Sparsame Systeme für die Gartenbewässerung: Welche Option eignet sich?

Ein alter Mann sitzt auf einem Gartenstuhl und sprengt im Sommer mit einem Schlauch den Garten.Foto von Laney Smith auf Unsplash

Ein Bewässerungssystem hilft uns dabei, unsere Pflanzen mit Wasser zu versorgen und sie so am Leben zu halten. Für viele Menschen kommt dabei die Frage auf, ob die Anlagen notwendig sind. Sie sorgen sich um die Ressourcenverschwendung und Anschaffungskosten. Welche Bewässerungssysteme gibt es und welche eignen sich für eine sparsame Versorgung mit Wasser?

Bewässerungssysteme für den Garten: Notwendig oder Verschwendung?

Ein Sprinklersystem führt zu einem schönen, satten Grün und lebenden Pflanzen. Dafür nutzen sie aber auch hohe Mengen Wasser. In manchen Ländern ist die Nutzung der Anlagen deshalb insbesondere im Sommer stark eingeschränkt. So vermeiden die Regierungen einen zu hohen Wasserverbrauch bei Wassermangel. Wer nachhaltig leben möchte, entscheidet sich dann womöglich lieber für einen braunen Rasen statt Wasserverbrauch.

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Ein gutes Bewässerungssystem kann aber auch eine große Hilfe sein:

  • Das gilt speziell, wenn der Bewohner körperlich eingeschränkt ist und keine schweren Gießkannen tragen kann.
  • Durch ein Bewässerungssystem können wir länger in Urlaub fahren, ohne Bekannte zum Gießen einzuspannen.
  • So stellen wir zeitgleich sicher, dass alle Pflanzen ihren Bedarfen entsprechend versorgt werden, ohne andere erst anleiten zu müssen.
  • Auch für unseren Geldbeutel ist es besser, wenn wir Pflanzen, die wegen falschem Gießen absterben, nicht häufig ersetzen müssen.
  • Nicht zuletzt ist eine gesunde Natur ebenfalls wichtig für unsere Umwelt. Hier erhalten mehr Tiere und Insekten Lebensraum und Nahrung.

Ob sich das Bewässerungssystem lohnt, entscheidet sich deshalb am besten an den individuellen Umständen und der geplanten Anwendung. 

Ressourcen sparen mit dem richtigen Bewässerungssystem

Ob die Bewässerungsanlage eine große Verschwendung ist, hängt mit der Auswahl und Anwendung des Systems zusammen:

  • Ein wassersparender Perlschlauch bietet sich hier zum Beispiel besser an als die bekannten Sprühschläuche. Der Schlauch ist perforiert und „schwitzt“ das benötigte Wasser durch seine Wände direkt dorthin, wo es benötigt wird: zu den Wurzeln der Pflanzen. Dafür wird er unterirdisch verlegt.
  • Durch programmierbare Elektronik kann man den Verbrauch des Wassers genau an den Bedarf anpassen und in Trockenperioden einschränken.
  • Statt Trinkwasseranschlüssen können Bewässerungssysteme auch mit Regenwasser arbeiten.

Wer seinen Pflanzen etwas Gutes tun möchte, kann deshalb bei der Planung des Systems bereits darauf achten, dass beim Gießen nicht zu viele Ressourcen verwendet werden.

Wichtige Fragen für die Auswahl des Bewässerungssystems

Vor dem Kauf sollten wir uns ein paar Fragen stellen, um danach das passende System finden zu können. Dazu gehören:

Langfristig oder zur Überbrückung?

Wir können ein Bewässerungssystem bauen, das potenziell jeden Tag des Jahres unsere Pflanzen versorgen kann. Wer kein Problem damit hat, sein Grün grundsätzlich selbst zu gießen, kann dennoch von einer Bewässerungsanlage profitieren. Das gilt zum Beispiel, wenn wir häufiger unterwegs sind.

Wenn wir das System nur zur gelegentlichen Überbrückung nutzen, können wir Geld und Ressourcen sparen. Hier benötigen wir beispielsweise nur eine begrenzte Menge an Wasser. Die simpelsten Bewässerungsanlagen für kurze Zeitspannen arbeiten zudem ganz ohne Elektronik.

  • Wenn wir länger als zwei Wochen (im Sommer weniger) verreisen, benötigen wir aber ein automatisiertes System für eine langfristigere Versorgung.

Manuell bis vollautomatisch: Was brauche ich?

Bei den manuellen Systemen müssen wir noch selbst mithelfen, während die Automatisierung uns Arbeit abnimmt:

  • Manuelle Bewässerungssysteme arbeiten mit Wasserreservoir, das wir selbst auffüllen.
  • Hier gibt es beispielsweise Anlagen mit Dochten, die in einem Wassergefäß liegen und gleichzeitig die Erde berühren.  Eine weitere Möglichkeit sind Glaskugeln mit schmalem Stiel oder Ton-Stopfen, die in den Boden gesteckt werden. So saugen sich Topfpflanzen selbst die benötigte Flüssigkeit aus dem Vorrat.
  • Wir können zudem einen Schlauch legen, für den wir aber manuell den Wasseranschluss betätigen müssen.
  • Etwas leichter wird es mit Zeitschaltanlagen, die wir programmieren können.
  • Vollautomatische Bewässerungssysteme schalten sich nicht nur selbst an und aus. Hier nutzen wir Sensoren, die die Feuchtigkeit der Erde eigenhändig messen und den Wasserverbrauch anpassen.

Wir können selbst am besten entscheiden, welchen Umfang an Unterstützung wir benötigen und wie viel Geld und Wasser wir verwenden möchten.

  • Für ein vollautomatisches System geben wir das meiste Geld aus. Dafür können wir unsere Pflanzen damit optimal versorgen, da stets der akute Wasserbedarf berechnet wird. Dadurch verschwenden wir kein Wasser, das nicht wirklich gebraucht wird. Unsere Pflanzen werden weder über- noch unterversorgt.

Innen und/oder außen?

Grundsätzlich gleichen sich die Systeme für innen und außen. Hier sind die Menge an benötigtem Wasser und der Stromanschluss entscheidend für die Auswahl des passenden Systems:

  • Wer nur ein paar Wohnungspflanzen für kurze Zeit mit Wasser versorgen will, kann manuelle Bewässerungssysteme mit Wasserreservoir nutzen. Sie gibt es als Blumentöpfe mit Wassertank oder den erwähnten wassergefüllten Kugeln.
  • Systeme für die langfristigere Versorgung für innen und außen arbeiten mit Stromanschluss, Schläuchen und Wasserpumpen.

Die Wasserpumpen werden an der Wasserversorgung angebracht. Dafür eignen sich Wasserhähne ebenso wie ein Fass für Regenwasser. Die Schläuche werden unterirdisch oder auf der Erde platziert. Durch den Stromanschluss schaltet sich die Pumpe ein und füllt die Schläuche mit Wasser. Sie geben die Flüssigkeit auf unterschiedliche Arten an die Erde oder Luft ab.

  • Mögliche Varianten sind Tropf-, Sprüh- oder Perlschläuche. Ein Sprinklersystem arbeiten beispielsweise mit Sprühschläuchen. Nachhaltiger sind Perlschläuche. Sie werden unterirdisch verlegt und versorgen die Wurzeln direkt mit sparsamen Mengen an Wasser.

Fazit

Bewässerungssysteme können sich aus verschiedenen Gründen lohnen. Wer keinen grünen Daumen hat, kann dank automatischer Systeme und Sensoren sichergehen, dass die Pflanzen immer die richtige Menge an Wasser erhalten. Alternativ kann die Bewässerung nur dann genutzt werden, wenn wir wenige Tage bis Wochen im Urlaub sind. Dann eignen sich auch kleine, manuelle Systeme mit Wasserreservoir.

Dabei haben wir einen hohen Einfluss darauf, wie viel Wasser genutzt wird, und können den Verbrauch bei Wasserknappheit begrenzen. So können Bewässerungssysteme auch nachhaltig arbeiten. Das gilt insbesondere, wenn wir als Wasserquelle eine Zisterne, einen Brunnen oder ein Regenfass besitzen, statt das Wasser aus dem Hahn zu nutzen. 

Welches System sich eignet und am sparsamsten ist, entscheidet sich anhand der individuellen Bedürfnisse und Einstellungen. Ein vollautomatisches System mit Perlschlauch und Wasserpumpe für ein Regenfass ist die optimale Lösung. Hier wird kein Wasser aus dem Hahn genutzt. Zudem versorgt das System die Erde dank der Sensoren und Schläuche immer nur mit der akut notwendigen Menge an Wasser.