Nachbarschaftsporträt: Boizenburg vereint Kleinstadtidylle mit Metropolregion

UNESCO-BiosphärenreservatUNESCO-Biosphärenreservat Foto: Klaus-Peter König  / pixelio.de

Wohnen in Hamburg ist teuer.

Teilweise muss im Durchschnitt mit über 13 Euro pro Quadratmeter in der Hansestadt gerechnet werden. Bei derartigen Mietpreisen kann sich ein Blick auf das Umland lohnen.

Im heutigen Nachbarschaftsporträt: Boizenburg

Die Kleinstadt im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Mecklenburg-Vorpommern ist nur eine Autostunde von Hamburg entfernt und verfügt über Wohnraum zu attraktiven Konditionen. Rund 10.000 Menschen leben in Boizenburg, eine Kleinstadt in der Metropolregion Hamburg, die dank ihrer Lage im UNESCO-Biosphärenreservat eine überaus lebenswerte Umgebung darstellt.

Jahrhundertealte Fachwerkhäuser, eine ringförmige Wallanlage aus dem Mittelalter und der Stadthafen verleihen Boizenburgeinen charmanten Charakter. Der Name der Stadt geht auf den 30 Kilometer langen Fluss Boize und eine ehemalige Burg zurück. Die Boize fließt durch Teile der Stadt, was die Naturnähe und den idyllischen Gesamteindruck verstärkt.

Den Spitznamen „Fliesenstadt“ verdankt der Ort dem Ersten Deutschen Fliesenmuseum, das vor Ort 1998 eröffnet wurde und vorwiegend frühindustrielle Fliesen zeigt. Das Museumbefindet sich bis heute in der Altstadt und genießt internationale Anerkennung. Auch einige Gebäude in Boizenburg sind von eindrucksvollen Motiven geprägt, die mit Hilfe keramischer Fliesen kreiert wurden. Zu den architektonisch interessanten Bauwerken gehören die Marienkirche, das ehemalige Postamt, das Rathaus, der Wall-Pavillon und die Wassermühle.

Der Wohnraum der Stadt ist günstig: Im Vergleich zu Hamburg kostet der Quadratmeter oft deutlich weniger als die Hälfte. Laut Hausverwaltung Grand City Property, die online unter anderem renovierte Mietwohnungen in Boizenburg präsentiert, liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis derzeit bei unter5 Euro.

Die Unternehmung hat die Besonderheiten der Region und ihre Vorzüge als Wohnort zusammengestellt. Demnach locken nicht nur geringe Mieten in die Kleinstadtidylle, sondern auch die Anbindung an Städte wie Rostock, Berlin und Schwerin. Während Schwerin mit dem Auto in 60 Minuten erreicht wird, dauert die Fahrt nach Rostock unter zwei Stunden.

„Auch der Regionalexpress aus Hamburg, der RE 1 „Hanse-Express“ fährt bis nach Rostock“,

so der Hinweis der Hausverwaltung. Für eine Autoreisen nach Berlin über die A 24 müssen Einheimische knapp drei Stunden kalkulieren. Aufgrund der Lage und der niedrigen Mieten wird Boizenburg für Pendler zunehmend interessant.

Für Groß und Klein ist einiges geboten

In Boizenburg finden Familien mit Kleinkindern gleichermaßen soziale Angebote wie Jugendliche und Senioren. Neben Kindertagesstätten, Kindertagespflege, Spielplätzen und Schulen, die für Entwicklung, Bildung und Versorgung des Nachwuchses zuständig sind, beschert das Jugendfreizeithaus „Luna“ den Teenagern Unterhaltung. Aber auch Schulkinder und junge Erwachsene bis 27 Jahre sind willkommen und können sportliche, kreative sowie handwerkliche Angebote wahrnehmen. Für Senioren sorgen ambulante und stationäre Pflegedienste. Auch betreutes Wohnen ist möglich.

An Vereinen mangelt es ebenfalls nicht. Das Vereinsleben reicht vom Ruderclub Astoria über denBoizenburger Hundesportverein bis zum Anglerverein. Das Kulturschiff MINNA darf in Sachen Freizeitangebot nicht fehlen. Das Schiff kehrte nach Jahrzehnten seines Einsatzes auf der Elbe in seine Heimat Boizenburg zurück und dient dort seit 2009 als vielfältig verwendbares Museums- und Kulturschiff. Ob Partyraum, Theaterbühne oder Treffpunkt für Initiativen:

„MINNA hat sich zu einem ehrenamtlichgeführten sozio-kulturellen Zentrum der Stadt Boizenburg entwickelt“,

fasst die Stadt auf ihrer offiziellen Internetpräsenz zusammen. Abgerundet wird das kulturelle Freizeitangebot von Kino, Naturerlebnisbad unddiversen Sportanlagen. Auch der Wochenmarkt kommt bei Boizenburgern gut an.

Klein-Venedig des Nordens

Über die Jahrhunderte entwickelte die sympathische Elbestadt eine besondere Individualität. Dass sie als „Klein-Venedig des Nordens“ betitelt wird, ist auf die mehr als 45 Brücken zurückzuführen, welche dieurigen Fachwerkhäuser mit dem Wall verbinden.

 Zu den Sehenswürdigkeiten zählen folgenden Gebäude:

  • Große Wallstraße 19
  • Königsstraße 24
  • Wallstraße 32
  • Fiefhusen 6
  • Klingenbergstraße 39

Sie wurden hochwertig saniert und sorgen sowohl mit ihrer Bauweise als auch ihrer Lage für Aufsehen. Auch der Bestand an Linden Boizenburgs ist beeindruckend. Die Bäume wurden Ende des 18. Jahrhunderts gepflanzt und säumen die Wallanlage.

Das nordische Klein-Venedig lädt mit seinen zahlreichen Besonderheiten zu Spaziergängen ein und avanciert zunehmend zu einem behaglichen Zuhause für Ruhesuchende, die dem Trubel des Hamburger Stadtlebens entfliehen möchten.