundherr einmal wieder knapp bei Kasse und verpfändete Volksdorf zusammen mit anderen Dörfern an Hamburg. Das Pfand wurde jedoch nie ausgelöst. So wurde Volksdorf zu einem der Hamburger Walddörfer. Die Bauern waren einem als Verwalter eingesetzten Waldherren zu Hand- und Spanndiensten verpflichtet.

Im 16. Jahrhundert vergrößerte sich Volksdorf um die nachbarlichen Fluren des Herkenkrugs sowie um die Felder des Dorfes Lottbek. 1830 kam es zu einer tiefgreifenden Verwaltungsreform, bei der Volksdorf in die neu geschaffene Landherrenschaft der Geestlande eingegliedert worden ist. Zu diesem Zeitpunkt lebten rund 400 Menschen in Volksdorf. 

Ein Zug in der U-Bahnstation Hamburg Volksdorf
Die U-Bahnstation Volksdorf am Abend © Norbert Schmidt

Volksdorfer Trivia

Gern im falschen Zug sitzt man in der Volksdorfer U-Bahnstation. Der Grund ist einfach, der Volksdorfer U-Bahnhof ist ein Trennungsbahnhof. Eine Strecke biegt rechts ab und führt bis zur Endstation in die Waldgemeinde Großhansdorf. Gerade aus geht es in Richtung Ohlstedt. Wer aus Hamburg kommt und nicht genau auf die Zuganzeige und die Durchsagen achtet, der ist schnell in falschen Richtung unterwegs. Locals und U-Bahn-Profis kennen diese kleine Falle.

Der Volksdorfer Wochenmarkt – immer am Mittwoch und Samstag – gehört zu den besten und größten Wochenmärkten Hamburgs. Legendär ist seine Qualität, Auswahl und Vielfältigkeit. Besonders wenn es um Bio-, Fisch-, Fleisch- und Käsestände geht. Direkt am Markt gibt es mit Ohne Gedöns einen Zero Wast bzw. Unverpacktladen.

Sehr beliebt ist das Bäderland Parkbad mit zwei separaten 25-Meter-Pools mit Bahnen, Kinderbecken mit Piratenschiff und die Gartensauna. Hier geht es in der Regel wenig multikulturell zu. Das Amalie-Sieveking-Krankenhaus ist für seine Geburts- und Kinderstation bekannt.

Das Naturbad Waldbad in Hamburg Volksdorf im Frühjahr
Waldbad Hamburg Volkdorf Foto: Waldbad

Das Waldbad ist ein FKK-Naturbad in einem Teich. Das wunderschöne parkartige Gelände wird von einem FKK-Verein betrieben und ist besonders bei Familien sehr beliebt. Denn hier gibt es keine erlebnishungrige Jungmänner-Cliquen.

Die Sozialstruktur weicht stark von Hamburg ab. Volksdort ist deutlich jünger, es gibt mehr Haushalte mit Kindern, Vermögende und Ältere als im Hamburger Durchschnitt. Unterdurchschnittlich ist die Ausländerquote, der Sozialhilfeanteil (SGB II) und die Arbeitslosenquote.

Große Grundstücke, eine individuelle Einfamilienhausland, viel alter Baumbestand machen Volksdorf zu einem grünen Paradies. Hier pflegt man einen lässigen unaufgeregten bürgerlichen naturnahen Lebensstil und nicht einmal in 30 Minuten ist man mit der U1 am Hamburger Hauptbahnhof. Allerdings, Qualität hat seinen Preis, das Miet- und Preisniveau ist hoch-