Verkostung in Hamburg sensationeller Gewürztraminer – neu ausgerichtet von der Südtiroler Kellerei Tramin.
Der Gewürztraminer ist jedem Weinliebhaber zwar bekannt, lebte aber lange Zeit mit dem Image „schwer und süß – so, wie es Großvater zu besonderen Anlässen trank“. Dass es auch anders geht und man diese traditionsreiche Rebsorte auch modern ausbauen kann, zeigte die jüngste „Epokale“-Vertikalverkostung der Kellerei Tramin in der Hamburger Hanse-Lounge. Aus dem traditionsreichen südtiroler Wein-Ort Tramin angereist waren Willi Stürz, Kellermeister und „Mastermind“ hinter dem modern ausgebauten Gewürztraminer der Cantina Tramin, begleitet von Marketingdirektor Wolfgang Klotz.

Sechs Jahrelang reift der in Edelstahl ausgebaute Wein, abgefüllt in Flaschen 4000 Meter tief im Fels in einem ehemaligen Bergwerksstollen. Damit ist „Epokale“ nicht nur Italiens höchstbewerteter Weißwein – er stellt die qualitative Spitze dessen dar, was die Traminer-Traube hervorzubringen vermag. Er ist mit circa 2500 Flaschen auch eine ausgesprochene Rarität, denn so gut wie alles an diesem Wein ist einzigartig. Die autochtonen Trauben stammen von den besten Lagen oberhalb von Tramin – also aus der Urheimat der gleichnamigen Rebsorte. Der Wein wird trocken vinifiziert mit leichter Restsüße, die aber von feiner Säure und würziger Mineralität abgefedert wird. Das Zusammenspiel ergibt eine Finesse, die regelmäßig die erfahrensten Verkoster überwältigt. Nach der Abfüllung darf dieser besondere Tropfen weitere sechs Jahre lang in Flaschen ruhen, und zwar im höchstens Bergwerksstollen Europas: gelegen in Ridnaun, 4000 Meter tief, wo konstant elf Grad Celsius, völlige Dunkelheit und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit herrschen.
Mit seiner Restsüße und der noblen Eleganz knüpft der zur Zeit im Verkauf befindliche Jahrgang 2016 „Epokale“ an seine Vorgänger an, die bereits unmittelbar nach Veröffentlichung für Furore sorgten. „Epokale“ wurde nämlich auf Anhieb von Robert Parkers Wine Advocate mit der Höchstzahl von 100 Punkten bewertet – als erster Weißwein Italiens überhaupt sowie als erster italienischer Wein außerhalb von Piemont und Toskana. Danach entschloss sich Willi Stürz, Kellermeister und Schöpfer des „Epokale“, den Wein wieder mit etwas höherer Restsüße abzufüllen als in den Jahren davor. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich die Süße bei der langen Lagerung sehr gut einbindet und dem Wein eine zusätzliche Fínesse verleiht“, erläuterte Stürz. „Die Süße harmoniert mit einer feinen, milden Säure. Unser Ziel ist es, uns unaufhörlich zu verbessern, um das höchste Niveau in unserem Umgang mit dieser Rebsorte zu erreichen, die uns immer wieder herausfordert und überrascht.“ Um dem höchst unterschiedlichen Mikroklima der verschiedenen Lagen gerecht zu werden, füllt die Kellerei Tramin neben „Epokale“ noch fünf weitere, sehr unterschiedliche Gewürztraminer ab – vom renommierten „Nussbaumer“ bis zum beschwingten „Selida“, den man, trocken ausgebaut, sehr gut solo oder als Apéritif genießen kann..
Schon lange vor der Schöpfung des „Epokale“ hat sich die Kellerei Tramin, gegründet 1898 und somit eine der ältesten Kellereien Südtirols, um die Weiterentwicklung ihrer autochtonen Rebsorte Gewürztraminer verdient gemacht. Das beschauliche Dörfchen Tramin liegt auf 300 Metern Seehöhe an einem Hang über dem Etschtal, die Weinberge auf einer Höhe zwischen 250 und 300 Metern Höhe nach Südosten ausgerichtet, von wo warme Luft einströmt und im Sommer tagsüber mediterrane Verhältnisse schafft. Auf die warmen Tage folgen kalte, alpine Nächte. Durch dieses Wechselspiel entstehen komplexe Weine – saftig, würzig und voller Frische. Mit dem sensationellen „Epokale“ hat sich Willi Stürz gleichsam selbst ein nachträgliches Jubiläumsgeschenk bereitet, denn unlängst feierte der Kellermeister der Cantina Tramin das 30-jährige Jubiläum seiner Tätigkeit für die Südtiroler Kellerei. Seiner Arbeit, seiner Vision und seiner Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass die Kellerei Tramin seit 1991 von einer Genossenschaft, die vorwiegend Schankweine abfüllte, zu einem der angesehensten Produzenten des Landes wurde