Radon – Gefahren und Gegenmaßnahmen

Radon MessgeräteRadon in Innenräumen wird mithilfe von sogenannten Exposimetern gemessen!

Radon ist überall auf dem Globus vorhanden. Das natürlich vorkommende Edelgas ist laut des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) nach dem Rauchen der häufigste Auslöser von Lungenkrebs.

In der Regel ist Radon harmlos. In Innenräumen kann es jedoch zu gefährlichen Konzentrationen kommen, die nur über Messungen festzustellen sind. Werden die vorgeschriebenen Messwerte überschritten, müssen Maßnahmen zum Radonschutz eingeleitet werden.

Was wird unter Radon verstanden?

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das beim Zerfall von Uran entsteht. Das Mineral ist Bestandteil der gesamten Erdkruste rund um den Globus. Tritt Radon im freien Gelände in die Atmosphäre ein, verflüchtigt es sich innerhalb weniger Sekunden und stellt keine Gefahr dar. Sammelt sich Radon jedoch in Innenräumen, steigt das Risiko einer Lungenkrebserkrankung rapide an.

Die Problematik wird durch den Umstand verschärft, dass man Radon weder riechen noch sehen kann. Auch die Geschmacksnerven werden nicht angeregt, sodass die Betroffenen sich der Gefahr, der sie ausgesetzt sind, nicht bewusst sind. Deshalb kann der Radongehalt der Raumluft nur über Messungen ermittelt werden. Anhand der Ergebnisse wird für jeden Haushalt ersichtlich, ob und welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um radonsicheres Wohnen zu gewährleisten.

Welche Gefahren sind mit einer hohen Radonbelastung verbunden?

Radon sammelt sich vornehmlich in schlecht belüfteten Innenräumen. Dort gelangt das gefährliche Gas über die Atemwege in den menschlichen Organismus. In der Lunge zerfällt Radon in die Folgeprodukte Wismut, Blei und Polonium, die sich mit feinen Staubkörnchen verbinden und im empfindlichen Lungengewebe festsetzen.

Während Radon selbst wieder ausgeatmet wird, zerfallen die Folgeprodukte in der Lunge weiter. Dabei entsteht eine gefährliche Alphastrahlung, die das Erbgut innerhalb der DNA  angreift und verändert, wodurch eine Erkrankung an Lungenkrebs wahrscheinlich wird.

Wie gelangt das gefährliche Edelgas ins Haus?

Der Zerfall von Uran ist ein stetiger Prozess. Das dabei entstehende Radon findet seinen Weg in die Innenräume über Risse und Fugen in der Bausubstanz. Außerdem gelangt Radon über Lüftungsschächte und schlecht isolierte Leitungen ins Haus. Die höchsten Konzentrationen lassen sich in porösem Mauerwerk feststellen. Besonders betroffen sind die Kellerräume und das Erdgeschoss von Bestandsbauten.

Welche Referenzwerte gibt es?

Der in der Europäischen Union (EU) geltende Grenzwert, der auch für Deutschland Bestand hat, wurde im Jahre 2013 auf 300 Bq/m³ (Becquerel/Kubikmeter) festgelegt. Einige Mitgliedstaaten gehen weiter und sehen eine Gefahr für die Gesundheit schon bei 200 oder 100 Bq/m³ gegeben. Letzterer Wert entspricht dem Limit, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erlassen wurde. In den Vereinigten Staaten gilt ein Referenzwert von 148 Bq/m³

Wie kann die Radonbelastung in Innenräumen gemessen werden?

Die Radonkonzentration innerhalb von Gebäuden wird durch mehrere Faktoren beeinflusst. Wichtig sind dabei die jeweils herrschenden Witterungsbedingungen, die das Lüftungsverhalten der Bewohner beeinflussen. Messungen mit verlässlichen Ergebnissen können daher nur erwartet werden, wenn die Messgeräte über ein ganzes Jahr aufgestellt werden.

Die Messungen an sich sind mit geringem Aufwand verbunden. Dabei kommen passive Radonmessgeräte, sogenannte Exposimeter, zum Einsatz. Diese können bei einem lizenzierten Labor wie Radonova für wenig Geld bestellt werden. Es empfiehlt sich, jeweils ein Gerät im Wohnzimmer, im Schlafzimmer, in der Küche und gegebenenfalls im Kinderzimmer und im Home-Office aufzustellen. Nach Ablauf der Messphase werden die Radonmessgeräte ans Labor zurückgeschickt und ausgewertet. Überschreiten die Werte den Referenzwert von 300 Bq/m³, müssen Schutzmaßnahmen eingeleitet werden.

Radonschutz bei Bestandsbauten

Die günstigste Maßnahme bei hohen Radonwerten besteht in regelmäßigem Stoßlüften, was sich in der kalten Jahreszeit allerdings als schwierig erweisen kann. Zudem sollten die Eintrittswege im Kellerbereich untersucht und versiegelt werden. Dabei kann es sich als vorteilhaft erweisen, einen Radonexperten zurate zu ziehen.

So lassen sich undichte Leitungen und Fugen im Mauerwerk mit Silikon abdichten. Überdies empfiehlt es sich, die Kellertüre mit Dichtungsprofilen und einem automatischen Schließsystem zu versehen.

Neubauten

Bei Neubauten ist ein Radonschutz einfacher zu bewerkstelligen, weil er schon in der Planungsphase berücksichtigt wird. Dabei bietet eine Bodenplatte aus feuchteresistentem Beton den besten Schutz. Auch die Verlegung einer sogenannten Radonschutzfolie bedingt, dass das giftige Gas keinen Einlass ins Gebäude findet.