Die traditionsreiche Schokoladenmanufaktur Läderach Switzerland ist sicher eines der interessantesten Unternehmen im weiten Spektrum der Süsswarenhersteller. Hochwertige und frische Zutaten aus nachhaltigem Anbau sowie ein beeindruckendes Mass an Kreativität heben die Schokolade von Läderach von der Masse der Wettbewerber ab. Die Schweizer befinden sich ganz klar am gehobenen Ende des Marktes und bieten Naschwerk für Feinschmecker in eleganten Boutiquen rings um die Welt an.
Erst kürzlich erhielt Läderach erneut den von Deloitte verliehenen Titel als eines der am besten geführten Unternehmen der Schweiz. Darin bestätigt sich auch die Philosophie der Unternehmensführung, die ihr globales Geschäft nach einem klar definierten moralischen Kompass ausrichtet. Grund genug, einen aufmerksamen Blick auf die Unternehmensgeschichte der Schweizer Chocolatiers zu richten, die bereits seit drei Generationen für immer neue Schokoladen-Innovationen sorgen und dabei stetig gewachsen sind.
Die erste Generation legt den Grundstein für Läderach Erfolg
Wie so viele grosse Marken unserer Tage begann auch Läderach seine Geschichte recht unscheinbar mit der Vision eines einzelnen Mannes. 1962 gründete Rudolf Läderach Jr. seine Confiserie im Dörfchen Glarus im gleichnamigen Kanton. Die Confiserie Läderach war zunächst als Konditorei auf süsse, exklusive Geschenke für Kunden aus dem Umland spezialisiert. Der Tüftler Rudolf Läderach erfand stets neue Süssigkeiten und schuf schliesslich 1970 ein völlig neues Verfahren zur Fertigung dünnwandiger Schokoladen-Hohlkugeln. Die sogenannten „Truffes“ liessen sich von nun an schneller, einfacher und zugleich in höherer Qualität herstellen.
Die neuen Truffes, welche sich mit verschiedensten Pralinencremes und anderen Zutaten füllen lassen, verschafften Läderach einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. In der Folgezeit dachte der Unternehensgründer weiter und begann, das Schokoladengeschäft auszubauen. 1981 wurde das erste neue Geschäft eröffnet. Damals war Läderach jedoch zunächst nur im B2B-Bereich aktiv. Wirklich sichtbar wurde die bereits erfolgreiche Marke erst, als die Unternehmensführung an die zweite Generation überging.
Die zweite Generation beginnt die Expansion
1994 übernahm Jürg Läderach die operative Führung von seinem Vater und setzte einen dauerhaften Aufbau- und Expansionsprozess in Gang. Seine geduldig vorbereiteten Pläne und Innovationen kulminierten 2004 in einem der wichtigsten Jahre der Läderach-Geschichte.
Damals übernahm Läderach die Merkur Confiserien AG und stieg mit einem Paukenschlag ins Endkundengeschäft ein. Mehr als 40 Standorte wurden zu Läderach-Filialen umgewandelt. Diese neuen Schokoladenboutiquen besaßen erstmals eigene Glastheken, an denen Kunden das neue Produkt „FrischSchoggi“ kaufen konnten.
Das Konzept der FrischSchoggi ist der klassischen Schweizer Käsetheke entlehnt, denn Kunden können sich die mächtigen Schokoladentafeln beliebig portionieren lassen. FrischSchoggi ist bis heute einer der absoluten Verkaufsschlager der Schweizer und in vielen verschiedenen Sorten erhältlich.
Läderach war so erfolgreich auf dem heimischen Markt, dass ab 2008 die internationale Expansion in Angriff genommen werden konnte. Im Zuge des neuen Markenauftritts „Läderach – chocolatier suisse“ wurden Filialen in Deutschland, Österreich, Grossbritannien, USA und China eröffnet.
2012 folgte der nächste bedeutende Meilenstein: In Bilten eröffnete Läderach die erste eigene Schokoladenfabrik im Kanton Glarus. Damit lag nun endgültig die vollständige Kontrolle über jedes einzelne Geschäftsfeld in den Händen der Schweizer Chocolatiers. Bis heute ist Läderach einer der wenigen Lebensmittel-Konzerne, die ihre gesamte Wertschöpfungskette vom Anbau bis zum Verkauf selbst kontrollieren. Hergestellt wird ausschliesslich in der Schweiz. Im Jahr 2016 begann der Ausbau der Präsenz im Mittleren und Fernen Osten in Form von Franchise-Partnerschaften.
In Hamburg ist Läderach mit zwei Filialen am Jungfernstieg 34 und im Alstertal Einkaufszentrum (AEZ) am Heebarg 31 in Poppenbüttel vertreten.
Die dritte Generation führt Läderach-Schokolade in die Zukunft
Seit dem Jahr 2018 ist nun die dritte Generation am Ruder – diesmal teilt ein Team von Brüdern die Verantwortung für das Familienunternehmen unter sich auf. Jürg Läderachs ältester Sohn Johannes übernahm den Chefsessel des CEO von seinem Vater. Elias Läderach besetzte den Posten des kreativen Leiters und David Läderach – der jüngste Sohn – erhielt die Verantwortung, den Unternehmensauftritt ins digitale Zeitalter zu transportieren. Für Furore sorgt seitdem vor allem Elias Läderach, dessen fantasievolle Schokoladenkreationen neben den Kunden auch zahllose Zuschauer in den sozialen Medien begeistern. Mit dem Gewinn der Schokoladenweltmeisterschaft von 2018 setzte er einen weiteren Glanzpunkt in der langen Läderach-Geschichte.
Das „World Chocolate Masters“ ist ein renommierter Wettbewerb. Und obwohl die Schweiz ein traditionelles „Schokoladenland“ ist, war Elias Läderach der erste Schweizer, der den Tiel gewinnen konnte. Dafür musste sich der Meister-Chocolatier im Finale in Paris gegen 19 Kontrahenten aus aller Welt durchsetzen. Die Kreationen, welche ihm den Sieg sicherten, sind ins Läderach-Sortiment aufgenommen worden. So können auch Besucher der Filialen das Masters Tablet Caramel sowie das Masters Bonbon Mandarine geniessen. Darüber hinaus ist Elias Läderach längst zum Gesicht des Unternehmens im Social-Media-Bereich geworden.
Mit der Eröffnung des „House of Läderach“ am ersten Produktionsstandort in Bilten hat sich das Unternehmen ein eigenes, lebendiges Denkmal geschaffen. Denn neben einem Schokoladenmuseum, einem Café mit exklusiven Läderach-Leckereien sowie einem Outlet-Store ist die Biltener Schokoladenfabrik direkt ans House of Läderach angeschlossen. Besucher können an Fabriktouren teilnehmen oder sich in verschiedenen Kursen beibringen lassen, wie Schokolade gemacht wird. Der Standort ist ein zentrales Aushängeschild für ein Unternehmen, das seine Geschäfte auf immer weitere Länder ausdehnt.
Läderach auf dem Weg zur Welt-Marke
Unter der neuen Führung nimmt die internationale Expansion zusehends Fahrt auf. Seit 2019 hat Läderach bereits eine Reihe von Filialen in Kanada und den USA eröffnet und sich den Nordamerikanischen Markt erschlossen. 2021 wurde die Präsenz in den USA durch die Übernahme von 34 Godiva-Filialen (der belgische Schokoladen-Hersteller ist heute im Besitz der türkischen Yıldız Holding) zusätzlich ausgebaut. 2021 markiert zudem den endgültigen Austritt von Jürg und Esther Läderach aus dem Verwaltungsrat und den Abschluss des Führungswechsels. Die Verantwortung liegt seitdem endgültig in den Händen der Söhne und diese machen ihre Sache wohl gut.
Mittlerweile betreibt Läderach Switzerland mehr als 180 Schokoladenboutiquen in 20 verschiedenen Ländern. Das Unternehmen beschäftigt über 2.000 Mitarbeiter aus 65 Nationen, die an zwei Produktionsstandorten das Sortiment von fast 400 unterschiedlichen Schokoladenkreationen herstellen oder anderen Aufgaben nachgehen. Schon bald wird es eine dritte Schokoladenmanufaktur in der Schweiz geben – der Grundstein wurde bereits 2023 gelegt. 2024 eröffneten Johannes und Elias Läderach im Beisein des Schweizer Botschafters die erste französische Filiale in der Rue de Rivoli in Paris. Die erfolgreichen Brüder haben das Wachstum ihres Unternehmens fest im Blick und es ist damit zu rechnen, dass die Erfolgsstory von Läderach sich noch lange fortsetzen wird.