Hundekrankenversicherung für ältere Hunde:

Malteser läuft über eine WieseKlien aber oho, der Malteser Photo by Joe Caione on Unsplash

Worauf Sie jetzt achten sollten


Mit den Jahren verändern sich unsere Hunde – sie werden ruhiger, gemütlicher, aber auch anfälliger.
Vielleicht merken Sie, dass Ihr Hund nicht mehr so gerne ins Auto springt wie früher. Oder dass er nach dem Spaziergang länger lahmt. Kleine Altersanzeichen, die oft unterschätzt werden – bis plötzlich eine große Rechnung ins Haus flattert.

Wie alt ist „zu alt“ für eine Hundekrankenversicherung?

Viele Versicherer erlauben einen Neuabschluss nur bis zu einem bestimmten Alter. Je nach Anbieter liegt
diese Grenze bei etwa 7 bis 10 Jahren. Bei großen Rassen oft früher, bei kleinen später.

Stellen Sie sich vor, Ihre Hündin Lotte – ein elfjähriger Jack Russell Terrier – ist fit wie ein Turnschuh. Kein
Befund beim letzten Check-up, keine Medikamente, gute Zähne. Genau hier haben Sie noch eine Chance:
Solange keine chronischen Erkrankungen vorliegen, kann der Abschluss unter Umständen noch klappen –
auch wenn Ihr Hund schon in der Seniorenphase ist.


Viele Versicherer fragen nach Vorerkrankungen. Wenn diese bereits bestehen, sind sie meist dauerhaft vom Versicherungsschutz ausgeschlossen.

Nehmen wir Max, einen 9-jährigen Golden Retriever mit Arthrose in den Hüften. Auch wenn Sie jetzt noch eine Hundekrankenversicherung für ältere Hunde bekommen – Behandlungen rund um seine Arthrose (z. B. Schmerzmittel, Physiotherapie, Röntgen) werden meist nicht übernommen. Alles andere schon – solange es im Vertrag nicht ausgeschlossen wird.

Wichtig: Auch neue Diagnosen sind nicht automatisch abgedeckt, wenn sie im engen Zusammenhang mit einer Vorerkrankung stehen.

Was kostet eine Versicherung für ältere Hunde wirklich?

Sie müssen mit deutlich höheren Monatsbeiträgen rechnen als bei jungen Hunden. Für einen 10-jährigen
Vierbeiner ohne bekannte Krankheiten liegen die Beiträge oft bei 60 bis 100 € pro Monat – je nach Umfang.

Dafür bekommen Sie je nach Tarif:

  • Erstattung von Tierarztkosten bei OPs
  • Diagnostik bei plötzlich auftretenden Beschwerden
  • Versorgung nach Unfällen oder akuten Erkrankungen
  • Wichtig zu wissen:
    Wenn Sie sich gegen die Versicherung entscheiden, sollten Sie trotzdem monatlich einen festen Betrag zurücklegen – ein Tierarzt sieht sehr oft, wie schnell rund 1.000 Euro zusammenkommen können.

Welche Leistungen brauchen ältere Hunde wirklich?

Ein Beispiel aus meiner Praxis: Bella, eine 12-jährige Hündin, kam mit Atemnot in die Klinik. Diagnose nach
Röntgen und Ultraschall: Herzklappeninsuffizienz.
Kosten der ersten Behandlung: über 500 €. Dazu kamen monatlich rund 80 € für Medikamente. Das Ganze
zog sich über Jahre – und die Besitzer waren dankbar, früh vorgesorgt zu haben.
Deshalb wichtig:
Gute Diagnostik ist im Alter unerlässlich (Blutbild, Röntgen, Ultraschall)
Chronische Erkrankungen verursachen laufende Kosten
Viele ältere Hunde brauchen regelmäßige Medikamente – z. B. fürs Herz, gegen Schmerzen oder
Schilddrüsenerkrankungen.

Ist eine OP-Versicherung eine Alternative?

In vielen Fällen – ja. Wenn Ihr Hund grundsätzlich gesund ist, aber Sie sich vor plötzlichen hohen OP-Kostenschützen wollen, kann eine reine OP-Versicherung sinnvoller (und günstiger) sein

Beispiel: Toni, ein 10-jähriger Mischling, hatte plötzlich einen Darmverschluss durch einen verschluckten
Maiskolben. Not-OP inklusive zwei Tagen Klinikaufenthalt: knapp 2.000 €. Dank OP-Versicherung war fast
alles abgedeckt – bei einem Monatsbeitrag von rund 30 €.
Wichtig zu wissen: Die OP-Versicherung zahlt nur dann, wenn eine OP unter Narkose nötig ist.
Routinebehandlungen oder Medikamentenkosten sind nicht enthalten.

Was, wenn eine Versicherung keine Option mehr ist?

Dann hilft nur eines: Frühzeitig Rücklagen bilden. Wer seinem Hund noch viele gesunde Jahre wünscht,
sollte jeden Monat einen festen Betrag beiseitelegen – idealerweise 60 bis 80 €.
Das klingt viel? Nicht, wenn Sie bedenken, dass ein einziger Notfall schnell 4-stellig werden kann.
Zusätzlich können Sie:

  • Sich regelmäßig über Tierarztpreise informieren
  • Frühzeitig nach Tierärzten mit fairer Preisgestaltung suchen
  • Alternative Behandlungen (z. B. Physiotherapie) mit einkalkulieren

3 Bonustipps aus der Tierarztpraxis

  1. Jahres-Check-ups ernst nehmen
    Gerade im Alter sollten Sie mindestens einmal im Jahr ein großes Blutbild, eine Urinuntersuchung
    und ggf. einen Herzultraschall machen lassen. Viele Erkrankungen bleiben lange unbemerkt.
  2. Dokumentieren Sie die Gesundheit Ihres Hundes
    Ein sauberes vollständiges Gesundheitsprotokoll (z. B. Impfpass, Gewichtsentwicklung, frühere Blutbilder) kann helfen, bei Versicherungen Vertrauen aufzubauen.
  3. Bei OPs auf Kostenvoranschlag bestehen
    Auch wenn Sie versichert sind: Fordern Sie immer einen schriftlichen Kostenvoranschlag. So wissen
    Sie, ob sich eine Eigenleistung lohnt oder nicht.

Fazit: Wenn der Hund älter wird, steigen oft nicht nur die Tierarztkosten

Solange Ihr Hund keine schweren Vorerkrankungen hat, lohnt sich ein Abschluss – sei es als Vollversicherung oder als OP-Schutz. Wer die Augen offen hält, Verträge vergleicht und realistisch einschätzt, was der eigene Hund braucht, kann auch im Seniorenalter noch gut vorsorgen.
Denn eines ist sicher: Mit dem Alter wachsen nicht nur die grauen Haare, sondern auch die Rechnungen steigen.