Praxistipp: Bauschutt richtig entsorgen in Hamburg

Hausabbruch, mit Baumaterial und Bauschutt im VordergrundBei einem Hausabbruch fällt viel Bauschutt an © Norbert Schmidt

Egal ob beim Abriss oder Umbau – Bauschutt aus Müll, Holz, Kunststoff und Eisen kann sich schnell ansammeln. Bei der Entsorgung muss jedoch einiges beachtet werden. Alles in einen Container zu werfen, ist keine gute Idee, denn: Gipskartonplatten und verschiedene Dämmstoffe müssen beispielsweise getrennt von Steinen und Beton entsorgt werden.

Doch was genau zählt alles zu Bauschutt? Welche Materialien müssen wie entsorgt werden und was kostet eine Bauschuttentsorgung in Hamburg? Wir klären auf.

Was versteht man unter Bauschutt?

Bauschutt ist der Oberbegriff für anfallenden Müll, der bei Baumaßnahmen wie einem Abbruch, einer Sanierung oder Modernisierung anfällt. Der Bauschutt wird dabei unterteilt in mineralische Bestandteile sowie Baumischabfälle.

Die mineralischen Bestandteile müssen in einem gesonderten Container entsorgt werden. Dazu zählen unter anderem:

  • Beton
  • Ziegel und Ziegelsteine
  • Dachziegel
  • Fliesen, Kacheln und Keramik
  • Backsteine, Natur- und Mauersteine
  • Mörtel und Putzreste
  • Marmor
  • Estrich
  • Kalkstein und Sandstein

Diesen Bauschutt kann man in Hamburg beispielsweise über den Containerdienst entsorgo abtransportieren lassen.

Bauschutt ist nicht gleich Bauschutt

Befinden sich im Bauschutt zusätzlich andere Materialien wie Pappe, Glas oder Kunststoff, wird die Entsorgung als Baumischabfall klassifiziert, was den Abtransport teurer macht.

Folgende Baustoffe gehörenunter anderem nicht zum klassischen Bauschutt:

  • Folien
  • Steinwolle
  • Porenbeton (Gasbeton, Ytong)
  • Holzabfälle und Sägespäne
  • Dämmplatten (z. B. Gipskartonplatten wie z.B. Rigips, Fermacell)
  • schadstoffhaltige Baustoffe

Wie entsorgt man Bauschutt richtig?

In der Regel können kleine Mengen Bauschutt mithilfe eines einfachen Anhängers beim nächstgelegenen Recycling- oder Wertstoffhof entsorgt werden. Handelt es sich jedoch um ein größeres Bauprojekt oder gar einen Abriss, muss für die Bauschuttentsorgung ein entsprechender Container gemietet werden.

Um die strengen Vorschriften der Bauschuttentsorgung einhalten zu können, sollte man sich bereits im Vorfeld über geltende Sonderregelungen beim Amt für Abfallwirtschaft Hamburg informieren.

So mietet man einen Bauschuttcontainer, Info-Grafik
Info Grafik: Bauschutt-Container mieten

Bauschutt-Container mieten

Ein Bauschutt-Container kann einfach und unkompliziert zum Wunschtermin bei entsorgo in Hamburg gemietet werden.

Folgende Hinweise müssen jedoch bei der Beauftragung des Containerdienstes beachtet werden:

  • Der Stellplatz für den Container muss tragfähig und fest sein, da das Gesamtgewicht des Containers inklusive Bauschutt und LKW bis zu 26 Tonnen betragen kann.
  • Der Stellplatz muss für das Containerfahrzeug erreichbar sein. Enge Einfahrten unter 3,20 m sind nicht geeignet.
  • Muss der Container aus Platzgründen auf einem öffentlichen Weg abgestellt werden, so ist eine Stellgenehmigung der Gemeinde nötig.
  • Eine Befüllung des Bauschutt-Containers ist nur bis zur Bordkante zulässig.

In der Regel bietet der Containerdienst eine Mietdauer von 14 Tagen an. Anschließend wird der Bauschutt vom Dienstleister abgeholt und fachgerecht entsorgt.

Verschiedener Bauschutt auf einem Abbruchgrundstück in Hamburg
Bauschutt auf einem Abbruchgrundstück © Norbert Schmidt

Wo entsorgt man welchen Bauschutt?

Einige Bauabfälle können bereits im eigenen Rest- und Hausmüll entsorgt werden. Darüber hinaus sind die örtlichen Recycling- und Wertstoffhöfe sowie Deponien in Hamburg die erste Anlaufstelle.

Seit dem 10. Juni 2021 hat die Bundesregierung die sogenannte Mantelverordnung erlassen. Diese Vorschrift ist eine bundeseinheitliche Regelung der Verwertung des Bauschutts. Somit sollen Böden und das Grundwasser vor mineralischen Abfällen geschützt werden und eine hohe Verwertungsquote dieser Bauabfälle erreicht werden.

Aufgrund der strengen Vorschriften gibt es gesetzliche Regelungen, wie welche Art von Bauabfall entsorgt werden muss. Darüber hinaus sind die Zuständigen dazu verpflichtet, die Bauabfälle im Voraus zu sortieren, um eine bestmögliche Verwertung zu gewährleisten.

Tapeten

Tapeten und Tapetenreste können im Hausmüll entsorgt werden. Damit der Restmüll nicht zu voll wird, sollte man die einzelnen Säcke mit Tapetenresten auf mehrere Abholtage verteilen und solange im Keller oder auf dem Dachboden lagern.

Metall

Metallabfälle dürfen lediglich auf den zuständigen Wertstoffhöfen entsorgt werden. Gibt man die Metalle in sortierter Form ab, kann man für den Mischschrott mehr Geld erhalten.

Holzabfälle

Holzabfälle und Sägespäne zählen nicht zum Bauschutt. Daher müssen sie in entsprechenden Deponien entsorgt werden. Unbehandeltes Holz wird von den meisten Deponien jedoch nicht als Abfall anerkannt, weshalb meist nur behandeltes Holz dort abgegeben werden kann. In der Regel kann man Holz jedoch als Baustoff wiederverwerten.

Ziegel- und Mauersteine

Da Ziegel- und Mauersteine zum Bauschutt gehören, können diese beispielsweise im Straßenbau eine erneute Verwendung finden. Daher werden Bauabfälle dieser Art in den örtlichen Recycling- und Wertstoffhöfen entsorgt. Fliesen und Glas werden ebenfalls dort abgegeben.

Asbestplatten von Fassade und Dach sind Sondermüll

Aufgrund der gesundheitsschädlichen Wirkung von Asbest wurde dieser Baustoff bereits in den 1990er Jahren in Deutschland verboten. Da die Fasern der Asbestplatten krebserregend sind, dürfen diese nicht zerbrochen werden, sondern müssen in ganzen Stücken entsorgt werden.

Für die Abrissarbeiten im Zusammenhang mit Asbest müssen die Arbeiter spezielle Schutzkleidung tragen. Für den anschließenden Abtransport der Platten eignen sich Spezialbehälter, sogenannte „Big Bags“. Darüber hinaus gibt es Unternehmen, die sich auf die Entsorgung von Asbestabfällen spezialisiert haben. Nur diese zertifizierten Unternehmen dürfen Asbestentsorgung durchführen.

Gipsplatten und Gefahrstoffe

Dämmmaterial wie Gipskartonplatten (Rigips, Fermacell) muss zu den örtlichen Deponien gebracht werden. Sind in den Platten Glaswolle oder andere Dämmstoffe enthalten, müssen diese auf einer speziellen Deponie entsorgt werden, die eine Zulassung für künstliche Mineralabfälle besitzt.

Ganze Glaswollmatten und andere Gefahrstoffe, wie künstliche Mineralfasern, die vor dem 1. Juli 2000 hergestellt wurden und kein RAL-Gütesiegel haben, müssen immer in gesonderten Containern oder auf Wertstoffhöfen entsorgt werden. Da diese KMF-Produkte als krebserregend gelten, sollten diese bereits beim Abbau in reißfesten und staubdichten Säcken entsorgt werden.

Altöl, Lacke und andere flüssige Reste

Auch bei Altöl, Lacken und flüssigen Resten handelt es sich um Gefahrstoffe. Diese müssen entweder auf einem Recyclinghof oder auf einer Deponie entsorgt werden. Am besten fragt man bei der örtlichen Deponie telefonisch an, ob dort diese Art von Abfall angenommen wird.

Kosten der Bauschuttentsorgung

Die Kosten der Bauschuttentsorgung variieren je nach Abfallmenge und Größe des Containers. Eine pauschale Angabe lässt sich daher nicht treffen, jedoch sind folgende Faktoren für die Gesamtkosten maßgeblich:

  • Miete eines Containers
  • Größe des Containers
  • Unterschied zwischen klassischem Bauschutt und Baumischabfällen
  • Entsorgungskosten auf der Deponie

Ein Bauschutt-Container lässt sich in der Regel in folgenden Größen mieten: 5, 7, 10, 15 oder 30 Kubikmeter. Für reinen Schutt reicht eine Größe von 7 Kubikmetern jedoch aus. Größere Container werden hingegen vor allem für Holzabfälle benötigt.

Darüber hinaus berechnet der Containerdienst eine An- und Abfahrtspauschale, die zwischen 60 und 180 Euro liegt. Die Entsorgungskosten müssen ebenfalls vom Auftraggeber übernommen werden.

Etwaige Richtwerte der Entsorgungskosten sind folgende:

BauschuttartKosten
reiner Bauschutt20 bis 90 Euro pro Kubikmeter
Holzabfälle25 bis 100 Euro pro Kubikmeter
unsortierte Baumischabfälle60 bis 200 Euro pro Kubikmeter
Sonderabfälle wie z.B. Altöl, Asbest, Bitumen, Dachpappe, Farben, Mineralwolle, Teerder Entsorgungskosten können höher als 200 Euro pro Kubikmeter sein. Es gelten teilweise sehr strikte Vorschriften

Eine 14-tägige Miete für einen Container der Größe 7 Kubikmeter für reinen, mineralischen Bauschutt inklusive Transport und Entsorgung kann zwischen 350 und 700 Euro kosten.