Wurst mit Haltung und Handschlag. Ein Hamburger Familienbetrieb feiert Jubiläum, saniert seine Produktion und bleibt sich und der Stadt treu Von einem, der mit Würsten handelte – und eine Marke mit Haltung schuf.
Ganz gute Stimmung in Hamburg Horn
Am Stegerwaldring feiern die „Hamburger Jungs” ihr 75-jähriges Bestehen. Der Traditionsbetrieb hat viel vor – und will dabei ganz hanseatisch bodenständig bleiben. Weniger ist da oft mehr, denn mit vielen Rosinen im Kopf zu starten, kann schnell mit einer Bauchlandungen enden.

Wer den unscheinbaren Gewerbebau am Stegerwaldring betritt, ahnt nicht, dass hier ein Stück Hamburger Imbiss- und Wirtschaftsgeschichte geschrieben wurde . Seit 1950 produziert das Unternehmen, das heute unter dem Namen „Hamburger Jungs“ firmiert, Würstchen – handwerklich, hanseatisch und zunehmend nachhaltig.
Die Geschichte
Die 1950er Jahre in Hamburg, die Trümmer waren gerademal weggeräumt, der Wiederaufbau begann, alle Lebensmittel waren wieder frei verfügar und ein Würstchen war mehr als ein leckerer Snack. Einfach kleiner Wohlstand ohne Mangel. Der Anfang war bodenständig: Heinz Repen Senior handelte mit Wurstwaren – und war ein Mann des Handschlags. 1974 zog er mit dem Unternehmen nach Horn, übernahm später sogar die Produktion des angeschlagenen Fleischwarenbetriebs Fries – eine Rettungstat unter Kollegen, die sich als kluger Schachzug herausstellte.
Mit dem Einstieg von Sohn Heinz Repen Junior in den 1980er-Jahren begann der Weg zur modernen
Eigenmarke. 2016 war es dann soweit: „Hamburger Jungs“ wurde gegründet – samt Patentschutz und
dem Slogan „bannig lecker“. Der Einstieg in den Lebensmitteleinzelhandel gelang – zuerst mit REWE
Nord, später mit ausgewählten Edeka-Märkten, Kaufland und Markant.
Heute, fünf Jahre nach der Übernahme durch die BEISSER Gruppe – bekannt durch das Restaurant
„Billy the Butcher“ oder das „Entre Nous“ in Eppendorf – ist aus dem einstigen Handelsunternehmen
ein waschechter Markenproduzent geworden. 24 Mitarbeitende arbeiten am Standort, darunter
langjährige Wegbegleiter wie der Produktionsleiter, der seit 35 Jahren dabei ist, oder die „gute Seele“
in der Verpackung – mit über 25 Jahren Betriebszugehörigkeit.
Und auch technologisch ist man vorn: Als derzeit einziger Hamburger Wurstproduzent verarbeitet
man ausschließlich Fleisch aus der Haltungsformstufe der Initiative Tierwohl, ist EG- und
QS-zertifiziert – und bereitet aktuell den nächsten Schritt vor: eine 100% recyclingfähige Verpackung,
die bereits heute den Vorgaben der Verpackungsverordnung von 2029 entspricht.
Claas Rudolf Habben, Geschäftsführer der Hamburger Jungs GmbH, formuliert den Anspruch klar:
„Wir stehen mit unserer Marke für ehrliches Handwerk, nachhaltige Produktion und Hamburger
Werte. Unser Ziel ist es, regionale Qualität weiter zu stärken und gleichzeitig Innovation
voranzutreiben.“
Zum Jubiläum wird es kein neues Produkt geben – dafür ein ganz praktisches Zeichen: Zukunftsfähigkeit: Ein Richtfest, denn aktuell wird modernisiert, mit neuen Räucherkammern und Verpackungsmaschinen. So aktualisiert sich die Firma im laufenden Betrieb – getreu dem Motto: Lieber besser werden als größer.
Was bleibt? Die Liebe zur Wurst, das Versprechen handwerklicher Qualität und das feste Ziel, der
sympathische Hamburger Hersteller für Wiener Würstchen und Bratwürste zu bleiben.
Über BEISSER
BEISSER steht seit über 187 Jahren für hanseatische Handwerkskunst, Qualität und Innovation im Bereich Fleischwaren, Feinkost und Gastronomie. Geführt in sechster Generation von Claas Rudolf Habben und seinen Geschwistern, verbindet das Hamburger Familienunternehmen Tradition mit Zeitgeist – ob in der hauseigenen Fleischerei in Eppendorf, im Premium-Steakhaus „Entre Nous“ oder mit der modernen Submarke „Billy the Butcher“. Seit 2020 gehört auch der Traditionsbetrieb JUPITER-REPEN zur BEISSER Familie – bekannt für seine Marke „Hamburger Jungs“. Mit Liebe zum Detail, nachhaltiger Ausrichtung und echter Begeisterung.für gutes Essen verfolgt BEISSER ein klares Ziel: Hamburger Genusskultur auf höchstem Niveau – für heute und.morgen. Mehr unter: www.beisser.de
By the way, vor dem 2. Weltkrieg wurde gute Geschäfte im Hamburger Hafen gemacht. Viele Schiffe liessen sind direkt mit Fleisch- und Wurstwaren beliefern. Die ehemalige kaiserliche Yacht Hohenzollern, wenn sie in Hamburg lag, kaufte direkt bei Beisser ein. Bekanntlich legte Kaiser Wilhelm II. viel Wert auf gutes Essen & Trinken und an Lieferanten wurde hohe Ansprüche gestellt.