Am Nikolaustag: Spatenstich für das Hamburger Rathausquartier

Symbolischer Spatenstich für das Rathausquartier: Moritz Möllers, Ralf Neubauer. Mareike Menzel, Nicole C. UngerMoritz Möllers, Ralf Neubauer. Mareike Menzel, Nicole C. Unger (vl) © Norbert Schmidt

Das Dornröschen Rathausquartier wird wachgeküsst. Zwischen Rathausmarkt und Speicherstadt entsteht bis 2025 ein attraktives Viertel mit Vorrang für Fußgänger.

In der Hamburger Innenstadt tut sich so einiges. Der Strukturwandel weg von der Büro-Einzelhandels-Monokultur ist im vollen Gange. Hamburgs City bekommt Schritt für Schritt eine neue Funktion. Viele umfangreiche Immobilienprojekte und auch die verschiedenen BIDs als Aufgabenträger treiben die Quartiersentwicklung vor.

Heute am Nikolaustag ist es einmal wieder so weit: Im Hamburger Rathausquartier rund um die Rathausstraße, Kleine Johannisstraße, Große Bäckerstraße, Quartiersplatz Dornbusch wurden mit einem symbolischen Spatenstich beginnen am 6. Dezember 2022 die Arbeiten zur Neugestaltung im Hamburger Rathausquartier begonnen. Bereits seit Sommer 2019 war das zentral gelegene Viertel im Bereich der Kleinen Johannisstraße provisorisch zu einer Fußgängerzone umgewidmet worden. Mit nachhaltigen baulichen Maßnahmen soll die Aufenthaltsqualität dauerhafte verbessert werden. Die Basis, dass es funktionieren könnte, ist gegeben. In dem Quartier jenseits des Rathausmarktes gibt es mehr als 50 Geschäfte und rund 25 Restaurants und Cafés. Die prominenteste Adresse ist sicherlich, das sehr gut besuchte Café Paris in der Rathausstraße 4.

„Der Spatenstich ist der erste Schritt zu einem neuen, attraktiven Quartier in bester Innenstadtlage. Wer hier künftig essen geht oder einkauft, lernt womöglich eine ganz neue Seite der Stadt kennen“,

sagt Mareike Menzel von der Zum Felde BID Projektgesellschaft.
Hamburg Rathausquartier: Strassenansicht Visualisierung der geplanten Maßnahmen
Visualisierung des Rathausquartiers Abb: Bloomimages / Bruun & Möllers Landschaftsbau

Rathausquartier: Das soll Realität werden

Der Umbau soll den historischen Katharinenweg, unter Einbeziehung des einstigen Alsterhafens am Nicolaifleet, im Herzen der Altstadt neu beleben. Es entsteht eine gestärkte Sichtachse vom Rathausmarkt bis zur Speicherstadt. Als Quartierszentrum gilt künftig die Fußgängerzone Kleine Johannisstraße mit Teilen der Schauenburgerstraße.

Das Rathausquartier wird breitere Gehwege mit einem einheitlichen hellen Pflaster und größere Zonen für die Außengastronomie bekommen. Autos werden zwar nicht ausgesperrt, doch das Ziel ist eine spürbare Verringerung des motorisierten Individualverkehrs. Logistik und Lieferverkehr erhalten speziell ausgewiesene Park- und Ladezonen. Der Radverkehr, eines der Lieblingskinder der grün geführten Behörde für Verkehr und Mobilitätswende, wird u.a. durch Fahrradstellplätze gefördert. Bäume und eine einheitliche Möblierung laden zum Verweilen ein. Sie sollen Inseln der Erholung auch für die dort Beschäftigten schaffen. Kontinuierliche Reinigungs- und Pflegemaßnahmen sorgen für Sauberkeit. Die Fertigstellung der Neugestaltung auf Mitte 2025 terminiert.

„Für die zukünftige Gestaltung des neuen Rathausquartiers hat das Bezirksamt Hamburg-Mitte eng mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) sowie dem hierfür gegründeten Business Improvement District zusammengearbeitet. Ziel der Planung ist ein insgesamt ruhiges und einheitliches Stadtbild bei gleichzeitiger Stärkung der jeweiligen Eigenarten und Qualitäten des Quartiers. Der Gestaltungsduktus der Oberflächen und Ausstattungselemente im Rathausquartier orientiert sich an dem gerade fertiggestellten, benachbarten Nikolai Quartier, so dass ein homogenes Bild mit fließenden Übergängen entsteht. Ziel ist es, mehr Platz für zu Fuß Gehende und die ansässige Gastronomie zu schaffen sowie den ruhenden Verkehr weitestgehend zu reduzieren“,

Ralf Neubauer (Bezirksamtsleiter Hamburg Mitte) gegenüber ganz-hamburg.de.

Das alles gibt es nicht zum Nulltarif. Um das Rathausquartier ‚wach zu küssen‘ ziehen die rund 40 Grundeigentümer an einem Strang. Im letzten Jahr haben sie nach dem Vorbild benachbarter City-Quartiere einen neuen Business Improvement District (BID) gegründet und rund 3,5 Millionen Euro bereit. Die Stadt Hamburg übernimmt ebenfalls einen Teil der Kosten und steuert den gleichen Betrag zu. Selbst bei den heutigen Baupreisen kann man da so einiges machen. Wichtig dabei ist die BIDs und die Stadt arbeiten kooperativ und Hand in Hand.

„Wir begrüßen es sehr, dass wir als BID Rathausquartier unter Beteiligung der Stadt Hamburg mit diesem Projekt ein gesamtes Quartier umgestalten und aufwerten können und sogar eine Fußgängerzone in diesem einzigartigen Viertel mit französischem Flair umsetzen können“,

sagt Nicole C. Unger, NCU Immobilien Concept GmbH, Sprecherin des Lenkungsausschusses.

Über die BID

Jedem BID in Hamburg ist ein Aufgabenträger zugewiesen, der die gemeinsam entwickelten Maßnahmen initiiert und überwacht. Beim Rathausquartier ist das die Zum Felde BID Projektgesellschaft mbH, sie hat in Hamburg bereits einige BID-Projekte erfolgreich umgesetzt. Das Gestaltungskonzept für das Rathausquartier, das sich an das des benachbarten Nikolaiquartiers anlehnt, ist ein Entwurf des Planungsbüros Bruun & Möllers Landschaften aus Hamburg St. Georg.

Mehr Infos zum BID Rathausquartier