Der 39. Hamburger N Klub ging in den Untergrund

Lars Meyer mit Dr. Peter TschentscherN-Klub: Lars Meier spricht mit Dr. Peter Tschentscher udn fragt nach Foto: Gute Leude Fabrik

Den nachhaltigen Netzwerk-Event N Klub verschlug es heuer in den Hamburger Untergrund.

Keine Angst, Nachhaltigkeit wird kein Thema, das im Geheimen verhandelt wird. Der Grund warum die U4 Haltestelle HafenCity Universität als außergewöhnliche Location für den 39. N Klub ausgewählt wurde, war nicht nur ein besonderer Gast. Es ging um 15 Forderungen die Nachhaltigkeits-Netzwerk wichtig für ein zukunftsfähiges mobiles Hamburg hält.

Hamburgs Erster Bürgermeister zu Gast im 39. N Klub

N Klub-Initiator Lars Meier fragte im Rahmen des Formates „Der N Klub fragt nach?!“ bei Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher nach. Vor fünf Jahren überreichte Lars Meier bereits ähnliche Forderungen an den damaligen Bürgermeister Olaf Scholz, jetzt stellte sich Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher der Liste des N Klubs.

Mit großem Interesse verfolgten die rund 130 anwesenden Gäste das offene Bühnengespräch und die Ausführungen von unserem Ersten Bürgermeister.

Tschentscher und Lars Meyer
Die 15 Forderungen des N Klub präsentieren Henrik Falk, Dr. Peter Tschentscher und Lars Meyer (vl) Foto: Gute Leude Fabrik

Besonders die Forderungen nach emissionsfreiem Gewerbeverkehr, einer besseren Infrastruktur für ältere Menschen und einer Nachhaltigkeitsstabsstelle in der Senatskanzlei wurden unter die Lupe genommen.

Auf die Forderung nach emissionsfreiem Gewerbeverkehr innerhalb des Ring 2, entgegnete der Bürgermeister:

„Was den offiziellen Last-Mile-Transport von Paketdiensten angeht, sind wir 2025 wahrscheinlich schon sehr weit. Wir haben mit ihnen auf Neudeutsch einige ‚Letter of Intents‘ beschlossen und vereinbart, dass sie Elektrofahrzeuge im innerstädtischen Bereichen einsetzen und wir ihnen dafür die Voraussetzungen zur Umsetzung schaffen.“

Schön für die Bewohner in der inneren Stadt innerhalb des Ring 2, die zur Stammklientel der Grünen gehören, und die heute schon aller bestens mit öffentlichen Nahverkehr, Car Sharingen Diensten, Mieträdern, E-Rollern etc. versorgt sind. Sie möchten also gern weniger Diesel-Lkws, allerdings wer jenseits des Ring 2 wohnt, hier beginnt eher die Domäne der Sozialdemokraten, der muss Diesel-LKW mehr ertragen? Zumal der Schwerverkehr seine Schwerpunkt im Hafen oder in Stadtvierteln wie Billbrook, Hammerbrook, Harburg oder Wilhemsburg hat.

Auf den Wunsch nach besserer Infrastruktur für ältere Menschen, blickt der Bürgermeister positiv in die Zukunft:

„Wir sind in den nächsten vier Jahren bei 100 Prozent behindertengerechten U- und S-Bahn-Stationen in Hamburg. Das macht uns in Europa auch keine andere Stadt vor.“

Heute schon sind 80 bis 85% der Hamburger Haltestellen barrierefrei. Das ist gut für mobiliätseingeschränkte Menschen, Menschen mit Kinderwagen. Reisende mit Koffern oder Radfahrer. Stationen, die teilweise 100 Jahre alt sind, kann man nicht von heute auf morgen umbauen, zumal auch Bau- und Planungskapazitäten mittlerweile knapp sind.

Eine klare Absage erhielt Lars Meyer von Tschentscher , als es um das Thema Nachhaltigskeitsstabstelle in der Senatskanzlei ging:

„Nicht jede wichtige Aufgabe kann man bei der Senatskanzlei anbinden, sonst bräuchten wir keine Fachbehörden mehr“.

Christian Hochfeld spricht
Christian Hochfeld von der Agora Verkehrswende Foto: Gute Leude Fabrik

Der Impulsvortrag von Christian Hochfeld

Den Auftakt des Abendsmachte eine Begrüßungsrede des Vorstandsvorsitzenden der HOCHBAHN und Gastgebers Henrik Falk, gefolgt von der Impulsrede von Christian Hochfeld. Der Direktor der Denkfabrik Agora Verkehrswende präsentierte seine Thesen für eine Verkehrswende.

Er sieht zu wenige Bemühungen das Verkehrssystem verändernd auszubauen. Sich nur auf die Frage des Antriebes zu konzentrieren bringe keine Verkehrswende. Hochfeld ist der Auffassung, dass nur mit einer Verkehrswende die Klimaschutzziele erreicht können.

Scheckübergabe
Die Loki-Schmidt-Stiftung erhält von Frank Neitzel den Preisscheck überreicht
Foto: Gute Leude Fabrik

Der PSD Bank Nord-Förderpreis

Der PSD Bank Nord-Förderpreis wurde bereits zum achten Mal verliehen. Aus über zehn eingereichten Bewerbungen wurde der mit 2.500 Euro dotierte Preis der Loki-Schmidt-Stiftung, die sich mit dem neuen Projekt „Kinder werden NaturForscher“ für mehr Naturnähe von Stadtkindern engagiert, überreicht.

Teilnehmer 100-Sekunden-Vorträge
Sie waren bei den 100 Sekunden Vorträgen dabei: Christian Schiller, Lena Knoop, Dominik Bloh, Beate Stattkus-Fortange (vl) Foto: Gute Leude Fabrik

Die „100 Sekunden“-Elevator Pitches setzten ihren eigenen und interessanten Akzente

  • Das Start-up Cirplus baut eine Digitalplattform für den Handel mit recycelten Kunststoffen vor.
  • Die Initiative Hamburg liest weiter leitet ausgelesene Zeitungen und Magazine an gemeinnützige Einrichtungen weiter.
  • Das Team Green – Zweirad statt Allrad setzt sich für nachhaltige Mobilitätsmöglichkeiten ein.
  • Die Initiative Go Banyo – Waschen in Würde will einen Duschbus für Obdachlose auf die Straße bringen.
nina Heel mit Christian Priemer
N Klub: Janina Heel mit Christian Priemer Foto: Gute Leude Fabrik

Gäste des 39. N Klub

Im Untergrund u.a. gesehen: Ralf Behrens (Behörde für Umwelt und Energie), Anja Berestetska (Mobilitätslabor), Prof. Dr. Michael Braungart (Epea GmbH), Prof. Dr. rer. Pol. Roland Deckert(HFH – Hamburger Fern-Hochschule), Henrik Düker (Greenpeace Energy eG), Björn Fischer (tricargo), Pascal Fromme (Pfand gehört daneben), Dorita Hermes (Hamburg Port Authority), Laura Hoyer (KlimaNVEST Green Concepts GmbH), Anja Lennartz (Loki-Schmidt-Stiftung), Alexander Liedke (WWF Deutschland), Dominika Mazurkiewicz (Klimapatenschaft GmbH), Frank Neitzel (PSD Bank Nord), Mathis Neuburger (Hamburger Morgenpost), Christian Priemer (Hamburger HOCHBAHN), Mimi Sewalski (Avocado Store GmbH) Norman Wiegand (Hamburger Hochbahn, Frank Wieding (Hamburger Tierschutzverein).

Mehr Infos zum N Klub unter: www.nklub.de