FABRIC – Future Fashion Lab mit nachhaltiger Mode eröffnet

v.l.: Daniel Sousa, Röstlich Coffee Brothers, Dr. Katja Wolframm, Leitung Immobilien & Stadtentwicklung und Egbert Rühl, Geschäftsführer (beide Hamburg Kreativ Gesellschaft), Isabelle Mann, Designerin, faible and failure, Rena Maria Weber, Designerin, Lea-Theres Lahr-Thiele, Designerin, Zero Waste Couture, Christian Adler, Geschäftsführer Adler Altona, Alina Klemm, Designerin, Katrin Peterseil, Rebecca Saalfeld und Yvonne Hahn.Opening Fabric Future Fashion - v.l.: Daniel Sousa, Röstlich Coffee Brothers, Dr. Katja Wolframm, Leitung Immobilien & Stadtentwicklung und Egbert Rühl, Geschäftsführer (beide Hamburg Kreativ Gesellschaft), Isabelle Mann, Designerin, faible and failure, Rena Maria Weber, Designerin, Lea-Theres Lahr-Thiele, Designerin, Zero Waste Couture, Christian Adler, Geschäftsführer Adler Altona, Alina Klemm, Designerin, Katrin Peterseil, Rebecca Saalfeld und Yvonne Hahn (alle drei Mint Architecture). Foto: Cetin Yaman

Designer, Modelabels und Unternehmen ab sofort in der Galleria

Unter dem Label „FABRIC – Future Fashion Lab“ wurde ein Shop für nachhaltige Mode in der Hamburger Innenstadt eröffnet. Im Future Fashion Lab in der Galleria Passage (Große Bleichen) arbeiten Designer, Modelabels und Unternehmen gemeinsam an den Zukunftsthemen der Textilbranche. Dahinter steht die städtische Hamburg Kreativ Gesellschaft, die FABRIC als zukünftigen kreativen Hub für Designer, Labels, Modeunternehmen sowie Hochschulen sieht. Bei einem Rundgang konnten sich der Kultur- und Mediensenator Dr. Carsten Brosda und die Innenstadtkoordinatorin Prof. Elke Pahl-Weber einen Eindruck des innovativen Projekts verschaffen. Gefördert und gemeinsam mit der Stadt als sogenannter „Prototyp“ des Programms „Verborgene Potenziale Innenstadt“ der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen entwickelt, soll FABRIC gleichzeitig die Möglichkeiten urbaner Textilproduktion und Wertschöpfung in der Stadt aus ausloten. Unter einem Dach designen, produzieren und verkaufen Kreativschaffende aus der Modebranche im FABRIC – Future Fashion Lab nachhaltige Mode und entwickeln zukunftsfähige Geschäftsmodelle weiter.

Kultursenator Brosda: Innenstadt muss belebt und lebenswert gehalten werden

Dafür sind innerhalb der denkmalgeschützten Galleria Passage auf drei Etagen und 700 Quadratmetern ein Showroom und eine Veranstaltungsfläche, eine Werkstatt, ausgestattete Arbeitsplätze sowie ein Pop-Up-Shop mit Café entstanden. Das Projekt läuft zunächst bis zum Herbst 2025. Senator Brosda sagte bei der feierlichen Eröffnung dazu: „Als Herz unserer Stadt spiegelt die Innenstadt Entwicklungen und Bedürfnisse in unserer Stadtgesellschaft wider. Um diesen Ort belebt und vor allem lebenswert zu halten, braucht es neue Ideen und Konzepte. FABRIC füllt sowohl den gesellschaftlichen als auch den städtischen Raum ideal aus: Es ermöglicht Designern, ihre Arbeit in einem urbanen Umfeld weiterzuentwickeln, sich zu vernetzen und unternehmerische Schritte, wie die Vermarktung und den Verkauf ihrer Produkte, zu gehen.“

Knapp 800.000 Euro Förderung

Ähnlich enthusiastisch sieht es Egbert Rühl, Geschäftsführer der Hamburg Kreativ Gesellschaft:„FABRIC ist der neue Ort in Hamburg, an dem Zukunftsmodelle für nachhaltige Mode erprobt werden – mit Design, Verkauf und Produktion an einem zentralen Ort. Mit dem Future Fashion Lab holen wir Produktionsschritte in die Mitte der Stadt zurück – sichtbar für alle. Dafür setzen wir auf vielfältige Schnittstellen und bauen eine aktive Community aus Designern, Unternehmen und Hochschulen auf. Gemeinsam machen wir FABRIC zum innovativen Experimentierfeld für branchenrelevante Themen wie Nachhaltigkeit, digitale Technologien, Up- oder Recycling und Geschäftsmodelle abseits von Fast Fashion.“

Und auch Prof. Elke Pahl-Weber, Innenstadtkoordinatorin, sieht darin ein Modell für die Zukunft:

„Innenstädte sind im Wandel, Hamburg zeigt mit dem heute eröffneten Prototypen FABRIC, dass dieser Wandel neue spannende Formate bringen kann. Prototyp ist FABRIC im Programm ‘Verborgene Potenziale Innenstadt’, aus den Projektmitteln gefördert mit etwa 780.000 Euro. Ziel ist zu zeigen, wie innovative Modeproduktion, kombiniert mit Handel, Bildung und Kunst – die die Hamburger Innenstadt stark prägen – aussehen kann. Für mich als Innenstadtkoordinatorin ist es ein Prototyp, der das Zusammenwirken öffentlicher und privater Akteure zeigt und Angebote macht, die den öffentlichen Raum beleben können.“

Was ist wo?

Die Zukunft nachhaltiger Mode auf über 700 Quadratmetern

FABRIC positioniert sich als offener Anlaufpunkt für nachhaltige Mode in der Innenstadt – mit Angeboten für eine an Mode interessierte Kundschaft und Akteure der Textilbranche gleichermaßen. Der Shop ist Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Im Erdgeschoss befindet sich eine Verkaufsfläche, die als Pop-Up von wechselnden Fashionlabels bespielt wird.

Zum Auftakt wird hier Herrenmode von ADLER Altona verkauft. Neben der Pop-Up-Fläche eröffnet ein Café der Röstlich Coffee Brothers, die fair gehandelte Kaffeespezialitäten in Bio-Qualität servieren. Im ersten Geschoss erstrecken sich Arbeitsbereiche für Designer sowie ein Showroom, in dem ausgewählte Entwürfe der teilnehmenden Modelabels ausgestellt sind.

Das Untergeschoss bietet großzügige Flächen für Mode-Events und eine gläserne Werkstatt. Das Raumkonzept für FABRIC stammt von Mint Architecture mit Sitz in Zürich, Hamburg und weiteren Standorten. Das Strategie- und Planungsbüro für Architektur und Innenarchitektur setzt im Fashion Lab auf wiederverwendbare Materialien, darunter industrielle Gerüstkonstruktionen.

Mal was Neues: Produktionsstätte Innenstadt …

Im Untergeschoss richtet die Hamburg Kreativ Gesellschaft eine Werkstatt für die Partner des Fashion Labs ein. Hier können unter Einsatz digitaler Technologien innovative Techniken wie Automatisierung, 3D-Druck, Lasercutting oder Augmented Reality erprobt werden. Auch Produkttests neuester Maschinen und Materialien werden in der Werkstatt möglich sein. Durch die Atelierplätze und die Werkstatt wird im Future Fashion Lab erprobt, einzelne Produktionsschritte in die Innenstadt zurückzuholen. Im Fokus steht auch die Fragestellung, wie sich urbane Produktion im Spannungsfeld zwischen handwerklicher Einzelfertigung und ausgelagerter Massenfertigung positionieren lässt. Damit dient FABRIC als Labor und offener Diskursraum für Zukunftsfragen der Modeindustrie.

Die GALLERIA Hamburg 2012
Die GALLERIA Hamburg Die elegante Passage © Norbert Schmidt

Adresse und Öffnungszeiten

FABRIC
Galleria Passage – Große Bleichen 21 – 20354 Hamburg Passagen Viertel

Öffnungszeiten Shop:
Mo – Sa: 10:00 – 18:00 Uhr

Öffnungszeiten Café:
Mo – Fr: 7:30 – 18:00 Uhr
Sa – So: 10:00 – 18:00 Uhr

von Cetin Yaman