Wine & Food-Pairing aus der Heimat des Grünen Veltliners
von Angelika Fischer
Die Rebsorte Grüner Veltliner ist ebenso untrennbar mit Österreich verbunden wie Tafelspitz, Kaiserschmarrn und Sachertorte. Obwohl die Rebsorte fast überall im Land angebaut wird, ist doch ihre eigentliche Heimat das Weinviertel – Österreichs größtes, im Nordosten des Landes auf der Höhe von Wien gelegenes Weinanbaugebiet,. Es umfasst knapp 14.000 Hektar Anbaufläche, wovon 6.700 Hektar, also nahezu die Hälfte, mit Grünem Veltliner bestückt sind. Das bedeutet auch: Weltweit wächst jeder dritte Rebstock Grüner Veltliner im Weinviertel!

Als absoluter Allrounder in Sachen Speisenbegleitung hat die Rebsorte von hier aus ihren Siegeszug rund um den Globus angetreten und findet sich heute auf den Weinkarten nahezu aller Top-Restaurants – und das völlig unabhängig davon, ob die jeweilige Küche nun alpenländisch ausgerichtet ist oder nicht.

Dass die Herkunft eines Weins sein wichtigste Kriterium ist, haben die Winzer des Weinviertels früh erkannt: Bereits seit dem Jahrgang 2002 wird der trocken ausgebaute Grüne Veltliner mit seiner pfeffrig-frischen Note als „Weinviertel DAC“ vermarktet und seit 2009 zusätzlich in füllig-würziger Variante als „Weinviertel DAC Reserve“. Herkunft und Stil sind so auf Kapsel und Etikett jeder Flasche für den Verbraucher klar erkennbar.
Grüner Veltliner als Speisenbegleiter
Wie gut sich Grüner Veltliner aus dem Weinviertel als Speisenbegleiter eignet, haben verschiedene ausgesuchten Weine zu unterschiedlichen Food-Kostproben jüngst im Rahmen einer Online-Blindverkostung unter Beweis gestellt.

Unter dem Titel „Weinviertler Gaumenkino“, veranstaltet von der Agentur Culinarium Bavaricum, wurden den angemeldeten Wein-Profis rechtzeitig vor dem anberaumten Termin der Online-Verkostung Pakete zugeschickt mit durchnummerierten Probefläschchen sowie eingeschweißten regionalen Food-Kostproben wie Kürbiskern-Hauswürstel, Weinviertler Leberpastete im Glas, Kürbiskernpesto mit Crissini sowie Bergkäse aus dem Bregenzerwald. Dazu gab‘s detaillierte Anweisungen für das Mise en Place sowie das Einloggen zum Zoom-Meeting für die virtuelle Verkostung.
Frau Mag. Ulrike Hager, Geschäftsführerin Weinviertel DAC Foto: Weinviertel DAC Annemarie Foidl, Präsidentin der Sommelier Union Austria
Foto: Angerer Alm
Als kompetente Gastgeberinnen führten Mag. Ulrike Hager, Geschäftsführerin Weinviertel DAC, und Annemarie Foidl, Präsidentin der Sommelier Union Austria, durch die Verkostung. Am Folgetag gab‘s dann per Email die Auflösung, welche Weine sich hinter den einzelnen Nummern verbargen.

Hier nun ein paar – völlig subjektive! – Eindrücke vom Wine & Food-Pairing:
- Zum Auftakt, zu Salzmandeln und Erdnüssen, gefielen besonders zwei Weine: der Ried Brunnthal Erste Lage 2019 vom Weingut Leth in Fels am Wagram (www.weingut-leth.at) sowie der Ried Grub Erste Lage 2018 vom Weingut Schloss Gobelsburg (www.gobelsburg.at)
- Zu den deftigen Kürbiskernwürstel gesellte sich der Weinviertel DAC „Meinviertel“ 2019 vom Weingut Weinwurm (www.weinwurms.at) als charakterstarker Begleiter mit intensiven Fruchtaromen und pikanter Würze
- Die Leberpastete mit ihren kräftigen Aromen verlangte nach einem nicht minder gehaltvollen Begleiter. Als solcher erwies sich der Weinviertel DAC Reserve Ried in der Schablau 2019 vom Weingut Ingrid Groiss in Breitenwaida (www.ingrid-groiss.at) mit vielschichtiger Aromatik und pikantem Finish
- Das Kürbiskernpesto mit Crissini harmonierte bestens mit dem Weinviertel DAC Reserve Alte Reben 2019 vom Weingut Jordan in Großreipersdorf/Pulkau (www.weingut-jordan.at).
Ein Jahr lang gereift in 600-Liter Eichenfässern, ist dies vom Typ her ein „burgundischer“ Grüner Veltliner – kraftvoll und mit crèmigem Schmelz - Zum Bergkäse aus dem Bregenzerwald gesellte sich zum krönenden Abschluss eine echte Wein-Preziose: der Weinviertel DAC Reserve Privat 2015 vom Weingut Schwarzböck in Hagenbrunn (www.schwarzboeck.at) . Gereift im großen Akazienholzfass, macht dieser Wein mit Noten von reifem Kernobst und Waldhonig dem Motto der Verkostung alle Ehre: ganz großes „Weinviertler Gaumenkino“!