Fahrräder gebraucht kaufen: Was ist wichtig?

Grünes Old School Herrenfahrrad mit Vintage Packtaschen aus den 1970er JahrenKann noch lange gefahren werden und viel Spaß machen, ein gut gewartetes Old School Rad ist auch nachhaltig © Norbert Schmidt

Fahrräder sind ein beliebtes Fortbewegungsmittel und bieten zahlreiche Vorteile, etwa bessere Fitness, Umweltfreundlichkeit und Einsparungen bei den Transportkosten. Wenn man nach einem attraktiven Angebot sucht, sollte man sich überlegen, gebrauchte Fahrräder zu kaufen. Sie bieten bessere Preise und reduzieren überdies den Ressourcenverbrauch.

Hier sind wichtige Punkte, die man dabei beachten sollte.

Worauf man beim Kauf eines gebrauchten Fahrrads achten sollte

Wer gebrauchte Fahrräder kauft, spart Geld und handelt nachhaltig. Die folgenden Faktoren sollte man dabei beachten:

●     Art des Fahrrads

Es gibt viele verschiedene Arten von Fahrrädern auf dem Markt – jeder Typ ist für einen bestimmten Zweck konzipiert. Deshalb sollte man vor dem Kauf zuerst festlegen, wofür man das Fahrrad überhaupt nutzen möchte.

Zu den gängigsten Fahrradtypen gehören All-Road-Fahrräder, Rennräder, Mountainbikes und Elektrofahrräder:

  • Ein All-Road-Fahrrad wie das Rose Backroad eignet sich für verschiedene Anwendungszwecke, vom regulären Straßenverkehr zu Off-Road-Strecken über Erde, Schotter und Kies.
  • Rennräder sind leicht und auf Geschwindigkeit und Effizienz ausgelegt.
  • Mountainbikes sind robust und verfügen über breite Reifen mit zusätzlicher Dämpfung, um Unebenheiten zu absorbieren.
  • Elektrofahrräder (E-Bikes) liefern bei Bedarf zusätzliche Unterstützung durch einen Motor oder einen Akku.
Lederfahrradsattel von Brooks
Ein begehrter Klassiker: Der Brooks Fahrradsattel aus Leder wertet das Fahrrad aus und sitzt sich sehr bequem © Norbert Schmidt

●     Rahmengröße

Ein Rahmen in der richtigen Größe bietet den optimalen Komfort, Kontrolle und Leistungseffizienz.

Bei der Suche nach einem gebrauchten Fahrrad sind die Standhöhe (der Abstand zwischen Oberrohr und Boden, wenn Sie über dem Rahmen stehen) und der Reach/die Reichweite (der Abstand zwischen Sattel und Lenker) die wichtigsten Maße, die man beachten sollte:

  • Für Fahrer mit durchschnittlicher Körpergröße und Rumpflänge ist es in der Regel ausreichend, einen Rahmen zu wählen, der zwischen der Überstandshöhe und dem Schritt zwei Zentimeter Spielraum bietet.
  • Die Reichweite sollte es ermöglichen, die Arme bequem auszustrecken, während man in aufrechter Position fährt.
  • Man sollte auch die eigenen Körperproportionen berücksichtigen. Für Personen mit überdurchschnittlich langen Beinen ist ein größerer Rahmen möglicherweise besser geeignet.
  • Manche Hersteller bieten Rahmen mit verstellbaren Sattelstützen oder Vorbauabstandshaltern an, mit denen man die Passform nach dem Kauf feinjustieren kann.

●     Komponenten

Es gibt verschiedene Arten von Bremsen, die einen großen Einfluss auf das Fahrverhalten des Fahrrads haben und lebensrettend sein können. Möglichkeiten sind zum Beispiel Felgenbremsen oder Scheibenbremsen.

  • Scheibenbremsen bieten in der Regel mehr Bremskraft als Felgenbremsen, erfordern aber mehr Wartung, da sie Schmutz und Feuchtigkeit ausgesetzt sind.

Eine weitere wichtige Komponente eines Fahrrads ist die Schaltung. Mit der Schaltung kann man die Trittfrequenz so anpassen, dass man effizienter bergauf oder über lange Strecken fahren kann.

  • Eine gute Option sind Fahrräder mit vielen Gängen (18 – 27), die manuell mit Schalthebeln am Lenker geschaltet werden können.
  • Höherwertige Fahrräder verfügen über ein elektronisches Schaltsystem, das den Gang automatisch an die Geschwindigkeit anpasst, wenn man den Schalthebel betätigt.
  • Für den Alltagsgebrauch reicht oft ein Rad mit fünf bis sieben Gängen. Besonders dann, wenn es ein hochwertiges Marken-Schaltsystem ist. Die Qualitätsunterschiede sind groß. Gerade für Billigschaltungen gibt es kaum Ersatzteile.

Eine dritte Komponente eines Fahrrads, die nicht übersehen werden sollte, ist die Beleuchtung. Fahrradlichter sind eine Voraussetzung für Nachtfahrten und tragen dazu bei, die Sichtbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.

  • Ein gutes Beleuchtungssystem sollte Vorder- und Rücklichter umfassen und genügend Helligkeit spenden, um Straßenschilder lesen zu können.
  • Moderne Lichter verfügen über automatische Sensoren, die das Licht einschalten, wenn es dunkel wird.

●     Zustand

Gebrauchte Fahrräder sollten vor dem Kauf auf jegliche Schäden geprüft werden:

  1. Schauen Sie sich den allgemeinen Zustand an. Ist das Rad sauber? Ist Rost zu sehen? Wie schauen die Schutzbleche, der Gepäckträger, Sattel, Griffe oder die Bowdenzüge aus? Ist die Kette geölt oder verrostet und hängt nicht durch? Haben die Ventile Kappen?
  2. Die Reifen überprüft man auf Abnutzung, Risse und Verschleiß. Wenn das Profil abgenutzt ist oder die Reifen lange platt sind, muss man sie ersetzen.
  3. Zudem testet man alle Bremsen, indem man in Bewegung die Hebel betätigt und prüft, ob sie das Fahrrad schnell und gleichmäßig zum Stehen bringen.
  4. Zusätzlich sollte man testen, ob die Gangschaltung funktioniert. Die Gänge sollten ohne Knirschen oder Widerstand wechseln.
  5. Prüfen Sie die Beleuchtung: Sind die Kabel vorhanden und nicht schadhaft? Leuchtet der Scheinwerfer und das Rücklicht? Flackert das Licht oder brennt es gleichmäßig?
  6. Man sollte sich vergewissern, dass alle Muttern und Schrauben fest angezogen sind. Lose Schrauben können dazu führen, dass das Fahrrad wackelt oder auseinanderfällt, während man es fährt. Die Folge können sehr schwere Stürze sein.
  7. Im besten Fall macht man eine Probefahrt. Bei teuren Preisen kann man das Rad auch in einer Werkstatt prüfen lassen, bevor man es kauft.

Nutzt man einen Gebrauchthändler für Fahrräder, kann man einen Service suchen, der die Fahrräder generalüberholt und Garantien anbietet. Dann kann man sich die eigenständige Überprüfung vor dem Kauf sparen.

Fazit

Im Rahmen der Umweltschutzziele und der geplanten Förderung des Radverkehrs steigen immer mehr Menschen auf ein Fahrrad um. Um nachhaltig zu handeln und Geld zu sparen, kann man dabei gebrauchte Fahrräder kaufen.

Bei dem Kauf eines gebrauchten Fahrrads sollte man besonders gut auf dessen Zustand achten. Anbieter, die generalüberholte Refurbished-Fahrräder verkaufen, garantieren, dass die versprochene Qualität eingehalten wird. Daneben sollte man sich gut überlegen, für welche Zwecke man das Fahrrad nutzen möchte und welche Bauweise und Komponenten es daher benötigt.

Das gebrauchte Rad muss auch zu dem eigenen Körper und Anspruch passen. Wer ein ‘Bahnhofsrad’ für täglich zwei bis vier Kilometer benötigt, hat andere Ansprüche als jemand, der längere Strecken fährt oder ausgedehnte Touren unternehmen will.

Was man nie machen sollte, Räder von Fremden, die sie spontan auf öffentlichen Plätzen oder Outdoor Cafés anbieten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das Diebesgut. Gut gewähltes Zubehör wie Packtaschen, Sättel, spezielle Gepäckträger oder Lichtsysteme erhöhen den Gebrauchswert und können leicht nachgerüstet werden. Denken Sie auch immer an ein gutes Fahrradschloss.