Endlich geht es los: Das Big Tam Tam startet

Glaskuppel im HanseviertelDie große Glaskuppel überspannt das Le Big Tam Tam © Norbert Schmidt

Beim Umbau hatte man als Außenstehender den Eindruck: Der Weg ist das Ziel. Mehrfach wurde der Start verschoben. Jetzt geht es im Souterrain des Hanseviertel wirklich los. Das Soft Opening des Le Big Tam Tam beginnt.

Die eindrucksvolle große Rotunde des Hanseviertel ist wieder zurück. Im Untergeschoss öffnet diese Woche das Le Big Tam Tam. Nach dem Mövenpick Restaurant hat das Hanseviertel wieder ein echtes gastronomisches Highlight.

Der erste optische Eindruck ist positiv. Das Le Big Tam Tam ist kein Fremdkörper im klassisch hanseatischen Backstein-Ambiente des Hanseviertels. Es setzt aber ganz eigene selbstbewusste Akzente. Die 14m große Glaskuppel, die die Rotunde überspannt, bringt viel helles Tageslicht in das Untergeschoss. Hier kontrastieren historische Argelith-Fliesen mit farbenfrohem Mobiliar im Stil des Memphis Designs. Über 170 verschiedene Materialien, von Fliesen über Steine bis zu Stoffen, schaffen einen individuellen Ort.

© Norbert Schmidt

Das erwartet Gäste des Le Big Tam Tam

Die Gastronomien haben in Hamburg alle einen guten Ruf in der Foodie-Szene:

  • Das bekannte MOMO Ramen (Vena Steinkönig und Valentin Broer) steht für das authentisches japanisches Soulfood.
  • Das ÜberQuell (Axel Ohm und Patrick Rüther) ist mit seinem Mix aus neapolitanischer Pizza und selbstgebrauten Craft Beer ein Pfeiler der Hamburger Craft Beer Community.
  • Mexikanisches Streetfood sowie modern interpretierte traditionelle Küche präsentiert das Miguelez von Miguel Zaldivar, dem Gründer der ersten Taqueria in Deutschland.
  • Das Underdocks (Burhan Schawich und Samet Kaplan) revolutioniert im Le big Tam Tam Hamburgs Streetfood-Klassiker, das Fischbrötchen. Das ganz-hamburg.de Prädikat: unbedingt verknuspernswert.
  • Rockabilly ohne Pettycoat ist im YEAHBOY (Niels Berschneider) im YEAHBOY angesagt. Hier gibt es Comfort Food mit Fokus auf Fried Chicken und vegane Alternativen.
  • Die Bakery FÜNVIERTEL ist ein Gemeinschaftsprojekt aller Gastronomen. Sie bietet eine täglich frisch vor Ort gebackenen Auswahl von Broten und feine Patisserie. Die Bakery setzt auf lange Teigruhezeiten.
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„Was wir hier gemeinsam mit allen Gastronomen und den Teams auf die Beine stellen, ist einmalig. Wir laden alle Hamburgerinnen und Hamburger ein: Kommt zu uns, genießt das Leben!“

Lars Sammann, Center Manager Hanseviertel
© Norbert Schmidt

Wir meinen

Wer mit wachen Augen durch die City geht, sieht aktuell die tolle Aktion Hamburgs Sommergärten, aber auch viel zumeist geschickt kaschierten Leerstand. Kein Wunder, der Onlinehandel hat zu einer massiven Strukturveränderung und Umsatzeinbrüchen in klassischen stationären Handel geführt. Das klassische inhabergeführte Fachgeschäft steht auf der roten Liste aussterbender Handelstypen. Noch haben sich die Vorboten des Niedergangs: Übermäßig viele Ein Euro Läden, Handy Shops und Dönerbuden kaum in der City verbreitet.

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Auf der einen Seite steuern der Hamburger Senat, die Grundeigentümer mit den BIDs mit aller Kraft einen Gegenkurs. Auf der anderen Seite steht die ideologische Politik der grünen Senatoren, denen die Folgen für den Standort oder die Stadtkultur eigentlich egal sind. Hauptsache alle fahren Lastenbike oder Fahrrad auch im strömenden Regen. Bei Schnee und Glatteis werden natürlich Radwege nicht gereinigt oder gestreut.

© Norbert Schmidt

Oder wer in der U- bzw. S-Bahn sitzt, wird eben rund um die Uhr angebettelt und darf sich im Waggon über schlafende Menschen ohne festen Wohnsitz freuen und die olfaktorische Wahrnehmung als Bereicherung seines Lebens empfinden. In den zahllosen Tunneln wird man dann unfreiwillig Zeuge der freien Marktwirtschaft und kann einen florierenden Drogenhandel samt -genuss erleben.

In diesem Spannungsfeld steht insbesondere das Passagen- und ABC-Viertel. Die Passagen haben erst wieder die einst öde City belebt und entwickelt. Das Hanseviertel (die ‘Mutter aller Passagen’) ringt seit Jahren um eine Neuausrichtung. Umso erfreulicher, dass die eher konservative Passage sich für einen mutigen Schritt entschieden hat.

Das Le Tam Tam ist kein Food Court von der Stange mit zumeist beliebigen austauschbaren Imbiss- und Gastrokonzepten. Kettengastronomie sucht man glücklicherweise vergeblich. Das Le Big Tam Tam setzt auf individuelle lokale Gastronomien, die für eine originelle und qualitativ hochstehende Küche bürgen.

Man kann dem Konzept, dass auf Originalität und Qualität setzt, nur viel Glück wünschen. Es wird das Passagenviertel jenseits der Ladenschlusszeiten beleben und kann zu einem mehr oder weniger großen Hotspot für Hamburger und Touristen werden. Auch das Umfeld Stadthöfe und die Fleetinsel mit dem Übergang zum Großneumarkt wird davon profitieren Einfach wird das nicht, denn die HafenCity samt Westfield Hamburg Überseequartier ist eine harte Konkurrenz.

Eines ist sicher, wenn sich das Konzept als tragfähig und erfolgreich erweist, dann wird es auf andere Passagen und Einkaufszentren in Deutschland übertragen werden.

Le Big Tam Tam

Summer Opening: Montag bis Mittwoch 11.30-23 Uhr, Donnerstag bis Samstag 11.30-0.00 Uhr (Küche 11.30-20.30 Uhr), am Sonntag geschlossen. Hier geht es zum Le Big Tam Tam.